10 aktuelle Trends für Campingplätze - So campen wir 2024

Wie campen wir 2024?
10 aktuelle Trends für Campingplätze

vom Campingprofi seit 1959
Zuletzt aktualisiert am 10.10.2023

Mit Gartenzwergen und Billigurlaub hat Camping schon lange nichts mehr zu tun. Campingurlaub wird seit Jahren immer beliebter. Nicht verwunderlich: Individueller und naturnaher wie Camping kann Urlaub fast nicht sein und das ist in der heutigen schnelllebigen Zeit gefragter denn je.

Die Campingbranche ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus und entwickelt sich trotz Campingboom stetig weiter. Wir zeigen die 10 aktuellen Trends für Campingplätze.

Standplätze

Camper sind gesellige Zeitgenossen, kaum ist das mobile Zuhause platziert, sitzen sie beim Nachbarn und plaudern – so weit das Klischee. Doch der Trend Individualisierung macht auch vor Campingplätzen keinen Halt. Auf Zielgruppen zugeschnittene Platzbereiche und Angebote, wie beispielsweise für Zeltcamper, liegen im Trend. Dauercamper verschwinden ganz oder machen die besten Plätze für Touristen frei. Immer mehr Komfort-, Premium-, Deluxe-Standplätze entstehen.

Durch private Bäder, Liege- oder Sitzgelegenheiten, Grills, Geschirrspüler und Versorgungssäulen inklusive Kassettenentleerungen direkt am Standplatz wird die Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen überflüssig. Doch auch Camping pur gibt es noch – und teilweise wieder – auf vielen Campingplätzen.

Versorgung

Genussvoll essen ist auf vielen Campingplätzen möglich, selbst wenn man mit leerem Kühlschrank anreist. Dass immer mehr Menschen Wert auf Lebensmittel in Bioqualität oder von regionalen Erzeugern legen, hat sich auch auf Campingplätzen herumgesprochen. Plätze mit kleinem Angebot heben sich mit solchen Lebensmitteln von den großen Supermärkten im Umkreis ab.

Die Gastronomie auf Campingplätzen ist von jeher breit aufgestellt. Inzwischen wird großer Wert auf das Ambiente gelegt. Lieferservice frei Standplatz und Frühstücksbuffets bereichern das Angebot für diejenigen, die sich gern bekochen lassen. Für Selbstversorger gibt es vermehrt gut ausgestattete Camperküchen und superschnelle Spülmaschinen. Ladenzeilen locken mit Non-Food-Angeboten zur Shopping-Tour.

Freizeitgestaltung

Langweilig darf ein Campingurlaub auf keinen Fall sein. Viele Platzbetreiber legen sich mächtig ins Zeug, um ihren Gästen ein buntes Freizeitangebot zu präsentieren. Das beginnt allen voran beim Element Wasser. Baden, planschen und über Riesenrutschen sausen ist für viele Camper die liebste Freizeitbeschäftigung. Abenteuerspielplätze, Hochseilgärten, Kletterwände und Wasserspielplätze zum Matschen machen dem klassischen Kinderspielplatz Konkurrenz.

Für weniger sonnige Tage stehen häufig Wellnessoasen, Indoorspielplätze und geschmackvolle Aufenthaltsräume bereit. Animation für spezielle Zielgruppen runden auf vielen Plätzen das Angebot ab. Wenn diese es dann noch schaffen, die Stellplatzareale vom Freizeitrummel zu entkoppeln, dann finden auch Ruhesuchende ihr Urlaubsglück.

Mietunterkünfte

Auch ohne eigenes Mobil oder Zelt ist man auf den meisten Campingplätzen willkommen, steigt doch die Zahl der Mietunterkünfte stetig an. Doch der Anblick ausgedehnter Mietareale schreckt so manchen klassischen Camper ab, erst recht, wenn sie die besten Plätze in Beschlag nehmen. Zumindest bei der Optik hat sich viel getan. Zwar trifft man Mobilheimsiedlungen Marke "Plastikbomber" noch an, doch auch äußerst ansehnliche und zum Teil sehr komfortable Mietunterkünfte haben sich in den letzten Jahren etabliert.

