Südfrankreich im April oder im Oktober – das bedeutet ruhige Straßen, freie Stellplätze und ein Klima, das zum Radeln, Wandern und Genießen einlädt. Während im Sommer Gedränge und Hitze dominieren, herrscht in der Nebensaison eine fast magische Gelassenheit. Auf Märkten triffst du Einheimische statt Touristen, Campingplätze haben Platz für spontane Gäste und die Natur zeigt sich entweder im zarten Frühlingsgrün oder im goldenen Herbstlicht.
Station 1: Am Canal du Midi ins Abenteuer starten
Wer im Languedoc beginnt, taucht gleich tief in die Ruhe ein. Der kleine Campingplatz Les Berges du Canal in Villeneuve-lès-Béziers liegt direkt am Wasser. Von hier aus führt eine entspannte Radtour nach Agde, wo der Canal du Midi ins Mittelmeer mündet. Im Frühling blühen Blumen am Wegesrand, im Herbst begleiten dich warme Farben und das Rascheln der Platanenblätter.

Mit den Rädern fahren wir vom Camping nach Béziers. Weithin sichtbar ist die Kathedrale über dem Orb.
Station 2: Mittelalter erleben in Carcassonne
Die Festungsstadt Carcassonne wirkt in der Nebensaison fast mystisch. Von Camping de la Cité geht es zu Fuß entlang eines Wasserlaufs hinauf in die Altstadt. Kein Gedränge, kein Lärm – die dicken Mauern, Türme und Gassen entfalten in Ruhe ihren Zauber. Selbst die Restaurants sind offen, aber angenehm entspannt.
Station 3: Abstecher an die Costa Brava (optional)
Wer Lust hat, fährt kurz über die Grenze nach Spanien und macht einen Abstecher an die Costa Brava. Camping Cala Llevadó bei Tossa de Mar liegt terrassenförmig direkt am Meer.

Camping Cala Llevadó liegt oberhalb von drei kleinen Badebuchten bei Tossa de Mar. Zum Wasser geht es steil bergab. Wir ergattern eine Stellfläche mit Blick auf die darunter liegende Bucht, umgeben von Pinien.
Im Sommer heiß und voll, jetzt im Frühling oder Herbst ein Ort der Stille. Ein Küstenwanderweg führt mit grandiosen Ausblicken direkt bis nach Tossa – perfekt, wenn die Sonne tiefer steht und das Meer in warmen Farben glänzt.
Station 4: Künstlerluft in Collioure
Zurück in Frankreich lockt Collioure, ein Künstlerdorf am Mittelmeer, das schon Matisse und Picasso faszinierte. Auf Camping Les Amandiers findet man Stellplätze nahe am Meer.

Weit über das Meer blickt man auf dem Küstenpfad, der vom Camping les Amandiers nach Collioure führt.
Auf dem Wohnmobilstellplatz Parking Cap Durat warten am Stadtrand alternativ großzügige Stellflächen für alle, die gerne spontan sind. Der Ort ist in der Nebensaison ein Traum: keine überfüllten Cafés, sondern Franzosen, die am Hafen flanieren und Fotografen, die das besondere Licht einfangen.
Station 5: Römische Geschichte am Pont du Gard
Ein Highlight jeder Südfrankreich-Tour ist der Pont du Gard. Auf dem naturbelassenen Camping La Sousta bei Remoulins schlägst du dein Lager unter Pinien auf. Von dort sind es nur wenige Schritte zur römischen Brücke.

Die Packraft-Boote lassen sich wie ein Wanderrucksack tragen, hier an der Ardèche bei Viel Audon.
Wer mag, packt Paddel oder Packraft ein: Im Frühling rauscht der Gardon munter, im Herbst liegt er still wie ein Spiegel unter dem Aquädukt. Auch der Wohnmobilstellplatz Aire Camping-Car Park in Remoulin ist ein gutes Ziel um die Pont du Gard zu besuchen, vor allem wenn man Fahrräder dabei hat.
Station 6 & 7: Genuss in Beaume und Ardèche
Im Beaume-Tal empfängt dich das bei all den schönen Campingplätzen dort beispielsweise das Domaine Arleblanc – ein Platz mit Landgut-Charme, Pizzaofen und Nähe zu den Wochenmärkten, beispielsweise in Joyeuse. Hier schmecken im Frühling die ersten Erdbeeren und im Herbst die frisch geernteten Oliven besonders gut.

Der Markttag in Joyeuse vermittelt südfranzösische Stimmung und versorgt uns mit Köstlichkeiten.
Den Abschluss bildet die Ardèche: Auf Camping La Digue bei Chauzon startest du zu Wanderungen nach Balazuc oder Paddeltouren durch die Schluchten. In der Nebensaison hast du Fluss und Wege fast für dich allein – ein Luxus, den der Sommer nicht bieten kann.

Camping La Digue an der Ardèche ist sehr einladend und ein guter Ausgangspunkt für Kanutouren.
Praktische Tipps für die Nebensaison in Südfrankreich
- Reservieren? Im Frühling und Herbst selten nötig, außer an Feiertagen. Und: Bei beliebten Plätzen (Pont du Gard, Ardèche) lohnt ein kurzer Anruf.
- Preise: Bis zu 70 % günstiger als im Sommer – ideal für längere Touren.
- Ausrüstung: Wind- und Regenjacke, warme Decken und ein Ersatzreifen gehören ins Gepäck. Fahrräder und aufblasbare Boote sorgen für Extra-Erlebnisse.
- Kulinarik: Frühling = Spargel, Kräuter, Erdbeeren. Herbst = Wein, Feigen, Pilze. Der Besuch der Märkte in Südfrankreich ist Pflicht!
- Klima: Frühling milde 15–22 °C, Herbst oft stabil bei 18–25 °C, aber windige Tage einplanen (Mistral!).