Ein Campingtisch ist der zentrale Punkt auf jedem Camping- oder Wohnmobil-Stellplatz. Kein anderes Zubehör ist so wichtig und vielseitig für Wohnmobil-, Wohnwagen- und Campingbus-Besitzer und -Besitzerinnen. Um den besten Campingtisch für Sie zu finden, haben wir verschiedene Hersteller kontaktiert und umfangreiche Recherchen durchgeführt.
Campingtische lassen sich aufgrund ihrer Konstruktion in drei Kategorien unterteilen.
Camping-Klapptische
- Der Testsieger in dieser Kategorie ist das Modell von Crespo mit seiner robusten Tischplatte. Hier können Sie den Crespo AP-272 direkt kaufen.
Da gibt es die klassischen Klapptische. Um sie aufzubauen, muss lediglich das Gestell aufgeklappt und arretiert werden. Anschließend noch die Tischbeine auf die passende Höhe bringen – fertig.
Camping-Falttische
- Der Testsieger in dieser Kategorie ist das Modell von Outwell. Hier können Sie den Outwell Kamloops M direkt kaufen.
Bei der 2. Kategorie, den Falttischen, geht der Aufbau fast ebenso schnell. Um ein kleineres Transportmaß zu erreichen, ist die Tischplatte hier mittig halbiert und muss demzufolge erst aufgefaltet werden – anschließend ist der Aufbau identisch wie bei Klapptischen.
Camping-Rolltische
- Der Testsieger in dieser Kategorie ist das Modell von Uquip. Hier können Sie den Uquip Variety L direkt kaufen.
Grundsätzlich anders sind dagegen Rolltische konstruiert – die 3. Tischkategorie. Sie bestehen aus einem ausklappbaren Tischgestell, auf dem eine lamellenartige Tischplatte ausgerollt und befestigt wird.
Im Gegensatz zu Klapp- und Falttischen, bei denen der gesamte Tisch aus einem Stück besteht, setzen sich Rolltische aus mindestens 2 separaten Teilen – Gestell und Platte – zusammen. Zwischen den Lamellen der Tischplatte bleiben bei Rolltischen oft schmale Spalten. Das kann beim Abwischen der Platte störend sein, oder bei Brettspielen können Kleinteile durchrutschen.
Stabilitäts- und Belastungstest

Hochwertige Gestelle sorgen für Stabilität. Im Idealfall lassen sich die Tische auch schnell auf- und abbauen. Ist beides der Fall, gibt’s gute Noten.
Im Testfeld versammeln sich 4 Rolltische, 3 Klapptische und 5 Falttische. Bei allen 12 Tischen führte das gleiche Testprozedere durch. Zunächst wurde die Stabilität der einzelnen Tische getestet. Für einen stabilen Stand ist vor allem ein hochwertig verarbeitetes Tischgestell verantwortlich.
Positiv floss in die Bewertung mit ein, wenn sich alle 4 Tischbeine per Teleskopauszug in der Höhe verstellen lassen. So kann der Tisch optimal an unebene Bodenverhältnisse anpasst werden. Besitzen die Tische keinen Teleskopauszug, so sollten sie wenigstens mit 4 nivellierbaren Schraubfüßen ausgestattet sein. Sie ermöglichen zwar nicht so viel Höhenvarianz wie Teleskopbeine, kleinere Unebenheiten lassen sich aber auch mit ihnen ausgleichen.
Bei einem Teil der Testtische lassen sich nicht alle 4 Beine per Teleskopauszug bzw. Nivellierfuß in der Höhe verstellen, sondern nur eins. Bei einer leichten Neigung des Untergrunds lässt sich dann die Tischplatte nicht eben stellen. Neben höhenverstellbaren Beinen wirken sich auch Tellerfüße positiv auf die Stabilität eines Tischs aus, da sie mehr Auflagefläche bieten. Idealerweise sind die Tellerfüße kugelgelagert. In den Testtabellen haben wir unter dem Punkt "Ausstattung" vermerkt, wie viele Beine in welcher Art höhenverstellbar sind und ob das jeweilige Modell (kugelgelagerte) Tellerfüße besitzt.

