Für Reisemobilisten und Caravan-Fans ist die richtige Heizung entscheidend für Komfort und Sicherheit in der kalten Jahreszeit. Gas-Warmluftheizungen bieten eine kompakte, effiziente und flexible Lösung, um Wohnwagen und Wohnmobile schnell und zuverlässig zu erwärmen. Dieser Artikel stellt die gängigsten Systeme vor, erklärt Aufbau und Funktion und gibt praktische Tipps für Nutzung und Pflege.
1. Übersicht: Gas-Warmluftheizungen im Caravan
Ob klassisch, kompakt oder multifunktional – Gas-Warmluftheizungen für Caravans unterscheiden sich stark in Bauweise, Leistung und Ausstattung. Hier zeigen wir die drei wichtigsten Systeme von Truma, die den Caravan-Alltag warm und komfortabel machen.
1.1 Truma S: der Caravan-Klassiker
Die Truma S ist die bewährte Basisheizung für Wohnwagen. Robust, praktisch wartungsfrei und ohne Strom nutzbar, punktet sie besonders durch einfache Handhabung.
Steckbrief: Die S-Heizung muss als Heizkörper im Innenraum installiert werden. Verdeckte Montage und Wandkamin sind nicht möglich.
Aufbau, Funktion: Ein Wärmetauscher wird per Gasflamme aufgeheizt und gibt die Hitze an die Umgebungsluft ab. Ein oder zwei zuschaltbare Gebläse (12 oder 230 Volt) verteilen die Luft. Die Zündung erfolgt manuell per Piezo-Drucktaster oder mittels batteriebetriebenem Zündautomaten (nachrüstbar).
Typen: Die S 2200, die S 3004 sowie die S 5004 haben Nennwärmeleistungen von 1850 W, 3500 W und 6000 W. Der Gasverbrauch beträgt zwischen 30 g und 480 g pro Stunde.
Tipps zum Gebrauch der Truma S:
- Warmluftaustritt an der Heizung nicht behindern, keinesfalls Kleidung zum Trocknen vor oder auf die Heizung hängen.
- Unterhalb des Gerätes dürfen sich keine wärmeempfindlichen Materialien befinden (Teppichboden ausschneiden).
- Die Verbrennungsluftansaugung unter dem Fahrzeugboden muss freigehalten werden. Erlischt die Heizung, keinesfalls innerhalb von drei Minuten nachzünden (Verpuffungsgefahr!).
- Vor der Wintersaison den Wärmetauscher und die Lamellen des Gebläses mit Pinsel und Staubsauger von Staub befreien. Einsprühen des Lüfterrads mit Cockpitspray verlängert die Reinigungsintervalle.
- In den 90er Jahren gab es die Vorschrift, die Wärmetauscher nach zehn Jahren auszutauschen. Der Zeitraum wurde auf 30 Jahre erweitert. Für Geräte ab 06/2005 ist keine Austauschpflicht mehr vorgesehen.
Alle Vor- und Nachteile der Truma S
Einfache und bewährte Konstruktion.
Autarker, völlig stromloser Betrieb möglich.
Arbeitet nahezu geräuschlos.
Robuste Konstruktion, praktisch wartungsfrei.
Keine flexible Unterbringung im Fahrzeug.
Gehäusefront wird heiß.
Keine Raumthermostat-Regelung.
Keine elektronische Ansteuerung möglich.
Eleketrobetrieb nur mit Ultraheat-Nachrüstung.
1.2 Truma VarioHeat: die unsichtbare Heizung
Kompakt, leicht und versteckt im Fahrzeug verbaut: Die VarioHeat ermöglicht gradgenaue Temperatursteuerung und ist besonders für kleine Caravans geeignet.
Steckbrief: Die Truma VarioHeat eco ist eine kompakte und leichte Gasheizung. In zwei Leistungsstufen bringt die Heizung den Wohnwagen auf die gewünschte Temperatur. Sie wird mit 12 Volt Strom betrieben.
Aufbau, Funktion: In einem geschlossenen treibt ein Elektromotor sowohl den Umlauf- als auch den Verbrennungslüfter an. Die Thermostatregelung erfolgt über das digitale Bedienteil CP plus mit Timer-Funktion.
Typen: Die VarioHeat wird in zwei Leistungsklassen angeboten. Die VarioHeat Eco (380 x 123 x 248 mm, 5,1 kg) bringt eine Nennwärmeleistung von 2800 W, die Version comfort schafft in der dritten Stufe eine Wärmeleistung von 3700 W. Der Stromverbrauch liegt je nach Wärmestufe zwischen 0,65 A und 2,75 A (5,4 A Stufe 3 der comfort-Version).
Tipps zum Gebrauch der Truma VarioHeat:
- Bei tiefen Außentemperaturen soll die VarioHeat auf voller Leistung anlaufen.
- Falls der Kamin in der Nähe eines zu öffnenden Fensters platziert ist, muss eine Abschaltvorrichtung vorhanden sein, die den Betrieb bei offenem Fenster verhindert.
- Das Abgasdoppelrohr sollte regelmäßig auf Unversehrtheit und festen Anschluss überprüft werden, ebenso die Befestigung des Gerätes und des Kamins.
- Wird das Gerät längere Zeit nicht benutzt, immer die Kaminkappe aufsetzen.
Alle Vor- und Nachteile der Truma VarioHeat
Aufgrund der kompakten Maße und geringem Gewicht besonders für kleine Caravans geeignet.
Gradgenaue Steuerung der Temperatur.
Kann verdeckt in verschiedenen Einbaulagen installiert werden.
Integrierte Boost-Funktion sorgt für schnelles Aufwärmen.
