Eine Wohnmobil-Reise durch die USA gehört zum Traum vieler Menschen. promobil war für Sie im Südwesten der Vereinigten Staaten unterwegs und verrät Ihnen, worauf es bei der Planung der Reise ankommt.
Eine Wohnmobil-Reise durch die USA gehört zum Traum vieler Menschen. promobil war für Sie im Südwesten der Vereinigten Staaten unterwegs und verrät Ihnen, worauf es bei der Planung der Reise ankommt.
Wer mit dem Wohnmobil durch die USA tourt, bemerkt schnell: Hier bewegt man sich in anderen Dimensionen. Fahrzeuge, Motoren, Straßen, Natur und Nationalparks – alles ist zwei bis drei Nummern größer als wir das in Europa kennen. Eindrücke von einer dreiwöchigen Tour durch Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona
US-Wohnmobile haben kaum etwas mit ihren europäischen Verwandten gemeinsam. Und doch fühlt sich unser Mietfahrzeug schon nach wenigen Stunden vertraut an. Vielleicht deshalb, weil alles so einfach ist. Das Fahren zum Beispiel. Zündschlüssel drehen, Automatik-Wählhebel auf D und der über 300 PS starke V10-Motor schiebt den 6,5-Tonner ganz lässig vorwärts. So lässt es sich cruisen. Gewicht und Abmessungen geraten auf den Highways schnell in Vergessenheit. Die weichen Sessel im Fahrerhaus und eine ebenso softe Federung erinnern an alte US-Straßenkreuzer.
Dass es sich bei unserem Mietmobil um keine Limousine, sondern um eine rollende Behausung mit rund zehn Meter Länge und über zweieinhalb Meter Breite handelt, äußert sich beim Fahren eher durch Nebengeräusche. Obwohl es noch nicht einmal ein Jahr alt ist, rappelt im Wohnraum immer irgendetwas. Statt gediegener Verarbeitung gibt es hier vor allem handfeste Materialien wie sichtbar massive Hölzer. Auf einem offenen Regal hat der Vermieter das Porzellangeschirr drapiert. Die Botschaft ist klar: Dieses Alkovenmobil ist ein ausgewachsenes Appartement und es findet sich alles an Bord, was das Campingleben einfach und angenehm macht. Wie selbstverständlich verwöhnt die Küche mit einem riesigen Kühlschrank, zwei Spülbecken, Toaster, Kaffeemaschine, Backofen und Mikrowelle. Auch die Duschkabine und Toilette sind nicht kleiner als man es von zu Hause gewohnt ist.
Das beste dabei: Der Slide-Out, der Küche und Wohnzimmer auf ein XXL-Format vergrößert. Er fährt auf Knopfdruck so schnell und unkompliziert aus, dass man sich fragt, warum sich elektrische Hubbetten in europäischen Wohnmobilen eigentlich so viel Zeit lassen. Einfach und effizient, das gilt auch für Wohnraumheizung und -klimaanlage. Nach einmaligem Ausprobieren verzichtet man aber soweit möglich darauf, weil der damit verbundene Lärm zusammen mit der grobmotorischen Regelung allzu aufdringlich die Wirkung unterstreicht.
Widersprüchlich auch die Sache mit der Sicherheit: Es fehlt weder an zahllosen Hinweisen, noch an einem Zentralschalter, der etwa beim Tanken alle Geräte außer Betrieb setzt, wohl aber an adäquaten Sitzgelegenheiten für vier Personen während der der Fahrt. Im Wohnraum hocken Passagiere auf rutschenden Polstern ohne Kopfstützen und nur mit Beckengurten gesichert. Im Fokus der Entwickler stand wohl eher das bequeme Schlafsofa, das komfortable hintere Bett und eine Ver- und Entsorgung, von der man in Europa nur träumen kann. Full Hook-up heißt hier das Zauberwort.
In der Praxis geht das so: Auf dem Campingplatz angekommen, schließt man ruck-zuck Strom, Frisch- und Abwasser mit den vorgesehenen Kabeln und Schläuchen an und kann sich von da an entspannt zurücklehnen. Wasser und Strom fließen wie zu Hause. Für Grauwasser und WC gilt das sinngemäß ebenso. Wer will, kann sich auf fast allen Plätzen genauso ans Kabelfernsehen anschließen.
