Der Name Alpa steht bei Dethleffs für alleinreisende Paare – das ist die Zielgruppe, für die diese Modellfamilie einst entworfen wurde. Den Alpa gibt es als Integrierten und als Alkovenvariante, jeweils mit etwa 7,5 Meter oder – als Dreiachser – mit etwa 8,5 Meter Länge.
Geschlafen wird in allen vier Alpa-Modellvarianten im Bug. Das Heck nehmen große Sitzgruppen ein. Küche und Bad gruppieren sich jeweils dazwischen. Für den Konzeptvergleich hat sich promobil die kurze Version des Integrierten, I 6820-2 und die lange Alkovenvariante A 7820-2 genauer angeschaut.
Dethleffs Alpa A 7820-2

- Gurt-/Schlafplätze: 2–4
- Gesamtgewicht: 5.000 kg
- Länge: 8,58 m
- Preis: ab 145.299 Euro
Dethleffs Alpa I 6820-2

- Gurt-/Schlafplätze: 2–4
- Zul. Gesamtgewicht: 4.500 kg
- Länge: 7,48 m
- Preis: ab 145.299 Euro
Bettenkonzept

Alpa I: Im Alpa I erreichen beide Matratzen im Hubbett 2,06 Meter Länge – gut für großgewachsene Paare.
Die unterschiedlichen Aufbauformen haben natürlich Auswirkungen auf die Ausführung der Betten vorn. Der Integrierte besitzt ein elektrisch absenkbares Hubbett, während die Betten im Alkoven in der Schlafnase über dem Fahrerhaus untergebracht sind.
Die Hubbettkonstruktion macht die Schlafvorbereitungen im Integrierten ein klein wenig aufwendiger. Zunächst müssen die Rückenlehnen der Cockpitsitze umgelegt werden. Das macht durchaus etwas Mühe, weil die Dearretierungshebel der Lehnen ungünstig an den Sitzkonsolen platziert sind.
Anschließend gleitet das Bett nach Drücken des Schalters am Bedienpanel bis zur Schlafposition herunter. Beide Schritte kann man sich bei der Alkovenversion sparen – und gleich die vierstufige Treppe für den Betteinstieg ausklappen. Sie ist an der Schiebetür befestigt, die das Fahrerhaus vom Wohnbereich abtrennt. Beim Integrierten findet sich hier die gleiche Konstruktion, allerdings genügen drei Stufen, um ins Bett zu klettern.

Alpa A: Das rechte Bett ist auch 2,06 Meter lang, das linke nur 1,92. Die Kopffreiheit ist geringer als im Alpa I.
Geschlafen wird sowohl im I 6820-2 als auch im A 7820-2 in Längseinzelbetten. Im Integrierten sind beide Matratzen 2,06 Meter lang, im Alkoven nur die rechte. Wer hier links schläft, muss sich mit 1,92 Meter Länge begnügen.
Ein weiterer Vorteil des Integrierten ist die größere Kopffreiheit. Beim Alkoven sind dafür die Ablagemöglichkeiten für Brille und Smartphone besser platziert. Sie befinden sich an den Seitenwänden und sind aus der Liegeposition gut erreichbar. Zu den Ablagen am Fußende der Integriertenbetten muss man sich aufsetzen und vorbeugen. Der Schlafbereich im Integrierten wirkt etwas heller, weil zusätzlich zur Dachhaube in beiden Wänden Fenster eingesetzt sind. Im Alkoven gibt es immerhin ein Panorama-Dachfenster, aber nur ein kleines Seitenfenster rechts. Im I-Modell dient ein Vorhang als Trennung zwischen Schlaf- und Wohnbereich, der in der Alkovenvariante fehlt. In beiden Testwagen ist ein optionaler 22-Zoll-Fernseher im Fußbereich der Betten installiert.
Wohnbereich

