Am 18. Mai 2023 rief das Auswärtige Amt die höchste Alarmstufe für die Emilia-Romagna aus – der Grund: Heftige Regenfälle und Gewitter sorgten für Überschwemmungen im Landesinneren und Sturmfluten an den Küsten. Viele CamperInnen und UrlauberInnen haben in dieser Zeit die Region gemieden. Mittlerweile (Stand: 01.06.2023) hat sich die Situation stabilisiert und die Region hat wieder geöffnet. Mehr dazu siehe unten.
Die Highlights der Region
Die Emilia-Romagna erstreckt sich von der Adriaküste bis an die toskanisch-emilianischen Alpen. Nicht nur dank der relativ kurzen Anfahrtszeit und die Ferienorte an der Küste sind nur einige der zahlreichen Vorzüge.
Wer sich für die Kultur und die kulinarischen Vorzüge der Region interessiert, zieht es ins Landesinnere. In den großen Städten Parma, Bologna, Modena und Co. sind viele einfache Stellplätze praktisch in fußläufiger Distanz zum Zentrum gelegen. Hier kommen Sie direkt zu den promobil Stellplatz-Tipps für die Region.

Wer einen Campingplatz sucht, der wird vor allem in der Küstenregion um Rimini und Ravenna, aber auch weiter nördlich unterhalb von Ferrara fündig. Viele der Campingplätze liegen unmittelbar hinter den weißen Sandstränden. Die Urlaubsregion an der Adriaküste ist auch unter ItalienerInnen beliebt. An den meisten Strandabschnitten können Liegen und Sonnenschirme gemietet werden, die Auswahl an Anbietern ist groß.
Fans der italienischen Küche wissen, dass Parmaschinken, Parmesan, Mortadella und Balsamico-Essig unter der geschützten Herkunftsbezeichnung DOP (Denominazione d'Origine Protetta) ausschließlich in Emilia-Romgana produziert werden dürfen. Vielerorts werden Verkostungen zu moderaten Preisen angeboten. Im Reisemobil-Kühlschrank lassen sich die Köstlichkeiten gut als Mitbringsel nach Hause transportieren.
Ravenna und die große Kunst

Ob Kunstkenner oder völliger Amateur, der Faszination von Ravennas 1500 Jahre alten, perfekt erhaltenen Mosaiken kann sich niemand entziehen. Wie byzantinische Künstler hier im 5. und 6. Jahrhundert ihre frühchristlichen Kirchen mit Millionen bunter Glassteinchen, Gold und Perlmutt ausgeschmückt haben, lässt uns heute noch sprachlos staunen.
Die vielleicht schönsten Kompositionen: die Darstellung des Kaiserpaars Theodora und Justinian im monumentalen Kirchenkomplex S. Vitale und die herrlich üppige, mit Blumen übersäte Weidewiese in der außerhalb gelegenen Basilika S. Apollinare in Classe, die den Heiligen Apollinaris mit zwölf Schafen (den Aposteln) zeigt.
Wer es dagegen eher mit der Poesie hat, stattet dem großen Dante Aligheri einen Besuch ab. Italiens größter Dichter, der 1321 im Exil in Ravenna starb, liegt in der Kirche S. Francesco begraben.
Strände mit Service

Mehr als 100 Kilometer Sandstrand, 800 Bademeister, 1.426 Badeanstalten und 252.800 Liegestühle: An den Stränden der Emilia-Romagna findet jeder sein Plätzchen. Zwischen Juni und September verwandelt sich die Küste zwischen den Lidi di Comacchio im Norden und Cattolica im Süden in ein endloses Badeparadies, in dem Ferientage unter garantierter Sommersonne im entspannten Rhythmus des Wellenschlags dahinrollen.
Im Bagno – einer uritalienischen Einrichtung, die mit Liegestuhlverleih nur unzureichend übersetzt ist – bezieht der Gast morgens seinen reservierten Liegestuhl und genießt den Service: Bar und Restaurant, Kinderspielplatz und immer öfter auch Fitness-Geräte, morgendliche Yogastunden und abendlichen Discobetrieb. W-LAN, Handy-Aufladestationen und Mobil-Duschen zur Erfrischung direkt am Liegestuhl gehören neuerdings auch dazu.