Praktisch alle Campingplätze und RV-Parks (für Freizeitfahrzeuge, aber meist nicht für Zelte gedacht) sind mit Hook-up ausgestattet. Die Mietmobile haben dennoch feste Tanks für alle Fälle. So können wir genauso kleine naturnahe Plätze oder die oft einfach gehaltenen Campgrounds in Nationalparks ansteuern. An der Ausstattung und Lage bemisst sich der Preis pro Nacht, der auf unserer Tour zwischen 20 und knapp 100 Dollar für vier Personen variierte. Übernachtungen außerhalb von Campingplätzen sind in den südwestlichen US-Bundesstaaten nicht gerne gesehen. Schließlich mangelt es nicht an offiziellen Plätzen. Wer allerdings ein bestimmtes abendliches Ziel vor Augen hat, reserviert besser rechtzeitig. Speziell an den Wochenenden ist die Nachfrage in unmittelbarer Nähe zu touristischen Highlights groß.
Nicht nur Europäer fühlen sich von den Höhepunkten des Südwestens geradezu magisch angezogen: Die Golden Gate Bridge in San Francisco erkunden, entlang des Grand Canyon wandern, durch Las Vegas bummeln, im Death Valley schwitzen, Redwood-Wälder bestaunen, die Route 66 unter die Räder nehmen, Seehunde an den Pazifikstränden beobachten – hier werden Träume Wirklichkeit. Fast jeder hat Bilder davon vor Augen. Ein Fazit unserer Tour: Die Wirklichkeit übertrifft alles, meilenweit.
Zeigt man zu Hause Fotos, auf denen das Mietmobil zu sehen ist, kommt immer wieder eine Frage auf: Was schluckt der denn? Benzin, lautet die korrekte Antwort und davon reichlich. Wer sich nicht in kleinlichen Umrechnungen von Gallonen, Meilen und Dollars verlieren will, muss nur wissen: Die Spritkosten für 100 Kilometer liegen etwa auf dem Niveau eines Diesel-Wohnmobils in Europa, kein echter Kostenfaktor für eine Traumtour. Zumal die Kombination einfach passt: In einem so weiten Land, fühlt man sich in einem dicken Alkoven mit Zehnzylindermotor sofort zu Hause.
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten lässt auch bei Wohmobil-Fahrern keine Wünsche offen, jedenfalls im Hinblick auf Fahrzeug- und Routen-Wahl. Ob groß oder klein, ob Sie eine Rundreise machen wollen oder lieber eine Einweg-Route wählen, Ihren Wünschen sind keine Grenzen gesetzt. Am einfachsten ist es, sich einen Startort für seine Route auszuwählen, dort das Wohnmobil zu mieten und dann eine Route bis zum gewünschten Rückgabeort zu planen.
Sie können die USA ziemlich individuell bereisen und natürlich auch einmal von West nach Ost oder andersherum fahren. Trotzdem haben sich einige Routen mit der Zeit etabliert, die besonders schöne Straßen und Landschaften bieten. Je nach verfügbarer Zeit, sollte man die länge der Route einplanen. Für einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen kann man ca. 2000-3000 Kilometer bequem zurücklegen.
Wer im Internet nach Wohnmobil-Vermietern in den USA sucht, findet unzählige. Die großen Plattformen vermitteln deutsche Urlauber an bekannte Mietstationen in den USA wie Cruise America oder Road Bear. Daneben gibt es aber auch Plattformen, die private Wohnmobile vermitteln. Plattformen wie adacreisen.de/camper-usa.de, canusa.de und trans-amerika-reisen.de bieten ganze Reise-Komplettpakete an. Das heißt, Sie können dort Flug, Hotel, Wohnmobil und Transfer zusammen buchen.
Wer sein eigenes Wohnmobil in die USA mitnehmen möchte, kann dieses per Schiff überfahren lassen. Ähnlich wie auf einer Fähre wird das Wohnmobil aufgefahren und im Schiff verladen. Der Preis berechnet sich hier individuell nach Größe und Gewicht des Fahrzeug, sowie dem Zielort. Ansonsten müssen Deutsche Urlauber nichts weiter beachten oder fürchten, denn das Wohnmobil darf ein Jahr lang zollfrei und umbaufrei in die USA. Verschiffungs-Unternehmen werben damit, dass sich eine „Verschiffung schon ab vier Wochen lohnen kann“. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er sein eigenes Mobil braucht oder eines mieten möchte.