Dachzelt ohne Klettern: Ist ein Kupplungszelt besser als ein Dachzelt? (Video)

Thule Outset vs. Naturbummler Alu‑Loft XXL
Ist ein Kupplungszelt besser als ein Dachzelt?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 24.11.2025
Als Favorit speichern

Einfach aus dem Auto einen Wochenend-Camper machen – ganz ohne Aufstelldach? Kupplungszelte wie das Thule Outset versprechen genau das. Doch wie schlagen sie sich im Vergleich zum bewährten Dachzelt, wenn es um Alltagstauglichkeit und Komfort geht?

Wir testen und vergleichen die beiden Zeltarten, die den Pkw auf günstige Art und Weise zum Campingfahrzeug machen. In unserem Vergleich geht es um folgende Produkte:

Thule Outset

Das Kupplungszelt für Anhängerkupplungen stellen wir hier ausführlich vor.

  • Liegefläche: ca. 225 × 134 cm
  • Außenmaße geöffnet: ca. 264 × 144 × 178 cm
  • Außenmaße geschlossen: ca. 144 × 74 × 90 cm
  • Innenhöhe: bis zu 113 cm
  • Gewicht: ca. 70 kg
  • Statische Tragfähigkeit: ca. 300 kg.
  • Preis: etwa 3.999,95 Euro

Naturbummler Alu‑Loft XXL

Das Dachzelt mit Hartschale gehört zu den Dachzelt-Innovationen 2025.

  • Liegefläche: 210 × 180 cm
  • Innenhöhe: ca. 100 cm
  • Außenmaße geschlossen: 200 × 106 × 29 cm
  • Außenmaße geöffnet: 228 × 200 × 115 cm
  • Gewicht: ca. 71 kg (Zelt) + etwa 5,5 kg Leiter
  • Material / Ausstattung: Aluminium‑Hartschale, 7 cm Komfortmatratze, 3D‑Mesh Unterlage, Rainfly mit 3000 mm Wassersäule, integrierte Dachträger.
  • Preis: UVP 2.990 Euro.
  • Kaufen: Hier können Sie das Naturbummler Alu-Loft XXL bestellen

Technik im Vergleich: Zwei Wege zum Campingbett

Dachzelte wie das Naturbummler Aluloft XXL setzen auf Höhe. Zwei Aluschalen klappen seitlich auf und bilden die Liegefläche. Ein Dachfirst spannt den Zeltstoff, Teleskopstangen und Federstützen sorgen für Stabilität. Der Aufbau gelingt geübt auch allein – das Hochheben aufs Fahrzeugdach aber nur mit 2–3 Personen oder Flaschenzug.

Anders das Thule Outset: Es wird auf der Anhängerkupplung montiert, entfaltet sich nach hinten und steht nach zehn Minuten komplett. Teleskopfüße, Schnappverbindungen und vormontiertes Dach machen den Aufbau auch allein problemlos möglich – ohne Werkzeug. Besonders praktisch: das Zelt kann alleine stehen, ohne Verbindung zum Auto.

Schlafkomfort & Innenleben

Beide Systeme bieten 7 cm dicke Matratzen und gute Belüftung – Thule per Abstandsgewirke, Naturbummler mit 3D-Mesh-Unterlage. Innen sorgen Netze, Taschen und optionale Topper für Komfort. Das Thule-Zelt lässt sich sogar mit dünner Decke zusammenklappen – ideal bei spontanen Ortswechseln.

Besonders auffällig: der Einstieg. Beim Thule sitzt man bequem auf Bettkantenniveau. Beim Naturbummler geht’s über die Leiter hoch hinaus – nichts für Unsichere, kleine Kinder oder Personen mit körperlichen Einschränkungen.

Alltagstauglichkeit unterwegs

Im Alltag offenbart sich die größte Differenz: Beim Dachzelt ist die Mobilität eingeschränkt. Wer eine Ausfahrt plant, muss das ganze Zelt abbauen. Anders beim Outset: Einfach das Auto abkuppeln und losfahren – das Zelt bleibt stehen.

Auch der Zugang zum Kofferraum ist beim Thule durch die Abklappfunktion in vielen Fällen erhalten – bei Vans mit Flügeltüren allerdings nur bedingt. Einziger Haken: Die Anhängerkupplung ist blockiert. Fahrräder müssen aufs Dach – nichts für schwere E-Bikes.

Fahrverhalten & Verbrauch

Ein Zelt auf dem Dach verändert das Fahrverhalten: höherer Schwerpunkt, Windgeräusche, leicht erhöhter Verbrauch. Beim Outset merkt man von alledem nichts – es liegt tief, verursacht keinen Luftwiderstand und bleibt beim Fahren praktisch unbemerkt.

Achtung bei Höhenbeschränkungen: Ein VW-Bus mit Dachzelt passt kaum noch unter der 2-Meter-Beschränkungen für Parkplätze und Co hindurch. Mit dem Thule Outset auf der Anhängerkupplung bleibt die ursprüngliche Fahrzeughöhe erhalten.

Wettertauglichkeit

Beim Thema Regen zeigt das Thule-Kupplungszelt seine Stärken: Das fest montierte Regendach hält dicht, auch bei starkem Wetter. Das Naturbummler-Dachzelt bleibt im Innenraum zwar trocken, zeigt aber Schwächen an den Rändern – Wasser kann über Scharniere aufs Autodach laufen. Kein Konstruktionsfehler, aber eine Modellbesonderheit.

Thule Outset Vorteile und Nachteile:

  •  Niedriger Einstieg, bequemer Zugang, Bettkante als Sitz nutzbar.
  •  Schneller Auf- und Abbau. Auch bei Regen.
  •  Robuste, stabile Konstruktion.
  •  Kleinere Liegefläche (225 × 134 cm).
  •  Am Kopfende ist das Zelt nicht optimal zu spannen.
  •  Bei Flügeltüren an Vans reicht das Abklappen nicht.

Naturbummler Alu‑Loft XXL Vorteile und Nachteile:

  •  Sehr große Liegefläche (210 × 180 cm)
  •  Aufbau allein möglich.
  •  Wandelt fast jedes Auto oder Van in einen Camper um
  •  Hochwuchten aufs Dach nur mit 2–3 Personen oder Hilfsmittel
  •  Einstieg je nach Fahrzeughöhe beschwerlich
  •  Höherer Schwerpunkt, Windgeräusche, erhöhter Verbrauch

Fazit