Zwischen Alpen und Adria wird Slowenien allzu oft nur als Durchreiseland missbraucht. Zu Unrecht: So klein die Republik, so groß ist die Vielfalt. Die spannende Region zieht Aktivurlauber ebenso wie Genussreisende in ihren Bann.
Zwischen Alpen und Adria wird Slowenien allzu oft nur als Durchreiseland missbraucht. Zu Unrecht: So klein die Republik, so groß ist die Vielfalt. Die spannende Region zieht Aktivurlauber ebenso wie Genussreisende in ihren Bann.
Auf dem Vršic-Pass zwischen Kransjka Gora und Trenta wird’s manchmal schon ziemlich eng, 51 Haarnadel-Kurven treiben uns gelegentlich Schweißperlen auf die Stirn. Trotzdem, die Mühe lohnt sich: Der schönste Pass Sloweniens führt mitten durch in den Triglav-Nationalpark – ein Naturparadies von großer Schönheit.
Die Wanderstiefel kommen oft zum Einsatz, und die Auswahl ist riesig: Etwa 7.000 Kilometer markierte Wege mit Gasthöfen und Schutzhütten durchziehen den 858 Quadratkilometer großen Nationalpark. Eisblaue Gletscherseen, reißende Wildflüsse, Wasserfälle, Schluchten, Hochebenen und scharfzackige Kalksteingipfel – all das macht diese Region so einzigartig.
Benannt ist der Park nach dem majestätischen Berg Triglav (2.864 Meter). Viele endemische Pflanzen wie der Julische Mohn sind hier beheimatet. Außerdem gibt’s Gämsen, Steinböcke und Steinadler.
Übersicht über Berghütten: www.pzs.si
Nationalpark-Infos: www.tnp.si
Ein paar Tage ausspannen an einem schönen See? Dann sind wir hier richtig. Am westlichen Ufer des Bleder Sees liegt ein netter Campingplatz – davor ein Badesteg, Liegewiesen, Restaurants und Bars mit Blick aufs Wasser.
Kristallklar und saphirblau zeigt sich das auf 475 Meter Höhe gelegene, 2,1 Kilometer lange und bis zu 30 Meter tiefe Gewässer. Gleich um die Ecke gibt’s einen Bootsverleih, und wer es ganz bequem haben will, kann sich mit dem überdachten Boot auf die Marieninsel rudern lassen. Die heißt offiziell Bleder Insel, liegt mitten im See. Die gotische Kirche Mariä Himmelfahrt ist das berühmteste Symbol des Eilands. Wer die 99 Stufen hinauf zur Kirche erklommen und dann noch die Kraft hat, die frei stehende Glocke zu läuten, für den soll ein Wunsch in Erfüllung gehen – man muss nur fest daran glauben! Gegenüber wacht auf einem 140 Meter hohen Felsen die Burg Bled über den See und die umliegenden Dörfer. In einem barocken Trakt der ältesten Burg Sloweniens zeigt ein Museum Wohnkultur aus vergangenen Epochen.
Das Städtchen Bled, nach dem der See benannt ist, liegt am östlichen Ufer und ist einen Besuch wert. Ringsum lässt sich allerlei unternehmen – etwa eine Wanderung um den See (ca. 6 km), die Besteigung des 634 Meter hohen Bergs Straža, eine Fiakerfahrt, eine Runde Golf auf dem schönen Bleder Platz und vieles mehr.
Aber ja, jetzt können wir uns gut vorstellen, dass unsere Kinder, als sie hier bei einem Metal-Musik-Festival waren, halbe Tage im und am Fluss verbracht haben, sich treiben ließen mit großen Reifen, ihre Getränke drin gekühlt haben. Gut, dass man das auch ohne Metal-Musik kann: Rafting, Kajakfahren, Paragliden und Bungeejumping werden angeboten. Man kann aber auch einfach am Ufer sitzen und den selbst im Hochsommer eiskalten und wunderbar blauen Fluss genießen.
Die 140 Kilometer lange Soca, die unterhalb des Travnik im Trenta-Tal entspringt, fließt über etwa 96 Kilometer durch Slowenien, bevor sie in Italien bei Monfalcone in den Golf von Triest mündet.
