- Unsere Reise begann in Split
- Makarska Riviera
- Via Fähre auf die Insel Brac
- Die Insel Hvar ganz im Süden
- Drei Tipps für Dalmatien
- Die schönsten Orte Dalmatiens
- Stellplätze und Campingplatz-Tipps für Dalmatien
Endlich haben wir es gefunden – unser Plätzchen am Meer. Genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten: ruhig, nicht zu voll, schöne Plätze mit Aussicht, nette Campingplatz-Betreiber, angenehme Sanitäranlagen, Waschmaschinen, die wie daheim fast drei Stunden laufen und nicht nur so ein Quicky-Programm haben. Rundum zufrieden sitzen wir also vor dem Mobil auf dem Campingplatz auf der Insel Hvar, Blick aufs glasklare Wasser, in das wir uns gleich stürzen werden. Mit oder ohne SUP-Board, mal sehen.
Das Städtchen Jelsa liegt in lässiger Rad-Entfernung, mit lebendigem Hafen, einer Promenade zum Bummeln und herrlichen Restaurants am Wasser. Der würzige Duft von sommerwarmen Pinienwäldern liegt in der Luft, es riecht nach frisch gegrilltem Fisch und nach Urlaub – alles dufte hier, im wahrsten Sinne des Wortes. Erst am Ende unserer Tour landen wir also doch noch in unserem Traum – draußen an den Stränden Jelsas auf der Insel Hvar.
Unsere Reise begann in Split
Wir näherten uns der mittel-dalmatischen Stadt Split aus der denkbar schönsten Richtung, vom Meer aus. Mit der Fähre früh morgens: Wir kommen aus Ancona, genießen den Blick auf die palmengesäumte Promenade – die Riva – direkt am Wasser mit Cafés und Restaurants.

Weiter drin in der Altstadt herrscht gelassene Sommer-Normalität: Der antike Diokletian-Palast hat alles schon gesehen, seit immerhin etwa 300 n. Chr. Er liegt nicht in der Altstadt, er ist die Keimzelle Splits. Enge Gassen, voll mit Souvenirläden, Eisdielen, Restaurants, Menschen, einzeln und in Gruppen, mehrsprachige Führungen, die Tourist-Info mittendrin.
Makarska Riviera
Ein Stück südlich von Split führt die Küstenstraße in Kurven durch die Berge, rechts sieht man immer wieder malerische Örtchen an gemütlichen Buchten. Das ist die Makarska Riviera, die sich hier vor dem mächtigen Biokovo-Gebirge ausbreitet. Navi ignorieren, denn das würde den Weg über die Autobahn im Landesinneren wählen. Also gondeln wir gemütlich gen Süden, mit tollen Ausblicken auf die Küste und das glasklare Meer.

Wir waren vor vielen Jahren schon mal in Makarska, in der Vorsaison, da waren die meisten Läden zu, an den Verkaufsbuden wurde gehämmert und repariert. Das war ruhig und sehr nett. Jetzt aber ist alles auf, alle verkaufen die gleichen Klamotten, Spielzeuge, Strandschuhe, gepolsterte Liegematten und allerlei Kleinkram an sehr viele Urlauber, die Promenade und Strand bevölkern. Restaurants und Eisdielen haben genug zu tun. Dazwischen kommt man gerade so durch an den Kiesstrand, der rappelvoll ist. Es herrscht eine Geräuschkulisse aus Rummelplatz-Musik und Freibad-Lärm.
Makarska in der Hauptsaison ist leider keine perfekte Idee – das kann einem schnell zu viel werden. Wenigstens isst man nett in Makarska am Hafen, der zu Fuß vom Campingplatz gut zu erreichen ist. Wir finden aber, das Beste an Makarska ist im Moment, dass man spontan für morgen eine Fährfahrt auf die Insel Brac buchen kann. Flucht? Sieht fast so aus!
Via Fähre auf die Insel Brac

