Nagut, in die Hosentasche passt der Rhön Camp Rebel 4x4 mit 6,49 Meter Länge nicht. Doch für Fernreisen ist er doch ein eher kompaktes Offroad-Mobil.
Nagut, in die Hosentasche passt der Rhön Camp Rebel 4x4 mit 6,49 Meter Länge nicht. Doch für Fernreisen ist er doch ein eher kompaktes Offroad-Mobil.
Keine 6,50 Meter lang und nur 2,15 Meter Breite – der größte Vorteil des Sprinter-Ausbaus von Rhön Camp mit klassischem Wohnkoffer auf dem Pritschenwagen: Er lässt sich entsprechend handlich bewegen. Damit das Fahrzeug über Stock und Stein kommt, sorgen neben Allradantrieb, Höherlegung, AT-Reifen und Ansaugschnorchel.
Die Allradtechnik und der solide, dick isolierte Kofferaufbau schlagen sich im Gewicht nieder: 4,1 Tonnen Gesamtmasse hat der Rebel mindestens. Mit einem alten Führerschein Klasse 3 ist so viel Masse noch drin, doch ein handelsüblicher B-Klasse-Führerschein reicht dafür nicht aus.
Wer mit dem Rhön Camp Rebel 4x4 zur ganz großen Fernreise aufbricht, muss aufgrund der Größe gewisse Abstriche beim Komfort und Stauraum in Kauf nehmen. Üblicherweise setzen campende Expeditionscrews sonst auf Lkw-Ausbauten, die viel mehr Platz bieten. Doch Not leiden unterwegs muss im Rebel niemand.
Alles Nötige hat der Sprinter-Koffer an Bord. Hinter der Fahrerkabine geht es ins Badezimmer mit großer Dusche. Steigt man also nicht direkt hinten in den Wohnraum, sondern durchs Cockpit ein und durch nach hinten, kann man den Sanitärraum auch als "Mud Room" nutzen – hier kann sich die Besatzung von Matsch, Staub oder Eiszapfen befreien, bevor es ins Wohngemach geht.
Hinter dem fahrzeugbreiten Bad steht eine kleine Dinette und gegenüber eine Küche. Letztere versorgt mit einem 2-Flammen-Gasherd und 90-Liter-Kompressorkühlschrank hungrige Menschen. 144 Liter Frischwasser fasst der Vorratstank. Der Abwassertank ist 84 Liter groß.
Wer dann gesättigt und müde nächtigen will, klettert im Heck aufs großflächige Querbett, das allerdings nur wenig Kopffreiheit bietet. Hier haben bis zu zwei Personen Platz. Größer darf der Expeditionstrupp im Rebel überhaupt nicht sein, zumal es nur zwei Gurtplätze gibt.
Dafür bietet der Koffer sehr hochwertige Fenster und gegen Aufpreis auch Dachhauben. Zudem mögliche Extras: die graue Außenfarbe und die hochwertigen Glasfenster. Apropos Durchblick: Im zusätzlichen Lichtpaket für 1.739 Euro Aufpreis sind ein Licht-Assistent und LED-High-Performance-Scheinwerfer enthalten. Keine Straßenbeleuchtung? Kein Problem.
Die Heckgarage unter dem Bett ist auf Schlecht-Wege-Tauglichkeit getrimmt: Zugunsten eines besseren Überhangwinkels ist der Stauraum hier eher klein und nicht für Fahrräder geeignet.
Schon zum Grundpreis von 159.990 Euro bringt das Mercedes-Sprinter-Basisfahrzeug 190 PS, Automatik, Tempomat und weitere Assistenzsysteme mit. Das hier gezeigte Fahrzeug, das auf der CMT 2023 in Stuttgart stand, kostet mit verschiedenen Zusatzpaketen 178.393 Euro.
Einen ähnlich schlanken Kofferausbau auf Sprinter für 10.000 Euro weniger und einen Sprinter-Kastenwagen hat Rhön Camp bereits auf der Abenteuer & Allrad 2022 gezeigt:
Ein weiteres Modell der Marke ist der VW-T6.1-Ausbau Rhön Camp Ultimate.
Ob dieser Sprinter tatsächlich komplett geländegängig ist? Mit einem Wohnmobil auf Unimog-Basis darf man das Fahrzeug sicherlich nicht vergleichen. Der Rhön Camp Rebel 4x4 sollte sich jedenfalls abseits befestigter Straßen bewähren.
Wer eine lange Reise damit plant, kann nicht den kompletten Hausstand mitnehmen. Dafür müsste schon ein etwas größerer Koffer her, wie die Zirbenbox von Schatzmeister oder der "Project Rhino" von Krug. Auf jeden Fall weckt der Rebel mehr Abenteuerlust als ein handelsübliches Wohnmobil.
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