Der flach abfallende Sandstrand macht die Küste für Familien mit Kindern ideal. Nur die Entscheidung über den richtigen Ferienort könnte noch Schwierigkeiten bereiten: Nach Rimini, wo zum 15-Kilometer-Strand auch eine schöne historische Altstadt gehört? Ins mondänere Riccione mit seinen Alleen und berühmten Discos? An die Lidi von Ravenna, die von duftenden Pinienwäldern begrenzt sind? Oder doch in das ruhige Misano Adriatico? Am besten alle mal ausprobieren.
Natur erleben im Po-Delta

Aufschwingen und losradeln: Die Schönheit des Po-Deltas erschließt sich am eindrucksvollsten vom Fahrradsattel aus. Denn wo sich Italiens größter Fluss in die Adria ergießt, teilt er sich fächerartig in sechs Wasserarme auf. Zwischen diesen Flussarmen dehnt sich das Mündungsdelta des Po aus, ein Stück Natur, das aus Wasser gebaut zu sein scheint.
Schlängelnde Flussarme und schnurgerade Kanäle, offene Lagunen und geschlossene Lagunenteiche prägen die Landschaft, in der Radfahrer ideale Bedingungen antreffen – viel Natur, wenig Verkehr, kleine Straßen und viel zu sehen. An den Lagunen von Comacchio, wo Aale gezüchtet werden, kann man Flamingo-Kolonien und elegante weiße Reiher beobachten und anschließend im gleichnamigen Städtchen mit seinen Kanälen, Brücken und bunten Fischerhäusern venezianisch anmutende Stimmungen genießen.
Still und schattig ist es im Wald Gran Bosco della Mesola, wo sich die Radwege zwischen Steineichen, Eschen und Silberpappeln hindurchschlängeln.
Balsamico, Parmesan & Schinken

Der edelste Tropfen der Emilia-Romagna ist kein Wein, sondern ein Essig: Mindestens 12 Jahre muss der Aceto Balsamico Tradizionale di Modena in unterschiedlich großen Holzfässern reifen, bevor er sein Etikett tragen darf. Besonders gut schmecken ein paar Tropfen der hocharomatischen Flüssigkeit auf einem Bröckchen Parmesan.
Auch der berühmte Hartkäse stammt aus der Emilia, wo er noch heute von Hand hergestellt wird. 16 Liter Kuhmilch ergeben ein Kilo Parmigiano Reggiano, der mindestens 12 Monate reifen muss, bevor er in den Handel kommt und über Tortellini gerieben ebenso köstlich schmeckt wie am Stück.
Den guten Ruf der Emilia-Romagna als Schlaraffenland haben aber auch der Parmaschinken und sein Verwandter mitbegründet, der noch edlere Culatello. Sie verdanken ihr besonderes Aroma der würzigen Appenninluft und den Nebelschwaden der Po-Ebene, in denen sie über Monate hinweg langsam heranreifen.
Das prächtige Ferrara