Jeder Tisch wurde mit der vom Hersteller angegebenen maximalen Traglast beladen.
Zum Stabilitätstest gehört zudem, dass wir die Tischplatten mit der vom Hersteller vorgegebenen maximalen Traglast beschwert haben. Die liegt, je nach Modell, zwischen 30 und 80 Kilogramm. 11 der 12 Tische hielten diesem Belastungstest stand. Lediglich der Klapptisch von Dukdalf ging bei Belastung mit der maximalen Traglast von 50 Kilogramm schadlos in die Knie. Eine Last von 30 Kilogramm – bei der Mehrzahl der Testtische das Maximum und in der Praxis ein realistischer Wert – hielt allerdings auch dieser Tisch aus.
Aufgrund der Konstruktion der Tischgestelle lässt es sich an einigen Tischen nur an den Längsseiten bequem sitzen, da an den Stirnseiten die Tischbeine bzw. Verstrebungen im Weg sind. Unter den getesteten Tischen gilt diese Einschränkung für alle Rolltischmodelle sowie für den Falttisch von Isabella.
Handling und Aufbau der Tische

Bei hochwertigen Gestellen lassen sich die Tische idealerweise schnell auf- und abbauen.
Neben der Stabilität bewertet auch das Handling der Tische. Dazu gehört vor allem der Auf- und Abbau. Beides funktioniert bei den drei getesteten Klapptischen sehr schnell und einfach. Bei den Falttischen verlief der Aufbau bei allen Modellen ebenfalls unkompliziert. Beim Abbau des Bo-Camp muss allerdings genau darauf geachtet werden, dass sich die kugelgelagerten Füße beim Zusammenfalten der Tischplatten in einer ganz bestimmten Position befinden, da sonst die beiden Plattenhälften nicht komplett aufeinandergelegt werden können.
Beim Falttisch von Isabella bereitet das Einfahren der Tischbeine etwas Mühe. Dazu müssen zwei kleine Bolzen gedrückt und gleichzeitig die Beine verkürzt werden, was nur mühsam gelingt. Und beim Dometic-Modell lässt sich die Querstange, die die beiden Plattenhälften stabilisiert, nur schwer aus ihrer Arretierung wieder lösen.
Am aufwändigsten ist der Aufbau der Rolltische, da hier die Einzelteile zunächst zusammengebaut werden müssen. Gut gelöst hat das Uquip bei seinem Variety-L-Modell. Es besteht lediglich aus drei Teilen, die im Vergleich zu den anderen Rolltischen schnell montiert sind.
Länger dauert der Aufbau bei den Modellen von Berger, Brunner und Via Mondo. Beim Berger müssen insgesamt acht Einzelteile zusammengesetzt werden. Beim Brunner sind es zwar nur sechs – allerdings ist die Montage des Tischgestells, das aus mehreren, nicht selbstständig stehenden Teilen besteht, etwas umständlich. Am meisten Nerven erfordert aber der Aufbau des Via Mondo. Er ähnelt in seiner Konstruktion dem Tisch von Berger, die Befestigung der seitlichen Tischplattenaufnahmen am Gestell ist bei ihm aber schlechter gelöst.
Transport im Camper

Wie gut lassen sich die Tische in den zugehörigen Tragetaschen verstauen? Wir haben es ausprobiert.
Das Verstauen der Einzelteile in den Taschen ist bei den Rolltischen nicht immer ganz einfach. Während beim Brunner und Uquip die Tische schnell in den schlauchförmigen Taschen verschwinden, muss beim Berger und Via Mondo genau darauf geachtet werden, in welcher Reihenfolge die Einzelteile in die Taschen geschoben werden, da sie sich dort sonst gegenseitig blockieren.
Aber nicht alle der 12 getesteten Tische besitzen eine Transporttasche. Bei den Klapptischen von Crespo und Dukdalf fehlt sie, beim Bo-Camp-Falttisch ebenfalls. Eine Tasche hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen hilft sie beim Tragen, zum anderen schützt sie die Tischplatten vor Kratzern während des Transports.
Apropos Transport: Hier punkten die Rolltische mit ihren kleinen Packmaßen. Auch die Falttische von Dometic und Outwell lassen sich klein zusammenfalten. Dagegen nehmen die nicht faltbaren Klapptische viel Platz im Bettkasten oder Außenstauraum ein.
Gewicht & Robustheit

