Viele gute Nachrichten gab es für Volkswagen-Fans unter den Campenden in den letzten Jahren nicht, der Caravan Salon 2025 lieferte welche. Die neueste Versionen des VW-Bulli sind endlich als Basisfahrzeug in der Campingwelt angekommen. Viele Hersteller zeigten auf der Messe neue Campingbusse auf Basis des neuen VW T7 New Transporter oder der VW T7 New Caravelle – deutlich später als Volkswagen. Denn der neue VW California wurde schon im Frühsommer 2014 vorgestellt. promobil stellt die neuen Fahrzeuge vor und erklärt die Hintergründe für den verspäteten Durchbruch.
Neue Bullis: Campervans auf VW-T7-Basis
Da der Bulli so beliebt ist, hat sich promobil natürlich auf dem Caravan Salon Düsseldorf speziell nach den neuen "Bullis" umgesehen. Hier zeigen wir die neuen Campervans auf VW-Transporter-Basis.
Reimo Triostyle
Den Reimo TrioStyle gibt es zur Saison 2026 erstmals auf dem neuen VW Transporter. Er bleibt seinem praktischen Camper-Grundriss mit Kücheneinheit, Dreiersitzbank und Heckstauschrank treu. Neu sind clevere Details wie eine integrierte Ladestation, ein beleuchteter Kleiderschrank mit Spiegel und ein beidseitig zugängliches Heckstaufach. Dank leichtem Schienensystem und verbesserter Schlafbank steigt die Zuladung – bei vollem Komfort. Den Triostyle gibt es weiterhin auch auf Basis des Ford Turneo Custom. Der bleibt auch daher günstiger als der VW, weil die Innenausstattung beim einfacher gehalten wird. Beim VW ist das Bett unten zudem etwas breiter.
WSR Classic
Der neue WSR Classic setzt seine bewährte Camper-Philosophie mit hochwertigem Ausbau nun auf dem neuen VW T7 Transporter fort – inklusive durchdachter Möbel, exzellenter Dämmung und komfortabler Schlafbank mit großzügiger Schublade. Das hochwertige Aufstelldach öffnet sich per Gasdruckdämpfer, bietet eine große Liegefläche (195 × 120 cm) und lässt sich optional tieferlegen, um unter 2 m Höhe zu bleiben. Im Innenraum sorgen CNC-gefertigte Möbel, frostsichere Wassersysteme, Kompressor-Kühlschrank, zahlreiche USB‑Anschlüsse und eine solide Bordtechnik für ein ganzjährig alltagstaugliches und komfortables Camping-Erlebnis.
Good Life Vans Pure+
Der Good Life Vans Pure+ wandelt den neuen VW New Transporter zum flexiblen Camper um, wobei das leichte Möbelmodul unkompliziert ein- und ausgebaut werden kann und im Cockpit nun zusätzlich ein dritter Sitz verfügbar ist. Er bleibt trotz Aufstelldach mit nur rund 2,00–2,02 m Höhe parkhausfreundlich und bietet ein großzügiges 160 × 200 cm Bett, tagsüber clever vorm Küchenbereich flach klappbar als Wohnraum. Komfort, Isolierung, autarke Technik wie Solaranlage, Heizung und digitale Assistenzsysteme machen ihn zum modernen und zuverlässigen Vanlife-Begleiter. Den Pure+ gibt es auch auf Basis des Ford Turneo Custom.
Spacecamper Classic+
Der Classic+ bringt die bewährte Spacecamper-Camperphilosophie auf den neuen VW New Caravelle und nutzt den Innenraum bis auf den letzten Zentimeter – mit optimierter Dreiersitzbank, cleverer Schranklösung und großzügiger Liegefläche. Durch das flache Aufstelldach bleibt der Camper unter 2 m Höhe und bleibt damit auch für Parkhäuser alltagstauglich. Extras wie die elektrisch beheizte Wasserversorgung inklusive Außendusche, flexible Küchenmodule und durchdachte Stauraumoptionen machen ihn zum voll ausgestatteten Camper.
Vanexxt New Caravelle
Der Vanexxt New Caravelle vereint die Alltagstauglichkeit des VW New Caravelle mit einem flexiblen Camperkonzept: Alle Module wie Küche, Schlafbank oder Schränke lassen sich dank Schienensystem in wenigen Minuten ein- oder ausbauen, sodass der Van im Handumdrehen vom Familien- zum Camping-Fahrzeug wird. Das serienreife Polymer‑Aufstelldach mit Tieferlegung bringt den Bulli unter 2 Meter Gesamthöhe — ideal für Parkhäuser — und ergänzt das Fahrzeug um ein cleveres Schlaf- und Stehraumfeature. Ergänzende Ausstattung wie Standheizung, drehbare Vordersitze und Küchen- sowie Spülmodule sorgen für Komfort und moderne Camperperformance im kompakten Paket.