Die Herren von Este regierten Ferrara ab dem 14. Jahrhundert und putzten die Stadt mit Renaissancepalästen und einem Wassergraben-Schloss auf. Die Hauptstadt der Emilia-Romagna ist von betörender Jugendlichkeit wegen der vielen Studenten, die an der im 14. Jahrhundert gegründeten Universität studieren.
In der Altstadt sind nur Fahrräder unterwegs. Und auf der neun Kilometer langen Stadtmauer joggen und spazieren die Einheimischen in den frühen Abendstunden mit Blick auf die von Kanälen durchsetzte Tiefebene des Po-Deltas.
Die aktuelle Lage in der Emilia-Romagna
Laut der regionalen Tourismusbehörde sind viele der Kunststädte wieder für den Tourismus geöffnet. Auch die Strandbäder der Riviera sind von Comacchio bis Cattolica wieder zugänglich. Somit stehe derzeit einem Urlaub in der Emilia-Romagna nichts entgegen.
Auch die Verkehrslage hat sich entspannt. Die Autobahn A14 ist wieder vollständig für den Verkehr geöffnet. Die Überschwemmungen haben vor allem die Ebenen und Hügel zwischen Bologna, Forlì/Cesena, Ravenna und Rimini heimgesucht. Dort werden nach Angaben der Behörde die Arbeiten zur Wiederherstellung der Nebenstraßen fortgesetzt.
Mehr aktuelle Infos zur Situation auf Deutsch finden Sie unter: https://emiliaromagnaturismo.it/de/emilia-romagna-eroeffnungen-updates
Alle Reiseinfos zur Emilia-Romagna
Anreise: Die Emilia-Romagna ist bestens ans Autobahnnetz angebunden und gut zu erreichen über folgende Hauptrouten: durch Österreich über den Brenner und via Verona; durch die Schweiz über den Gotthardtunnel, Chiasso und via Mailand.
Sehenswertes:
- Galleria Ferrari: Wrooom! Die schönsten Modelle von Formel 1 bis Granturismo sind im Ferrari-Headquarter in Maranello zu bewundern.
- Fortezza di San Leo: Die mittelalterliche Festung thront majestätisch auf den Felsen über San Leo. Für BesucherInnen ist die Festung geöffnet.
- San Marino: Der Kleinstaat mit seiner gut erhaltenen Altstadt ist eine der ältesten Republiken der Welt.
- Nationalpark Appennino Tosco-Emiliano: Das ausgedehnte Naturschutzgebiet bietet einer Vielzahl seltener Tiere und Pflanzen ein Zuhause. Von Skifahren über Trekking oder Klettern, der Nationalpark ist für Alpinsport sehr beliebt.
- Thermen von Salsomaggiore: Im italienischen Kurort Salsomaggiore nutzen die Thermalbäder bereits seit dem Mittelalter das extrem salzhaltiges Wasser zur Erholung.
Reisemobil-Stellplätze in der Emila-Romagna
In der Stellplatz-Radar-App finden Sie zahlreiche Stellplätze in der Emilia-Romagna, auf denen Sie mit dem Wohnmobil oder Campingbus übernachten können. Eine kleine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor:
45018 Boccasette: Parcheggio Comunale
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 10 Mobile am Rande des Delta-Po-Parks. Vom Platz bis zum Strand sind es nur wenige Meter. V+E vorhanden. Bezahlung am Automaten. "Schöner, echter Stellplatz mit allem ( Strom / Wasser), wenn man es braucht, ruhig, am Ende der Straße und wenige Schritte zum Strand", lautet ein Kommentar in der Stellplatz-Radar-App.
40127 Bologna: La Certosa
Gebührenpflichtiger Stellplatz auf einem Parkplatz im Ortsteil Saragozza. Kein V+E vorhanden. Bezahlung am Automat. Ganzjährig. "Klassischer Parkplatz, der beleuchtet ist. Nebenan ein kleiner Park", ist das Fazit eines Campers.
41012 Carpi: Parkplatz am Schwimmbad