Es ist ja immer ein bisschen aufregend, bis alle Autos, Reisemobile – und die vielen Motorräder als Letzte – eingewiesen und abgestellt sind. Die Fähre braucht eine Stunde nach Sumartin im Osten von Brac. Uns zieht es nach Bol mit dem berühmten Strand "Goldenes Horn".
Der Campingplatz liegt ein bisschen außerhalb, es lohnt sich also, die Räder zu nehmen. Das Goldene Horn sieht so richtig toll ja erst auf Luftaufnahmen aus, wie die helle Strandspitze langgezogen 500 Meter weit ins erst türkisfarbene, dann dunkelblaue Meer ragt. Steht man dann auf dem Kiesstrand – ja genau, kein Sand –, kann man die Horn-Form nicht erkennen. Aber das Wasser ist kristallklar und hat Richtung Spitze eine erstaunlich starke Strömung. Dadurch und je nach Wellengang ändert sich die Form und Neigung der Spitze.

Ein Kiefernwald zieht sich von hier bis in den Ort Bol, spendet Schatten am Strand und der Promenade, die hier längst nicht so überfüllt und rummelig ist wie in Makarska. So hatten wir uns das erhofft. Man kommt mit den Rädern gut durch bis in den Ort, an der hübschen Hafenpromenade reiht sich ein Restaurant ans nächste.
Die Insel Hvar ganz im Süden
Als der freundliche Campingplatzbetreiber hört, dass wir nach Jelsa auf die Insel Hvar weiterwollen, rät er uns, nicht die schnelle Fähre von Drvenik nach Sucuraj zu nehmen, weil die sehr schmale Straße über die ganze Länge der Insel eine Katastrophe sei. "Fahrt lieber wieder zurück nach Split", sagte er, "von dort mit der Fähre nach Stari Grad, das ist viel bequemer."

Gesagt – getan. Und so endet die Reise, und eine Freundschaft mit den beiden Inseln Brac und Hvar beginnt, auf denen die Uhren anders gehen als auf dem Festland. Wir halten das sehr gut aus hier, ohne Junggesellenabschieds-artige Gesänge bis nachts um zwei, ohne aufheulende Motorräder mitten in der Nacht. Außer Grillengezirpe und leisem Schnarchen aus den Nachbar-Mobilen ist hier nichts zu hören. Nichts! Und der Sternenhimmel leuchtet sensationell.
Drei Tipps für Dalmatien
Diese Highlights sollte man im Süden Kroatiens nicht verpassen.
Tipp1: Split – Stadt mit Tausendjähriger Geschichte

Diokletian-Palast Gewaltige Säulen, Mittelaltergassen und romanische Kirchen – ein Spaziergang durch Split führt mitten durch das stolzeste Wahrzeichen der Stadt. Der Diokletian-Palast wurde im 4. Jahrhundert als Alterssitz des römischen Kaisers Diokletian erbaut. Im Vestibül, dem erhalten gebliebenen Vorzimmer seiner Schlafgemächer, kann man dem Kaiser heute noch nachspüren. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich aus dem Palastkomplex ein mittelalterlicher Stadtkern. Bis heute sind sie fühlbar, die kulturellen Einflüsse, die Epochen und Herrscherhäuser, die der Palast durchlebt hat. Herzstück des UNESCO-Weltkulturerbes ist das Peristyl. In der Antike diente der von Säulenhallen umgebene Platz als Empfangshalle. Heute spielt sich dort in Cafés und Restaurants, in Galerien und Läden das lebendige kulturelle Leben der Stadt ab.
Tipp 2: Sardellen – Schmeckt nach Meer

