Campingtipps fürs Montafon: Mit dem Wohnmobil im Sommer in die Berge

Die besten Campingtipps im Montafon
Sommer-Tipps fürs schöne Montafon

vom Campingprofi seit 1959
Veröffentlicht am 19.06.2025

Hinter der Bergstation geht es erst noch eine Weile am Hang entlang, an dieser Stelle staut es sich oft, weil jeder stehenbleibt, um Fotos zu machen. Was ist das aber auch ein Panorama! Ein Großteil des Montafons liegt tief unter einem, ein sattgrünes Tal, flankiert von hohen Bergen, gesprenkelt mit kleinen Orten und Almen und spitzen Kirchtürmen – von hier oben sieht die Welt aus wie eines dieser Wimmelbilder mit ihren 1017 Details. Das da unten ist Schruns, dahinter liegt Tschagguns, und die Berge gegenüber müssten das Rätikon sein, oder?

Dann weht plötzlich ein süßer Duft heran, und statt endlich loszulaufen auf der geplanten Seen-Route, gibt es keine zehn Minuten nach Ankunft auf dem Berg gleich die erste Pause. Auf der Wormser Hütte. Apfelkuchen mit Schlagobers. Der erste See der geplanten Wanderung ist von der Terrasse schon zu sehen. Der wird aber auch nachher noch da sein.

Ein Tal voller Ablenkungen

Solche Momente erlebt man hier immer wieder. Alle paar Minuten scheint das Montafon Besucher sanft am Arm zu ziehen, halt, stopp, warte mal kurz – das hier musst du dir unbedingt schnell anschauen. Und das da vorne. Und das da hinten.

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Stefan Nink

Ganz egal, wie man seinen Urlaubstag eigentlich geplant hat: Es kommt immer etwas dazwischen. Das wahnsinnig schöne Panorama auf der Straße hinauf Richtung Lünersee. Die Sandbank am Fluss, wo man ins kühle Wasser läuft, und Lieblingskiesel sucht. Die Murmeltiere an der Madrisa. Der Biergarten in Schruns, der unter den alten Bäumen. Und natürlich die Berge, immer wieder die Berge.

Aber von vorne, vom Bodensee aus, aus dieser Richtung fahren schließlich die meisten ins Montafon. Lange Zeit sind die Berge nicht viel mehr als Pastellzeichnungen im Dunst des Horizonts, dann plötzlich stehen sie viel näher. Einige sind sogar schon da. Die Kirche in der Hohenemser Altstadt schmiegt sich an steilen Fels, als müsse das Gotteshaus selbst Schutz suchen.

Feldkirch – die entspannte Filmkulisse

Die nächsten Berge rechts und links sind dann schon so hoch und so nah, dass sich ihre Gipfel aus dem Auto heraus nicht ausmachen lassen. Und dann kommt schon Feldkirch, das kennen viele aus dem Kino. Vor ein paar Jahren haben sie hier Szenen für einen "James Bond" gedreht, "Ein Quantum Trost", da raste 007 durch die historische Altstadt.

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Stefan Nink

Im wirklichen Leben ist Feldkirch natürlich ruhiger. Viel entspannter, viel lässiger, fast schon mediterran. Die halbe Stadt sitzt mittags auf dem Marktplatz beim Wein in der Sonne. Und die Pasta schmeckt so gut wie in Italien. Wenn bei der Weiterfahrt die Berge noch näher rücken, ist man endgültig im Montafon.

Das Tal der Ill wird flankiert von himmelhochjauchzenden Gebirgszügen, die Silvretta mit ihren Dreitausendern, das Rätikon mit seinen Kalkzinnen gleich nebendran, auf der anderen Talseite das Verwall, alles Berge, und alles keine kleinen. Man kann nicht wirklich behaupten, die Geologie habe sich im Montafon zurückgehalten. Die Welt sieht hier eher so aus, als wolle sie nach den Sternen greifen.

Aktiv werden leicht gemacht

Auf seinem Stuhl vor dem Wohnwagen schaut man im Montafon selten geradeaus. Eher nach oben, zu den Gipfeln, in den Himmel. Manchmal fällt es tatsächlich schwer, sich von den Panoramen loszureißen, den Campingplatz zu verlassen und etwas zu unternehmen. Dabei ist das Montafon dafür gemacht, mal ein paar Sachen auszuprobieren.

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Stefan Nink

Eine Downhill-Tour mit dem Mountainbike vielleicht. Eine Schnupperrunde Golf. Angeln im Lünersee. Oder eine Wanderung noch vor dem Frühstück, wenn der neue Morgen sich allmählich in die Welt der Berge schleicht, ganz vorsichtig, ganz behutsam, als traue er sich nicht richtig. Wer so früh unterwegs ist, kann zusehen, wie die Sonne ihren Goldlack an die Flanken der Berge pinselt. Wie die Wiesen mit ihren Blumen aussehen, als habe dort oben jemand eimerweise Konfetti über ihnen ausgekippt.