Alpa I: An der U-förmigen Hecksitzgruppe haben fünf bis sechs Personen Platz. Zwischen Sitzgruppe und Küche gibt’s eine kleine Theke (rechts vorn).
Weiterer Unterschied im Grundriss der beiden Modelle: Der um etwa einen Meter längere A 7820-2 wartet an der rechten Wand mit einem langen Sideboard mit zahlreichen Schubladen und einem hohen Schrankelement auf. Der kürzere Zweiachser I 6820-2 muss darauf verzichten – sein großer Bruder I 7820-2 hat die Schrankwand gleichwohl auch. Bis auf den vorderen Bereich sind die Grundrisse der beiden kurzen und der beiden langen Varianten ansonsten identisch – unabhängig, ob Integrierter oder Alkovenvariante.
Die Hecksitzgruppe ist sowohl im I 6820-2 als auch im A 7820-2 sehr großzügig, in beiden Modellen passen fünf bis sechs Personen um den Tisch. In der kürzeren Grundrissvariante hat die Sitzgruppe die Form eines "U". Im längeren Modell kommt am Übergang zur Küche noch ein kurzes Querbankelement hinzu. Dafür ist die Sitzfläche auf der rechten Seite wegen des erwähnten Sideboards etwas kürzer. Es ergibt sich etwa die Form eines "G".

Alpa A: Die Sitzgruppe im Alkoven besitzt zusätzlich einen Platz gegen die Fahrtrichtung (rechts). Die Bank links ist etwas kürzer als im Alpa I.
Oberhalb der Sitzgruppe sind beim I 6820-2 vier, beim A 7820-2 fünf Hängeschränke angebracht. Sie sind, wie auch die restlichen Möbelfronten, in hellem Holzdekor mit horizontalen Streifen gehalten. An der rechten Seitenwand ist in beiden Testwagen über der Sitzgruppe ein optional erhältlicher 32-Zoll-Fernseher mit Soundanlage installiert. Ebenfalls optional ist die Versenkmöglichkeit des Tischs. Mit einem Extra-Polsterteil auf der abgesenkten Tischplatte entsteht so im Heck jeweils ein zusätzlicher Schlafplatz für zwei Personen. Optionale Gurtplätze für zwei finden sich ebenfalls in der Sitzgruppe.
Küche

Alpa I: Die Küche im I 6820-2 mit Dreiflammkocher und großem Spülbecken.A ls Stauraum stehen Schubladen und Hängeschränke bereit.
Die Küche ist in beiden Modellen auf der Fahrerseite platziert. Die gebogene Front wirkt sich in der längeren Küchenzeile des A 7820-2 allerdings deutlicher aus und verleiht der Arbeitsfläche mehr nutzbare Tiefe. Hier wie da sind jeweils Dreiflammkocher und große, runde Spülbecken installiert.
Unterschiedlich ist dagegen die Anordnung der Kühl-Gefrier-Backofen-Kombination. Beim I 6820-2 befindet sich das Kombigerät auf der rechten Seite, gegenüber der Küche. Beim I 7820-2 folgt es rechts, im Anschluss an die Küchenzeile. Die Hängeschränke über der Küche sind bei beiden etwa gleich groß. Unter der Arbeitsplatte befinden sich hier wie da drei Schubladen und ein Auszug mit zwei Mülleimern.

Alpa A: In der Küche des langen A 7820-2 gibt es etwas mehr Arbeitsfläche und Stauraum. Kühlschrank und Backofen stehen im Anschluss.
Der A 7820-2 ist mit einem zusätzlichen Apothekerauszug ausgestattet. Gut gelöst in beiden Varianten: Schubladen und Apothekerauszüge besitzen eine elektrische Zentralverriegelung, die bei Start des Motors automatisch schließt. Außerdem ist in beiden Grundrissen viel Platz zum Stehen vor der Küchenzeile.
Sanitär- und Stauraum