VW baut den California auf Basis des Multivan
Viele California-Fans mit dem aktuellen VW New California wenig anfangen. Denn er ist ein Ausbau des VW T7 Multivan und der ist weniger ein Transporter und mehr ein sportliches Familienfahrzeug. Er basiert auf dem modularen Querbaukasten (MQB) des Herstellers – der Plattform von Golf, Passat und Co ist. Zudem ist er mit allen Fahrassistenz- und Sicherheitssystemen eines Pkw ausgestattet und sehr komfortabel eingerichtet.
VW T7: Transporter, Caravelle und Multivan
Insgesamt drei. Der VW Multivan ist die vielseitigere Variante für Privatkunden, die Komfort und Flexibilität suchen. Er bietet eine moderne Innenausstattung, moderne Assistenzsysteme und ist in erster Linie für den Freizeitbereich konzipiert. Der VW New Caravelle hingegen richtet sich stärker an gewerbliche Kunden und als Shuttlefahrzeug, mit einem Fokus auf Funktionalität und Langlebigkeit. Der VW Transporter ist dann das echte Transportfahrzeug mit großem Laderaum ohne Fenster oder Pritsche und abgetrenntem Cockpit. Bis zum VW T6.1 wurden Multivan, Transporter und Caravelle auf der gleichen Plattform gebaut. Mit der aktuellen Generation ändert sich das.
VW Multivan (T7): Der aktuelle Multivan wurde auf dem Modularen Querbaukasten, der MQB-Evo-Plattform, entwickelt, die auch in Pkw-Modellen wie dem VW Golf oder Audi A3 verwendet wird. Diese Plattform ermöglicht Frontantrieb und bietet eine Pkw-ähnliche Fahrdynamik sowie moderne Komfortmerkmale.
Im Gegensatz zum Multivan basieren New Caravelle und New Transporter auf einer gemeinsamen Plattform mit dem Ford Transit Custom, die VW mit Ford entwickelt hat. Diese Plattform ist für Nutzfahrzeuge konzipiert und bietet robuste Eigenschaften, die für den gewerblichen Einsatz erforderlich sind.
- Der VW Transporter ist in erster Linie ein Nutzfahrzeug mit einer flexiblen Bauform, die sich auf den Transport von Waren oder Personen konzentriert, oft als Kastenwagen oder Pritschenwagen. Cockpit und Laderaum sind beim Transporter voneinander getrennt.
- Der VW New Caravelle hingegen ist auf den Personentransport ausgelegt und bietet eine speziell gestaltete offene Innenraumaufteilung mit mehr Sitzplätzen, höherem Komfort für die Passagiere und Verglasung um Heck.
Beide Modelle teilen sich die gleiche Plattform, aber der Caravelle ist durch seine Ausstattung und Bauform stärker auf den komfortablen Transport von Personengruppen optimiert.
VW hat sich beim Ausbau des California für den Multivan entschieden, weil er das hochwertigste Fahrzeug in der sogenannten T7-Reihe ist. Viel komfortable Ausstattung wiegt aber auch viel, weshalb der Multivan als Basisfahrzeug weniger Spielräume lässt. Ein Beispiel liefert VW selbst: Der bei Leasingnehmern beliebte California Beach kann als steuergünstiger Plug-in-Hybrid nicht mit drei Sitzen hinten konfiguriert werden, weil er sonst zu schwer wird.
VW Transporter und Ford Transit fast baugleich

Den Reimo Triostyle gibt e auf Basis des VW T7 New Transporter (rechts) und des Ford Turneo Custom (links). Die Anpassung fällt dem Campingbusausbauer einfach, weil die beiden Fahrzeuge auf der gleichen Plattform basieren und von den Herstellern gemeinsam entwickelt worden sind.
Die Campingbushersteller warteten also sehnsüchtig auf die "echten" Transportermodelle VW New Transporter und VW New Caravelle, die erst Anfang 2025 offiziell vorgestellt wurden. Parallel entwickelten sie viele neue Campervans auf Basis des Ford Transit und Turneo Custom. Die beiden Ford sind als Konkurrenz stärker einzuschätzen als früher. Ford und VW haben ihre kompakten Transporter gemeinsam entwickelt, bauen sie auf der gleichen Plattform und montieren sie bei Ford Otosan in der Türkei. Abgesehen vom Karosseriedesign unterscheiden sich die Fahrzeuge wenig. Ein Punkt wiegt aber besonders schwer: VW verlangt für Modelle mit gleichwertiger Ausstattung einen höheren Preis, weshalb T7-Campingbusse eben teurer sind.
Für die Campingbushersteller gibt es technisch keinen Grund, von einer Fokussierung auf Ford Transit und Turneo abzuweichen. Dass es trotzdem mehrere neue Campingbusse auf Basis von VW T7 New Transporter und VW T7 New Caravelle unter die Highlights für die Saison 2026 geschafft haben, ist vor allem den Kunden zu verdanken. Laut den Ausbauern sind viele Bulli-Fans bereit, einen VW-Aufschlag zu bezahlen. Image und Wiederverkaufswert sind deren Argumente.