Alle Jahre wieder: Wer sein Wohnmobil winters nicht nutzt, muss Vorsorge treffen, damit Batterien, Wasseranlage, Reifen und andere Teile und Aggregate frostige Standzeiten unbeschadet überstehen. Auch kann es sinnvoll sein, das Fahrzeug so zu schützen, dass Schnee, Regen und allmähliche Verschmutzung am Aufbau, den Fenstern und Dachhauben keine Schönheitsfehler und Schäden anrichten, die sich später nur mit größerem Aufwand wieder reparieren und in Ordnung bringen lassen.
Die Basis-Tipps zum Einwintern
Wer regelmäßig promobil liest, kennt diese sechs grundlegenden Tipps zum Einwintern des Wohnmobils:
- Saubere Sache: Aufbau und Unterboden gründlich abwaschen, Lack mit Wachs behandeln.
- Luft rein: Reifen entlasten, dafür den Luftdruck um etwa 0,5 bar erhöhen.
- Batterie pflegen: Akkus aufladen, abklemmen und frostfrei überwintern – oder das Mobil am 230-Volt-Netz angeschlossen lassen.
- Auf Durchzug schalten: Hängeschränke öffnen und Polster aufstellen, damit die Luft besser zirkulieren kann.
- Wasser marsch: Die Wasseranlage komplett leeren, Druckwasserpumpe separat entwässern.
- Abdecken: Eine luftdurchlässige Hülle schützt das Reisemobil vor Schmutz.
Aber genügt das wirklich in allen Fällen? Hat es bei Ihnen trotz Beachtung dieser Tipps Probleme gegeben oder sind gar Frostschäden an Ihrem Mobil entstanden? Wie bekommen Sie zum Beispiel auch noch das letzte Restchen Wasser aus Schläuchen, Hähnen, Pumpen und Tanks, damit selbst bei strengem, lang anhaltendem Frost nichts passieren kann? Welche kritischen Stellen übersieht man bei den Frostschutzmaßnahmen leicht?
Ist mein Wohnmobil eine Mimose?
Sind unter den häufig genannten Einwinterungsmaßnahmen aber auch welche, die Sie für übertrieben oder gar völlig überflüssig halten? Bei aller Liebe zum Wohnmobil-Hobby muss man das Fahrzeug vielleicht nicht unbedingt behandeln wie mimosenhaftes Schätzchen. Am Ende ist es doch ein Gebrauchsgegenstand, der seinem Zweck entsprechend auch mal etwas aushalten können sollte. Außerdem können Maßnahmen je nach regionalen Klimaverhältnissen, nach Standort und auch nach der Länge der Standzeit mehr oder weniger angebracht erscheinen.
Das denken unsere LeserInnen darüber
Ihre Meinung interessiert uns: Welche Pflege- und Vorsorgemaßnahmen sind Ihrer Erfahrung nach bei Anbruch der kalten Jahreszeit wirklich sinnvoll, welche davon besonders wichtig? Wie schützen Sie Ihr Mobil vor Schäden, wenn Sie es im Winter eine Zeit lang nicht nutzen möchten?
Klaus Thomas, per E-Mail
Ich stelle mein Reisemobil auf selbstgebastelte Auffahrrampen, damit sich durch die Schräglage auf dem Dach kein beziehungsweise weniger Wasser und gegebenenfalls weniger Eis sammelt. Dies mache ich übrigens auch im Sommer bei längeren Standzeiten.
Helmut Bornschier, per E-Mail
Eine trockene Scheune ist der Winterstellplatz meines Mobils. Es wird vorn etwas aufgebockt, um Reifen und Fahrwerk zu entlasten. Um Standschäden vorzubeugen, mache ich spätestens nach vier Wochen eine Besorgungsfahrt, bei der der Motor auf Betriebstemperatur kommt. Haltbare Lebensmittelvorräte (Kaffeepulver, Nudeln, Reis, Konserven) in den Schränken werden nach und nach aufgebraucht.
Edwin Gebhart, per E-Mail
Mein Fahrzeug wird ohne Schutz im Freien überwintern. Ich habe zehn Jahre Dichtigkeitsgarantie. Wenn das Mobil immer geschützt untersteht, kann es nach Ablauf der Garantie zum bösen Erwachen kommen. Im Frühjahr wird dann alles auf Vordermann gebracht und komplett gereinigt. Hier ist dann sorgfältig zu überprüfen, ob etwas beschädigt ist. In einer Halle werde ich das Fahrzeug wegen Mäusen nicht mehr überwintern.
Johannes Strickmann, per E-Mail
Mein Tipp zum Thema Überwintern: einen mechanischen Luftentfeuchter aufstellen, damit nichts schimmelt oder stockig wird. Ein Sack Holzkohle in der Garage hilft auch.
Thomas Borchardt, per E-Mail
Ich rate, kein Trocknungsmittel zu benutzen. Lieber wöchentlich gut durchlüften. Das Granulat beziehungsweise Trocknungsmittel zieht nur die Feuchtigkeit ins Mobil.
Manfred Betz, Weissach im Tal
Wir leeren nur den Grauwassertank und die Toilette. Außerdem lassen wir alles Wasser ab und entleeren die Druckwasserpumpe, um ein Einfrieren zu verhindern. Das ist alles.
Günter Wittmer, Volkertshausen
Ich beschränke mich bei den Tätigkeiten für den "Winterschlaf" auf das absolut Notwendige, da ich mein Reisemobil bei den derzeitigen milden Wintern auch für gelegentliche Kurzausflüge nutzen will. Dazu gehört unter anderem: Batterie mit einem portablen Solarpaneel puffern. Toilette ausspülen und trocknen lassen, ehe sie wieder eingebaut wird. Wasser- und Grauwassertank leeren. Wasserfilter an der Druckpumpe abschrauben, säubern und trocken lagern. Gas abdrehen. Polster und Matratzen aufstellen und die Matratzen hochstellen. Kühlschrank und Gefrierfach öffnen. Alle Möbelklappen auf. Volltanken. Und natürlich einmal pro Woche vorbeigucken und kontrollieren.
Hans-Joachim Langell, per E-Mail
Trotz Entleerung des Wassersystems lasse ich im Winter die Heizung auf fünf Grad laufen, damit das Fahrzeug frostfrei bleibt. Außerdem lasse ich das Wohnmobil permanent an Landstrom angeschlossen.
Michael Rehbein, per E-Mail
Das Entleeren der Wasseranlage ist extrem wichtig. Die Druckpumpe baut bei der Wiederinbetriebnahme so lange Druck auf, bis der Leitungsdruck stabil den Abschaltdruck erreicht hat. Das dauert. Hat der Frost durch in einer Schlauchsenke oder sonstwo stehendes Wasser eine Undichtigkeit verursacht, wartet man und wartet, bis irgendwo Wasser unter den Möbeln rausläuft und damit ein meist großer Wasserschaden entstanden ist.