Alpa I: Das Bad ist etwas schmaler als im langen A 7820-2.
Das Bad mit Waschtisch und Toilette befindet sich in beiden Modellen auf der linken Fahrzeugseite. Im A 7820-2 ist es etwas breiter als im I 6820-2, auch die Abstellfläche rund um das Waschbecken ist hier etwas größer. Und: Das Bad im längeren Modell besitzt eine Banktoilette, während im kürzeren eine Toilette mit drehbarer Schüssel zum Einsatz kommt. Die Dusche ist in beiden Fahrzeugen jeweils vis-à-vis vom Bad platziert, die Kabinen sind in etwa gleich groß. Dusche und Sanitärraum lassen sich in beiden Fällen zu einem Raumbad verbinden.
Den verbleibenden Platz zwischen Raumbad und Fahrerhaus nutzen beide Modellvarianten für mehrere Schränke. Im A 7820-2 sind es insgesamt drei – einer auf der Fahrer- und zwei auf der Beifahrerseite, wovon einer die komplette Raumhöhe einnimmt. Im I 6820-2 ist auf der Fahrer- und Beifahrerseite jeweils ein hüfthoher Schrank angebracht. Praktisch: Der Schrank auf der Beifahrerseite kann sowohl von vorne als auch von oben befüllt werden.

Alpa A: Beim Durchgang vom Fahrerhaus in den Wohnraum muss man Stufen überwinden und gegebenenfalls den Kopf einziehen.
Der Durchgang vom Fahrerhaus in den Wohnraum gelingt im I 6820-2 bei hochgefahrenem Hubbett sehr bequem, man kann ebenerdig durchgehgen. Beim A 7820-2 müssen größere Personen den Kopf einziehen. Der Gang ist außerdem nicht eben, sondern führt vom tiefer liegenden Fahrerhaus über ein kleines Podest in den Wohnbereich. Hat man allerdings im Fahrerhaus des Integrierten etwas vergessen und das Hubbett bereits abgesenkt und eingerichtet, kann man sich nur noch gebückt ins Cockpit quetschen und nach dem vermissten Gegenstand angeln.
In den beheizten Doppelböden der beiden Modelle ist sowohl Platz für die Bordtechnik als auch für diverse Staufächer, auf die man teils von außen, teils von innen Zugriff hat. Im I 6820-2 weist das von innen zugängliche Fach eine Höhe von 26 Zentimetern auf, während die drei Bodenfächer im A 7820-2 auf stolze 39 Zentimeter kommen. Dieser Unterschied weist darauf hin, dass der Doppelboden des Alkovenmodels insgesamt rund 13 Zentimeter höher gebaut ist, was sich natürlich auch in der größeren Gesamthöhe niederschlägt – 23 Zentimeter mehr als der Integrierte.

Alpa A: Die optionale Heckklappe für die Garage macht das Einladen langer Gepäckstücke wie auch das Sichern der Ladung einfacher.
In beiden Modellen gibt es zudem auch ein Doppelbodenfach mit Durchladefunktion, das von außen beladen werden kann. Im A 7820-2 ist es deutlich größer. Auch die Heckgarage profitiert vom höheren Kellergeschoss des Alkovenmodells. Sie ist mit bis zu 1,16 Metern hoch genug für die meisten Fahrräder. Im Integrierten sind es nur 97 Zentimeter, sodass bei üblichen Bikes das Vorderrad demontiert oder der Sattel abgesenkt werden muss.
Besonderheit des Alkovenmodells ist zudem die, allerdings optionale Heckklappe zusätzlich zu den beiden Seitentüren. Das erleichtert nicht nur den Zugriff beim Sichern der Ladung, sondern ermöglicht auch das Durchladen in den Doppelboden, der sich im mittleren Bereich bis zu 3,36 Meter nach vorn erstreckt. Das reicht eventuell für Surfbretter.
Technik