Dann gibt oben im Kleinhirn irgendeine Synapse ein Signal weiter, und drei Millisekunden später schlägt unten im Magen etwas einen blitzsauberen Glückssalto. Wie heißt es immer in diesen Ludwig-Ganghofer-Bergromanen? "Und es wurde ihm ums Herze ganz leicht." Oh ja.

Wenn das Wetter mal nicht mitspielt

Manchmal ziehen Wolken ins Montafon. Sie tauchen von irgendwoher auf und versammeln sich hinter den Bergkämmen, bevor sie sich nachts hinunter ins Tal schleichen, wenn niemand sie beobachten kann. Einmal angekommen, bleiben sie hängen; dann regnet es hier auch schon mal zwei, drei Tage am Stück. Zum Glück gibt es schöne Galerien und Heimatmuseen, in Feldkirch zum Beispiel, und in St. Gallenkirch ein Allwetterbad.

Außerdem ist die Kulturstadt Bregenz nicht weit, und die Shoppingstadt Lindau nur zehn Minuten weiter, und in Liechtenstein wartet in Vaduz ein Kunstmuseum von Weltrang – ein paar Regentage lang kann man sich in der Region problemlos beschäftigen. Anschließend sind die Wolken bestimmt wieder abgezogen aus dem Montafon. Am nächsten Morgen vergoldet die aufsteigende Sonne dann wieder die hellgrauen Bergwände.

Käse mit Charakter

Auch kulinarisch gibt die Region einiges her, wie zum Beispiel den berühmten Sura Kees. Vorarlbergs wahrscheinlich berühmtestes Molkereiprodukt hat einen sehr eigenen Geschmack und mehr Charakter als so mancher Wanderkamerad.

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Stefan Nink

Damals ein Arme-Leute-Essen, heute ein Schatz für Liebhaber herzhafter Kost und Local-Food-Anhänger. Mager, kräftig, leicht bröckelig – und gern serviert mit Zwiebeln, Essig und Bauernbrot. Wer ihn einmal probiert hat und mag, vergisst ihn nie. Wer ihn nicht mag, vergisst ihn auch nicht.

Ach so: Die Wanderroute von der Wormser Hütte hinunter zu den Seen war übrigens wunderschön. Es gab auch kaum Ablenkungen. Höchstens ein, zwei oder drei. Eine Portion Kässpätzle, dann Kaiserschmarren und auf der letzten Alm dann noch mal ein kaltes Radler.

Die Region im Überblick

Das nur 39 Kilometer lange Montafon liegt in Österreichs westlichstem Bundesland Vorarlberg. Seine Nähe zum Bodensee macht das Tal zum beliebten Urlaubsziel, das Natur, Geschichte und Kultur vereint: die perfekte Mischung.

Feldkirch

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Stefan Nink

Die westlichste Gemeinde Österreichs (36.000 Einwohner) bezirzt mit historischen Arkadengängen, kleinen Geschäften, etlichen Bars, Cafés und Restaurants und einem vielseitigen Kulturprogramm – irgendein Festival gibt es hier immer zu feiern. Den schönsten Blick auf alles hat man von der Schattenburg über der Stadt.

Bludenz

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Stefan Nink

Die 15.000-Einwohner-Stadt am Schnittpunkt von fünf Tälern hat wie Feldkirch ein mediterranes Flair: Bei schönem Wetter scheint hier jeder vor einem der vielen Cafés zu sitzen. Und ja: Manchmal liegt tatsächlich ein Hauch von Schokolade in der Luft – die in der lilafarbenen Verpackung wird in Bludenz produziert.

Schruns

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Stefan Nink

Das charmante Schruns (4000 Einwohner) mit seinen Bergbahnstationen und einem weit verzweigten Netz an Rad- und Wanderwegen ist der Dreh- und Angelpunkt des Montafons. Besonders nett: die Ortsmitte mit der Barockkirche, dem Heimatmuseum und den historischen (Wirts-)Häusern. Und besonders imposant: die Bergkulisse.

Lindau

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Stefan Nink

Die Inselstadt im Bodensee ist mit ihrem Kopfsteinpflaster-Gassengewirr voller kleiner Läden und Cafés ein tolles Ausflugsziel – zwei, drei Stunden Bummel fühlen sich hier manchmal an wie ein kleiner Urlaub im Urlaub. Nicht vergessen: ein Abstecher zum Hafen mit Leuchtturm und bayerischem Löwen – und ein großes Eis am Wasser.

Bregenz

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Stefan Nink

Vorarlbergs Landeshauptstadt glänzt mit moderner (und historischer) Architektur, einem Lebensgefühl irgendwo zwischen Gelassenheit und Stilbewusstsein und den Seefestspielen auf der spektakulären Seebühne. Die Pfänderbahn bringt einen schnell auf tausend Meter Höhe – zum Panoramablick de luxe auf Bodensee und Alpen.