Gebührenfreier Stellplatz für 30 Wohnmobile. Parkplatz für Pkw, Busse und Wohnmobile gekennzeichnet. Asphaltierter, teilweise ebener Untergrund. Wenig Schatten. Mülleimer vorhanden. Bodeneinlass. Ganzjährig nutzbar. Ein Nutzer der Stellplatz-Radar-App schreibt in seiner Bewertung: "Guter, kostenfreier Platz. Auch für größere Mobile geeignet."
44022 Comacchio: Parcheggio Camper
Gebührenfreier Stellplatz für 6 Wohnmobile. Markierte Plätze auf dem Busparkplatz neben dem Coop-Supermercato, direkt hinter dem Deich des Lago di Comacchio. Untergrund Asphalt. 100 m bis zum Zentrum. Ganzjährig.
44100 Ferrara: Parcheggio Ex Mof
Gebührenfreier Stellplatz für 40 Wohnmobile. Parzelliertes Areal auf einem Großparkplatz. Eben, teils asphaltiert, teils mit Rasengittersteinen befestigt. Wenig Schatten, beleuchtet, videoüberwacht. Max. Aufenthalt: 72 Stunden. Ganzjährig nutzbar. Wasser: 2 Euro. WC-Entsorgung: 1 Euro. Zur Lage äußert sich ein User der Stellplatz-Radar-App folgendermaßen: "Nachts ein sehr ruhiger Stellplatz mit dem großen Plus, dass die Altstadt in ca. 800 m erreichbar ist. Ideal für einen kurzen Städtetrip."
44022 Lido di Volano: Bagno Kursaal
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 20 Mobile. Der Platz liegt in einer Entfernung von unter 100 Metern zum Meer. Vor Ort gibt es WC, Dusche und Wasser. Bezahlung am Automaten. Außerhalb der Saison kostenlos. Online berichtet ein Urlauber: "Hat uns sehr gut gefallen, nur wenige Meter zum Strand, sehr schöne Radwege und am Abend kann man sogar das wenig scheue Dammwild am Platz beim Flanieren beobachten."
41050 Maranello: Area Attrezzata Torre Maina
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 10 Wohnmobile. Nachts beleuchtetes Areal auf Schotter am Ufer des Tiepido. Picknick- und Spielplatz. Max. Aufenthalt: 72 Std. 7 Euro pro Nacht und Wohnmobil. Ganzjährig. In der Stellplatz-Radar-App wird der Platz gelobt: "Kleiner, gemütlicher, ruhiger Stellplatz. Für wenig Geld viel geboten."
41126 Modena: Camper Club Mutina
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 40 Mobile am Ortsrand von Modena. Der Platz liegt auf einem ausgewiesenen Areal neben einem Sportplatz. Bushaltestelle am Platz. V+E vorhanden. Bezahlung am Automaten. "Haben dort 2 Nächte gestanden und waren sehr zufrieden. Der Platz sauber, die Sanitäranlagen sauber, immer sehr heisses Wasser. Mit dem Fahrrad 7 km ins Zentrum", berichtet ein Urlauber.
43100 Parma: Area Sosta Camper
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 27 Mobile am Ortsrand von Parma. Befestigtes Areal am Rand eines Parkplatzes. Ein Bus in Richtung Zentrum hält am Platz. Ein User der Stellplatz-Radar-App schreibt: "Lage und Freundlichkeit perfekt. Nur die Duschen müssten mal erneuert werden. "
48100 Ravenna: Parkplatz Piazza della Resistenza
Gebührenfreier Stellplatz für 10 Wohnmobile. Reservierter Teil eines Pkw-Parkplatzes. Ebener, befestigter Untergrund, zentrale Lage zur Altstadt. Lärm durch Autoverkehr. Ganzjährig nutzbar. Ein Urlauber berichtet: "Netter Platz, fußläufig zum Zentrum. Vorsicht an Markttagen (Montag und Donnerstag Nachmittag). Dann sind alle Plätze von Autos belegt. "
47037 Rimini: Parcheggio Attrezzato
Gebührenpflichtiger Stellplatz für 150 Wohnmobile. Teils asphaltierter, überwiegend lehmiger Untergrund, eben. Mülleimer vorhanden. Bodeneinlass. 15 Euro pro Wohnmobil für 24 Stunden, 6 Euro für 6 Stunden (Automat). Strom: 5 Euro. V+E: 4 Euro. Ganzjährig nutzbar. In den Kommentaren beschweren sich die Camper über die Preise: "Ein Großparkplatz für 20 € Anfang April, das ist Wucher!"