Alpa I: 32“-TV mit Soundanlage in der Sitzgruppe – für beide eine Option.
Bei der Bordtechnik setzen beide Modelle serienmäßig auf eine 95 Ah starke Blei-AGM-Bordbatterie, optional kann sie durch eine zusätzliche Lithiumbatterie ergänzt werden. Wintercamping-Fans freuen sich über die aufpreisfrei eingebaute Alde-Warmwasserheizung und die frostfrei im Doppelboden installierten Tanks mit 130 Liter Frisch- und 120 Liter Abwasser beim I 6820-2 und 166 bzw. 156 Liter im A 7820-2.
Beide Alpa-Varianten basieren auf dem Fiat Ducato mit 180-PS-Motor und Alko-Tiefrahmenchassis. Das zweiachsige Modell kommt mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 4.500 Kilogramm, der Dreiachser mit 5.000 Kilo. Beide lassen sich ab Werk noch auflasten auf 4,8 und 5,4 Tonnen.
Beim Fahren ist der A 7820-2 rundum träger und unhandlicher als der um gut einen Meter kürzere und etwa 500 Kilogramm leichtere I 6820-2. Bei Autobahntempo macht sich zudem der höhere Luftwiderstand des Alkovens bemerkbar.

Alpa I: Typisch Integrierter: das großzügige Fahrerhaus. Bequem: die luftgefederten Pilotensitze und der stufenlose Durchgang in den Wohnbereich.
Nach einer gewissen Eingewöhnung lernt man zudem die Vorzüge des Integrierten-Fahrerhauses immer mehr schätzen. Die üppige Windschutzscheibe und die großen Außenspiegel bieten bessere Übersichtlichkeit, und zudem stehen hier mehr Ablagen und Stauräume zur Verfügung.
Der getestete Integrierte war zudem mit den optionalen, luftgefederten Pilotensitzen ausgestattet, die sich als sehr bequem erwiesen haben. Für die Alkovenvariante sind diese nicht erhältlich.
Preise und Ausstattung
Daten und Messwerte
Wertung
Dethleffs Alpa I 6820-2 (Integrierter)
Mehr Kopffreiheit in den Betten als im Alkoven
Vorhang als Abtrennung des Schlafbereichs vom restlichen Wohnbereich
Viel Platz zum Stehen in der Küche, großer Kühlschrank, mit Backofen optional
Großzügige und bequeme Hecksitzgruppe, zur Schlaffläche für zwei Personen umbaubar
Übergang zwischen Fahr- und Wohnbereich geräumiger als im Alkoven, keine Stufe
Großzügigeres Fahrerhaus mit sehr guter Übersicht dank großer Windschutzscheibe und Spiegeln
Bequeme Piloten-Luftschwingsitze für Fahrer und Beifahrer, nur im Integrierten optional erhältlich
180-PS-Motor Serie, durch hohe Fahrzeuggewichte fehlt trotzdem etwas die Power, besonders beim A 7820-2
Optionaler Kühlschrank kleiner als beim A 7820-2
Weniger Stauraum als im A 7820-2: kein Sideboard, kleinere Doppelbodenfächer und Heckgarage
Dethleffs Alpa A 7820-2 (Alkovenmobil)
Bad etwas größer, mehr Abstellfläche am Waschbecken
Größere Küchenarbeitsplatte und zusätzlicher Apothekerauszug im Vergleich zum I 6820-2
Viel Platz zum Stehen in der Küche, großer Kühlschrank, mit Backofen optional
Großzügige und bequeme Hecksitzgruppe, zur Schlaffläche für zwei Personen umbaubar
Großes Sideboard-Schrankelement mit viel Ablagefläche und Stauraum
Heckgarage größer als im I 6820-2, mit 1,16 Meter Höhe für übliche Fahrräder hoch genug
Heckgarage mit Durchlademöglichkeit in den Doppelboden für lange Gepäckstücke, mit der optionalen Heckklappe noch besser nutzbar
180-PS-Motor Serie, durch hohe Fahrzeuggewichte fehlt trotzdem etwas die Power, besonders beim A 7820-2
Etwas höherer Aufstieg zu den Betten im Alkoven nötig
8,58 m Länge und drei Achsen, dadurch schwerer zu steuern auf schmalen, kurvigen Straßen und beim Rangieren