Das Tal zählt zu den schönsten der Julischen Alpen. Rund um Trenta, Bovec, Kobarid und Tolmin erheben sich majestätische Gipfel. Im oberen Tal ziehen sich zahlreiche Klammen durch die Region, darunter die zauberhafte Tolminer Klamm, der südlichste Zugangspunkt zum Triglav Nationalpark.
Zum Glück gibt es rund um Ljubljana gleich mehrere Stell- und Campingplätze für Wohnmobilisten. Der von den Usern der promobil-Stellplatz-App bestbewertete liegt am Restaurant „Pri Kovacu“ in Dobrunje, etwas außerhalb zwar, aber mit gutem ÖPNV-Anschluss in die 287.000 Einwohner zählende Hauptstadt Sloweniens.
Ljubljana ist nicht nur der geografische Mittelpunkt des Landes, sondern auch der internationale Knotenpunkt südlich der Alpen für Verkehrsströme zwischen Italien und Ungarn sowie von Österreich nach Kroatien.Universität und technische Hochschulen sorgen für einen hohen Anteil jugendlicher Bewohner, und Theater, Festivals, Museen und Galerien stehen für ein reiches kulturelles Leben. Zwischen Burgberg und dem Fluss Ljubljanica liegt der alte Stadtkern, der von Barock und Renaissance geprägt ist. Jenseits des Flusses befindet sich der neuere Stadtteil mit repräsentativen Bauten aus der Zeit des Klassizismus und der Moderne.
Einen besonderen Blick auf die Stadt hat man bei einer Bootstour mit der „Ljubljana“. Das Flussboot startet von der Anlegestelle Ribji trg. Ebenso besonders ist der Panoramablick von der Burg über die City und das Umland. Viel Grün, eine fast mediterrane Leichtigkeit, jede Menge Gelegenheit zum Schlemmen und Shoppen.
Auch wenn man schon viele Tropfsteinhöhlen gesehen hat: Die hier darf man sich nicht entgehen lassen. Sie liegt nahe der Autobahn, auf halber Strecke zwischen Ljubljana und Adria. Und sie ist die schönste und die größte in Europa. Auf dem großen, geteerten Platz vor dem Eingang ist das Parken mit dem Reisemobil kein Problem. Zu Recht zählt sie mit ihren surrealen Gesteinsformationen heute zum Unesco-Welterbe. Der Höhlenzug fährt in den „Konzertsaal“, wo zuweilen Musikabende stattfinden, passiert einen Sintervorhang und gelangt schließlich in den „Hohen Berg“ mit filigranen Skulpturen. Zu Fuß geht es weiter in den „Schneesaal“, zum schimmernden „Brillanten“ und zu einem Wasserbecken mit Grottenolmen.
Fallbeispiel: Der Savica-Wasserfall stürzt spektakulär 51 Meter tief hinab in einen Stausee. Vom Parkplatz aus führen 500 Stufen hinunter. Man kann aber auch von der Hütte Koca pri Savici aus in einem halbstündigen Fußmarsch durch die Savica-Schlucht zum Wasserfall gehen.
Anreise:
Mit dem Wohnmobil: Die schnellste Anreise führt über Salzburg, die Tauernautobahn, über Villach und durch den Karawankentunnel nach Ljubljana. Wer an die Adria möchte, kann ab Villach die reizvolle Strecke über Tarvisio, Udine und Triest nutzen.
Anschauen:
Auskunft:
Slowenisches Fremdenverkehrsamt, 80333 München, Maximiliansplatz 12a, Tel. 0 89/29 16 12 02. Geöffnet Mo.–Fr. 8–16.30 Uhr. Telefonische Auskünfte, Anfragen per Mail und Prospektversand. www.slovenia.info
SLO-4265 Bohinjsko Jezero: Campingplatz Zlatorog
Einfacher Campingplatz im Nationalpark Triglav. Naturbelassenes, etwas welliges Gelände. Gekieste Standplätze. Direkt am Südwestufer des Bohinisko-Sees mit etwa 300 m langem, schmalem Kiesstrand. 1,5 ha mit 300 Touristenplätzen sowie wenigen Dauercampern und Mietunterkünften. Preis: 27–46 Euro (2 P./Mobil) Geöffnet: Anfang Mai bis Anfang Oktober.
Standort: Ukanc 2, GPS 46°16’45„N, 13°50’09“E, Telefon 0 03 86/59 92 36 48, www.camp-bohinj.si