Outbase 75 ID: Nachhaltiger Campervan auf VW ID.Buzz

Outbase ID.Buzz 75 (2025)
Urgemütlicher Campervan auf VW ID.Buzz

Caravan Salon 2025
ArtikeldatumVeröffentlicht am 16.09.2025
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2018 haben sich die beiden Protagonisten der niederländischen Marke Outbase, Tim und Arne, zusammengetan, um Campingbusse nach ihren ganz eigenen Vorstellungen zu bauen. Nach ersten Prototypen auf VW-Transporter- und Dacia-Dokker-Basis wendeten sie sich dem VW ID.Buzz zu, denn das Thema Nachhaltigkeit ist für sie nicht nur ein Schlagwort, sondern eines der Unternehmensziele. Sie legen viel Wert auf die Wahl nachhaltiger Materialien für den Ausbau, eine ressourcenschonende Produktionsweise und insgesamt einen möglichst geringen Einfluss auf die Umwelt.

Elektrische Basis und nachhaltige Materialien

Da passt der VW ID.Buzz als rein elektrisch konzipierter Van perfekt ins Konzept. Outbase fokussiert sich dabei auf den ID.Buzz mit kurzem Radstand, da nach ihrer Erfahrung die Zuladung bei der Langversion kaum ausreicht. Je nach Modellvariante soll diese beim Outbase 75 zwischen 400 und 525 Kilogramm betragen.

Für den Ausbau setzt Outbase vor allem nachhaltig erzeugte Materialien ein, wie Kork, Schafwolle, Filz, Hanf, recycelte PET-Flaschen, Baumwolle und recycelte Textilfasern. Ein leichtes und dennoch stabiles Holz für den Möbelbau beziehen sie von einem Familienunternehmen aus Finnland.

Bequeme Sitzgruppe und schwenkbare Küche

Die Sitzgruppe besteht aus den gedrehten Fahrerhaussitzen, der Schlafsitzbank mit zwei Gurt- und Isofix-Plätzen sowie einem variablen Tisch, der entweder innen, rechts und links, oder außen am Fahrzeug eingehängt werden kann. Die Möbelzeile ist beim aktuellen Modell Outbase 75 – übrigens zu Ehren des Jubliäums "75 Jahre Bulli" – auf der rechten Seite eingebaut. Die Küchenzeile vorn ist drehbar gelagert, sodass Kochen sowohl drinnen wie draußen sehr gut gelingen kann.

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Bernd Thissen

Der kompakte Küchenblock hat eine Spüle mit Kanister-Wasseranlage integriert, mit 12 Liter Frisch- und 5,5 Liter Abwasservolumen. Dazu gibt es zwei Induktionskochfelder. Eines der Felder kommt in Form einer Schublade, die mit Schneidebrettauflage als Arbeitsfläche dient. Dazu gibt es ein 30-Liter-Kühlfach in Schubladenform unter der Sitzbank, aus dem man sich schnell mal ein gekühltes Getränk angeln kann.

Clevere Stauraumlösungen

Außerdem hält die Sitztruhe noch Stauraum in zwei Schubladen bereit. Eine weitere Schublade gibt es gegenüber im Sockel zwischen den Fahrerhaussitzen. Besonders praktisch sind vor allem die vier Fächer im Bodenpodest der Sitzgruppe.

Für Campingmöbel und andere sperrige Dinge steht zudem der Heckstauraum bereit. Daneben finden sich an vielen Ecken kleine Staufächer und Ablagen, denn ein Faible von Tim und Arne ist es, jede Ecke des Fahrzeugs nutzbar zu machen.

Schlafen auf zwei Etagen

Der Umbau der Sitzbank zum Bett gelingt sehr einfach, dafür gleitet die Sitzfläche nach vorn und die Lehne legt sich flach. Für optimalen Schlafkomfort ist zudem ein ausrollbarer Topper erhältlich. Zusammen mit der Bettverlängerung im Heck entsteht damit eine Liegefläche von 2,00 mal 1,37 Meter.

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Bernd Thissen

Zwei weitere Schlafplätze stehen im Aufstelldach parat. Auf der 1,90 mal 1,15 Meter großen Matratze wird es für zwei Erwachsene allerdings schon recht kuschelig. Der Zeltbalg rings um das Dachbett kann großflächig geöffnet werden, um Frischluft und Aussicht zu genießen. Eine Art Hocker, der genau zwischen die gedrehten Cockpitsessel passt, dient als Aufstiegshilfe zur Dachmansarde und lässt sich nebenbei als kleiner Tisch, Stauraum, Mülleimer oder Fach für eine Toilette nutzen.

Wer nur die Stehhöhe braucht, bekommt das elektrisch aufstellbare Dach auch ohne Bett, wie im vorgestellten Fahrzeug. Dann kann im Heck noch eine Ablage eingebaut werden, auf der man bei offenem Dach Gepäck zwischenlagern kann.

Bordtechnik und Preise

Die Bordelektrik speist sich aus einem Kombigerät aus 160-Ah-Lithium-Batterie und 3.000-W-Wechselrichter. Auf dem Dach ist zudem ein Solarpanel installiert.

Outbase bietet drei verschiedene Varianten des Modells 75 an, die sowohl bei der ID.Buzz-Basis, als auch beim Ausbau unterschiedliche Ausstattungsniveaus darstellen.

Ab 84.490 Euro gibt es das Economy-Modell mit 170-PS-Motor und kleiner Traktionsbatterie, die für 335 Kilometer Reichweite (nach WLTP) sorgen soll. Bei der Standard Pro-Variante für 105.895 Euro, leistet der Elektromotor bereits 286 PS. Die größere Batterie verspricht, den Bus bis zu 458 km weit zu bringen. In diesem Fall ist das elektrisch betätigte Aufstelldach bereits inklusive, das beim Economy-Modell extra geordert werden muss.

Der 4WD-Bulli als Topversion kommt schließlich mit Allradantrieb und 340-PS-Motor, was die mögliche Anhängelast immerhin auf 1.800 Kilo hebt. Die Reichweite soll hier bei 424 km liegen. Der 4WD-Bulli ist ab 112.395 Euro erhältlich. Das Aufstelldach ist hier serienmäßig. Die Gesamthöhe des Outbase 75 bleibt damit übrigens unter zwei Meter.

Outbase ID.Buzz 75 – technische Daten und Preis

  • Basis: VW ID.Buzz, Kombi, Hinter- oder Allradantrieb, ab 125 kW/170 PS
  • Länge/Breite/Höhe: 4712/1985/< 2000 mm
  • Gesamtgewicht: 3000 kg
  • Preis: ab 84.490 Euro