Die Tischplatten wurden auf Hitzebeständigkeit getestet.
Neben dem Packmaß spielt beim Transport das Gewicht des Tischs eine Rolle. Das leichteste Exemplar im Test, der Falttisch von Dometic, wiegt nur 5,3 Kilogramm. Ebenfalls weniger als sechs Kilo bringen der Uquip-Rolltisch und der Klapptisch von Camp4 auf die Waage (je 5,9 kg). Letzterer ist mit seiner 80-mal-60-cm-Platte aber auch deutlich kleiner als alle anderen Tische im Testfeld und würde mit vergleichbarer Plattengröße wohl nicht mehr zu den Leichtgewichten zählen.
Als besonders schwer zeigten sich die Falttischmodelle von Outwell (9,7 kg) und Euro Trail (9,9 kg). Beim Outwell war das Gewicht allerdings der einzige negative Punkt, ansonsten glänzte er mit einem sehr stabilen Gestell und einer optisch ansprechenden Bambusplatte. Als einziger der zwölf getesteten Tische schnitt er darum mit der Note "sehr gut" ab.
Bei der abschließenden Prüfung der Robustheit musste jeder Tisch noch den Hitzetest bestehen. Dabei wurde ein Topf mit kochendem Wasser zwei Minuten lang auf jede Tischplatte gestellt – was bei keinem Testkandidaten zu erkennbaren Veränderungen führte. Auch beim Test der Feuchtigkeitsbeständigkeit schnitten alle zwölf Tische sehr gut ab.

Ihre Kratzfestigkeit mussten die Tischplatten beim Schleifpapiertest unter Beweis stellen.
Anders sieht es bei der Kratzfestigkeit der Tischplatten aus: Bei einigen Modellen hinterließ der Schleifpapiertest mehr oder weniger starke Spuren, am heftigsten waren sie auf dem Falttisch von Euro Trail zu sehen. Auf den Platten der Tische von Crespo, Dukdalf, Bo-Camp, Dometic, Brunner und Via Mondo waren dagegen keine Kratzspuren zu erkennen – so soll es sein.
So testen wir Campingtische
- Stabilität: Die Stabilität ist ein wichtiges Kriterium für Campingtische. Nichts nervt mehr als ein Tisch, der schon bei geringen Berührungen zu wackeln beginnt oder ins Wanken gerät. Die zwölf Tische hat einem Rütteltest unterzogen und dabei die subjektiv wahrgenommene Stabilität bewertet. Außerdem haben wir uns bei jedem Modell die Beine und Füße ganz genau angeschaut und diese ebenfalls in die Bewertung einfließen lassen. Zudem wurde jeder Tisch mit der vom Hersteller angegebenen maximalen Traglast beladen. Die Stabilität fließt mit 50 Prozent in die Endnote ein.
- Handling: Alle Tische wurden mehrmals auf- und wieder abgebaut. Außerdem haben wir getestet, ob die Tische sich leicht in der mitgelieferten Transporttasche verstauen lassen. Ist keine Tasche dabei, gibt es Abzug bei der Bewertung, denn ohne Tasche ist der Tisch beim Transport weniger vor Kratzern geschützt und lässt sich meist auch schlechter tragen. Neben dem Packmaß haben wir zudem das Gewicht des Tischs in der Kategorie "Handling" berücksichtigt: Leichte Tische erhalten einen Bonus, schwere werden negativer bewertet. Das Handling macht 25 Prozent der Endnote aus.
- Robustheit: Wir haben getestet, wie kratzfest die Tischplatten sind. Dazu haben wir ein Schleifpapierblatt mit 80er-Körnung mit einer 1,25-kg-Hantelscheibe beschwert, über alle zwölf Tischplatten gezogen und anschließend die Platten auf Spuren untersucht. Außerdem haben wir die Tischplatten auf Hitzebeständigkeit getestet, indem wir einen Topf mit kochendem Wasser zwei Minuten lang auf die Tische gestellt und anschließend die Platten auf Veränderungen untersucht haben. Und schließlich haben wir die Tische mit Wasser besprüht und das Wasser 16 Stunden lang auf der Platte stehen lassen. Im Anschluss haben wir die Platte auf Flecken und Veränderungen untersucht. Die Robustheit fließt mit 25 Prozent in die Note ein.