Intelligente Lüfterstufenregelung und leiser Nacht-Modus.
Autarker Betrieb erfordert 12-V-Betriebsstrom.
Schwächere Leistung als Truma S oder Combi.
Übrigens: Sowohl bei der Truma S als auch bei Trume VarioHeat handelt es sich nur um zwei Heizungen. Wer eine zusätzliche Warmwasseraufbereitung im eigenen Caravan wünscht, kann beispielsweise die Truma Therme oder die Truma Ultra Heat nachrüsten. Beide Systeme ermöglichen bis zu 5 Liter Wasser zu erwärmen.
1.3 Truma Combi: das Universalgenie
Die Truma Combi kombiniert Heizung und Warmwasseraufbereitung in einem Gerät. Ideal für längere Reisen und den ganzjährigen Einsatz.
Steckbrief: Die Truma Combi ist eine Warmluftheizung zur verdeckten Montage mit integriertem Warmwasserboiler. Der fasst zehn Liter.
Aufbau, Funktion: In der Brennkammer wird Flaschengas mit Gebläseunterstützung verbrannt und die Abgase werden über einen Kamin ausgeleitet (Dach oder Wandmontage). Heizung und Warmwasserbereitung können unabhängig in Betrieb genommen werden. Bei Temperaturen unter etwa 3 Grad Celsius öffnet automatisch das Sicherheitsablassventil Frostcontrol und entleert den Boiler. Die Truma Combi erfordert einen 12-Volt-Anschluss.
Typen: Die Truma Combi gibt es in zwei Leistungsklassen als Combi 4 (Nennwärmeleistung bis 4000 W) sowie für größere Fahrzeuge als Combi 6 (bis 6000 W). Außerdem gibt es mit der Truma Combi D 6 auch eine leistungsstarke Dieselvariante und alle drei Combi-Modelle gibt es auch in der E-Version mit integrierten elektrischen Heizstäben für Gas-, Elektro- oder Mischbetrieb.
Tipps zum Gebrauch der Truma Combi:
- Für das Heizen während der Fahrt ist eine Sicherheitsabsperreinrichtung vorgeschrieben.
- Beim Tanken, in Garagen oder auf Fähren Anlage abstellen (offene Flamme).
- Bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius im Einbauraum erst die Heizung einschalten (Frostcontrol erwärmen), dann Boiler befüllen.
- Frostcontrol mindestens zwei Mal jährlich manuell auslösen, um Kalkablagerungen zu entfernen und die Funktion zu kontrollieren.
- Eine extrem lange Aufheizzeit deutet auf Verkalkung des Wasserbehälters hin. Zum Entkalken des Boilers nur einfache Zitronensäure verwenden.
Alle Vor- und Nachteile der Truma Kombi
Heizung und Warmwasserboiler in einem Gerät
Verdeckter Einbau in Stauraum möglich
Integriertes Gebläse mit vier Auslassöffnungen
Regelung über Bedienpanel mit Raum-Thermofühler
geringes Gewicht
Frostwächter-Ablassventil arbeitet stromlos
Autarker Betrieb erfordert 12-V-Betriebsstrom
Digitales Bedienpanel CP plus teils nicht im Serienumfang enthalten
Elektrobetrieb (230 Volt) nur mit Modellversion "Combi E" möglich
1.4 Truma Combi Neo – die neue Generation der Universalheizung
Die Truma Combi Neo setzt neue Maßstäbe im Bereich Warmluftheizungen mit Warmwasserbereitung: kompakter, leistungsfähiger und effizienter als frühere Combi‑Modelle – mit deutlichen Vorteilen bei Warmwasserleistung, Steuerung und Energieoptionen. Hier geht’s zum Test der neuen Heizung.
Steckbrief: Kombinierte Warmluftheizung mit integriertem Warmwasser‑System, konstruktiv kompakter als klassische Combi, verdeckter Einbau möglich, 12 V‑Stromversorgung erforderlich.
Aufbau/Funktion: Die Combi Neo verfügt über ein neu entwickeltes Luftführungs‑ und Brennersystem, das Warmluft effizient verteilt und über einen kleineren, aber technisch optimierten Boiler sehr schnell Warmwasser liefert. Dank iNet X‑Steuerung ist auch die Bedienung per Touchdisplay oder App möglich.
Typen und Leistungsoptionen: Zunächst als Hybridmodelle CombiNeo 4E und 6E (Gas‑ und Elektrobetrieb) erhältlich; spätere reine Gas‑ oder Dieselversionen sind geplant. Warmwasser steht bereits nach etwa 3 Minuten zum Spülen bzw. nach 8 Minuten in Duschtemperatur zur Verfügung.
Tipps zum Gebrauch:
- Sicherheitsabschaltung bei Fahrtbetrieb beachten;
- bei Nichtgebrauch Abgaskappe aufsetzen;
- Frostcontrol‑Funktion regelmäßig prüfen;
- Boilerwartung (Entkalken) beachten, um langfristig schnelle Warmwasserleistung zu sichern.
Vorteile/Nachteile:
Kompakter und leichter als klassische Combi, somit mehr Stauraum und Einbauflexibilität.
Kurze Aufheizzeiten für Warmwasser (3–8 Minuten).
iNet X‑Steuerung mit App‑Funktion für komfortable Bedienung.
Im Gas‑, Elektro‑ oder Hybridbetrieb einsetzbar.
Gleichmäßigere Wärmeverteilung im Fahrzeug.
Autarker Betrieb erfordert 12‑V‑Strom.
Premium‑Technik und E‑Option können höhere Anschaffungskosten bedeuten.