Schon mal marinierte Sardellen probiert? In Kroatien galt die Delikatesse lange Zeit als Essen für arme Leute, vor allem Fischer kamen in den Genuss der kleinen Fischchen. Heute gehören Sardellen zu den Klassikern der kroatischen Küche, in Konoben und Restaurants werden sie meist als Vorspeise serviert. Sie schmecken zwar auch frisch vom Grill, ganz traditionell aber werden sie in Weißweinessig und Zitronensaft eingelegt und vor dem Servieren mit Olivenöl verfeinert. Vielerorts wird die Spezialität auch mit landestypischen Gewürzen mariniert, wie Rosmarin, Pinienkernen oder scharfer Peperoni.
Tipp 3: Bast-Makarska-Höhenwanderweg

Liebliche Küstenlandschaft und schroffe Berggipfel – auf dem Makarska-Höhenwanderweg begeben sich Wanderer auf eine Tour durch abwechslungsreiche Natur und erleben dabei alles, was die Makarska Riviera so besonders macht: eine malerische Küstenlinie und eine grüne Berglandschaft mit Kieferwäldern, Bergdörfern und urigen Gaststätten. Und diese Weite! Immer wieder blicken Wanderer auf die imposanten Felswände des Biokovo-Massivs und auf das Meer, das bis zum Horizont reicht. Auch die einmalige dalmatische Inselwelt ist zu sehen. Von Bast aus, einem kleinen Bergdorf südlich von Split, führt der Wanderweg in zirka drei Stunden in den Küstenort Makarska.
Die schönsten Orte Dalmatiens
Nach dem Strand gibt’s viel Kultur: Ob Prachtgebäude, Berge oder grüne Badebuchten – in Split, auf den Inseln Hvar und Brac sowie entlang der Makarska Riviera vereinen sich Kultur, pulsierende Städte und Naturschätze zu einer faszinierenden Urlaubsregion.

Split: Das Goldene Tor aus der römischen Antike, die romanische Kathedrale Sveti Duje, der venezianische Turm und Fassaden im verspielten Barock – wer durch die Altstadt von Split schlendert, begibt sich auf eine Zeitreise durch die Epochen. Heute haben sich inmitten der alten Gemäuer Cafés, Restaurants, Galerien und Läden angesiedelt.
Makarska: Was für eine Kulisse! Wie ein Beschützer thront der Berg Biokovo über der Hafenstadt. Der Skywalk bietet einen grandiosen Ausblick auf das glitzernde Meer und die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten wie dem Franziskanerkloster. Und die Riviera drumherum? Sie umfasst traumschöne Strände wie Buba und Nugal.
Hvar: Entlang der Uferpromenade bis zum Franziskanerkloster schlendern, Pause machen in den Bars und Cafés rund um den Hafen, die Spanische Festung, die Fortica Spanjola, besteigen – und von oben den Blick weit schweifen lassen, bis zu den Pakleni Inseln. In Hvar, der Hauptstadt der gleichnamigen Insel, weht ganz viel mediterranes Flair.

Jelsa: Viel schöner könnte ihre Lage gar nicht sein: Die Stadt liegt im Norden der Insel Hvar, direkt am Meer und umgeben von den höchsten Gipfeln der Insel, dem St. Nicholas im Westen und Hum im Osten. Kapellen und Kirchen, eine alte Stadtmauer, ein Lustgarten und Plätze mit Läden, Cafés und Restaurants laden zum Schlendern und Verweilen ein.
Bol: Palmen säumen die Uferpromenade, im Hafen schaukeln Segelboote, auf Felsklippen thront das Dominikanerkloster. Richtig bekannt aber ist Bol im Süden der Insel Brac für die schönen Sand- und Kieselstrände wie den Zlatni Rac. Das Besondere: Je nach Wind- und Meeresströmung ändert sich die Spitze des "Goldenen Horns".
Supetar: Mit seinen Kulturschätzen wie den Mosaiken aus dem 6. Jahrhundert, der romanischen Kirche St. Lukas, den Überresten einer römischen Villa und dem Petrinovic- Mausoleum formt Supetar im Norden von Brac das kulturelle Zentrum der Insel. Schön sind auch die Bademöglichkeiten rund um den Ort, wie die Strände Banj und Tri Mosta.