In solchen Glamping-Unterkünften können Gäste logieren wie im Hotel und trotzdem die Freiheiten des Camperlebens genießen. Für manche vielleicht ein Sprungbrett zum eigenen mobilen Zuhause. Das kann auf Dauer preiswerter sein als die nicht ganz günstigen Mietpreise.

Nachhaltigkeit

Während der Campernachwuchs auf den Spielplätzen tobt und in den Planschbecken paddelt, haben viele Campingplatzbetreiber die Zeichen der Zeit erkannt und setzen auf nachhaltige Konzepte. Schließlich sollen auch kommende Generationen das Camperleben unbeschwert genießen dürfen.

Die Zahl der Plätze mit Auszeichnungen und Zertifikaten, wie beispielsweise dem Ecocamping-Umweltmanagement und "Klimafreundlicher Betrieb" oder dem EU-Ecolabel, steigt. Voraussetzungen für solche Prädikate sind beispielsweise die klimaneutrale Stromerzeugung, eine Warmwasserbereitung mittels Solarthermie, der Einsatz sparsamer Sanitär-Armaturen und Energiesparlampen, die Verwendung ökologischer Reinigungsmittel und die naturverträgliche Gestaltung des gesamten Geländes.

Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist eine Aufgabe, der sich vermehrt auch Campingplätze stellen, um Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen einen unbeschwerteren Campingurlaub zu ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel schwellenlose Zugänge zu Einrichtungen wie Rezeption, Sanitärgebäude, Läden und Restaurants.

Außerdem befestigte Wege mit ausreichender Beleuchtung und kontrastreicher Beschilderung sowie spezielle Standplätze für moblitätseingeschränkte Gäste und barrierefreie Sanitärkabinen. Um Plätze mit diesen Ausstattungen zu finden, bietet der Online-Campingführer Camping.info vier Suchkriterien zur Barrierefreiheit: Sanitäranlagen, Zugang zum Wasser, die meisten Wege befestigt und Rampen für Rollstuhlfahrer.

Digitalisierung

Der persönliche Kontakt ist vielen Campern und Platzbetreibern sehr wichtig. Trotzdem läuft bei den meisten die Urlaubsplanung digital: Online-Campingführer verschaffen Überblick, Bewertungen anderer Gäste helfen bei der Auswahl, Websites der Campingplätze vermitteln einen ersten Eindruck und ermöglichen häufig die direkte Buchung. Buchungsportale, wie sie für Hotels längst etabliert sind, gibt es inzwischen auch für Standplätze.

Der kontaktlose Self-Check-in und Check-out ist im Kommen, Karten für die bargeldlose Bezahlung von Waren und Dienstleistungen auf dem Platz verbreiten sich stetig. Selbst Rabattkarten, wie etwa die Camping-Card ACSI, gibt es digital. Diese Entwicklung wird nicht zuletzt auch wegen des Fachkräftemangels nicht nur fortgesetzt, sondern voraussichtlich auch ausgebaut.

Architektur

Star-Architekten und ausgezeichnete Architektur auf Campingplätzen – das wird so manchen überraschen, der noch das Bild vom altertümlichen Sanitärcontainer vor Augen hat. Tatsächlich trifft man auf vielen Plätzen auf architektonisch Herausragendes, wie etwa den von Matteo Thun Milano entworfenen überdachten Marktplatz.

Auch viele Sanitäranlagen haben sich innen wie außen so entwickelt, dass man das heimische Bad nicht vermisst. Bei den Schwimmbädern verbreitet sich der Infinity Pool, der Schwimmvergnügen bis zum Horizont verspricht. Zugegeben, die besagten Sanitärcontainer gibt es auch noch, wenngleich man bei den neueren Modellen die praktische Modulbauweise oft erst auf den zweiten Blick erkennt.