Vaduz

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Stefan Nink

Die Hauptstadt des Fürstentums Liechtenstein lässt sich an einem Nachmittag erkunden. Besonders sehenswert ist das Kunstmuseum (einige Skulpturen stehen in der Fußgängerzone) und die Kathedrale St. Florin. Das Schloss hoch über der Stadt ist Liechtensteins Wahrzeichen, kann aber leider nicht besichtigt werden.

Campingplatz-Tipps im Montafon

Seecamping Bregenz, Bregenz

6900 Bregenz(AT)
Seecamping Bregenz
14 Bewertungen
48,00 EUR/Nacht

Einfacher Campingplatz im Naturschutzgebiet, nur durch einen Fuß- und Radweg vom Bodenseeufer getrennt. Ebenes Wiesengelände mit Laubbäumen, freie Platzwahl. Der Platz legt Wert auf Ruhe – Gruppen mit Partyambiente sind nicht erwünscht. 8 ha, 400 Plätze, 25 für Dauercamper. Geöffnet vom 15. Mai bis 15. September.

Heidi’s Camping, Bürserberg

6707 Bürserberg(AT)
Heidi's Campingplatz
4 Bewertungen
26,00 EUR/Nacht

Einfacher, kleiner Platz auf 900 m Höhe im Brandnertal mit Blick auf Rätikon, Verwallgruppe und Lechtaler Alpen. Ebenes Wiesengelände mit wenigen Bäumen direkt an der Straße. Aufenthaltsraum, moderner Sanitärbereich mit Wickeltisch, Geschirrspülraum, Waschmaschine, Trockner, Skiraum, WLAN und Infrarot-Sauna gegen Gebühr. In der Nähe: Einkaufsmöglichkeit, Bushaltestelle, Restaurants. Ganzjährig geöffnet.

Camping Dornbirn, Dornbirn

6850 Dornbirn(AT)
Camping Dornbirn
13 Bewertungen
42,00 EUR/Nacht

Gehobener Platz am Stadtrand von Dornbirn. Ebener, gepflegter Wiesenuntergrund, zum Teil geschottert, alle Stellplätze mit Strom- und Frischwasseranschluss, teilweise auch Grauwasser. Sanitäranlage mit Fußbodenheizung im Winter. Kostenloses WLAN, Waschmaschine, Trockner. Restaurant "Frischluft" mit kleiner Karte am Platz. Reservierung nur online möglich. 1 ha, 106 Plätze. Ganzjährig geöffnet.

Waldcamping Feldkirch, Feldkirch

Gemeindeeigener Platz am Stadtrand von Feldkirch. Ebenes Wiesengelände mit Laub- und Nadelbäumen. Kinderspielplatz, Baby-Badewanne, Wickeltisch, Waschmaschine, Trockner. Grillplatz, Aufenthaltsraum mit TV und Leseecke. Erlebnis-Waldbad direkt daneben, mit kostenlosem Eintritt für Campinggäste. 3 ha, 64 Plätze für Urlauber, 64 für Dauercamper. Geöffnet vom 1. April bis 31. Oktober.

Camping Nova, Gaschurn

6793 Gaschurn(AT)
Camping Nova
23,00 EUR/Nacht

Familiär geführter Platz im Hochmontafon mit Bergpanorama. Ebenes Wiesengelände mit Baumbestand, durch einen öffentlichen Rad- und Wanderweg geteilt. Nur wenige Gehminuten zu Seilbahnen – ideal für Wander- und im Winter auch für Skiurlaub. Aufenthaltsraum, Kinderspielplatz, Waschmaschine und Trockner vorhanden. 1 ha, 40 Plätze für Urlauber, 80 für Dauercamper. Geöffnet von April bis Ende September.

Alpencamping Nenzing, Nenzing

6710 Nenzing(AT)
Alpencamping Nenzing
20 Bewertungen
54,00 EUR/Nacht

Sehr komfortabler Platz an einem terrassierten Berghang mit Blick auf die Vorarlberger Alpen. Gehört zu den Leading Campings. Wiesengelände, von Wald umgeben. Wellnessbereich auf drei Etagen mit Poollandschaft, Naturbadeteich und Saunen, zwei gute Restaurants, Alpladen sowie private Badezimmer zur Miete. Spielplätze und Aktivitäten für Kinder. Geführte Wander-, Rad- und Gletschertouren. 3 ha, 155 Plätze für Urlauber, 13 originelle Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet.

Waldcamping Batmund, St. Gallenkirch

6791 Sankt Gallenkirch(AT)
Waldcamping Batmund
2 Bewertungen
26,00 EUR/Nacht

Einfacher familiär geführter Platz am Bach. An der Silvretta-Bundesstraße. Mit altem Baumbestand und Wiesenflächen. Bushaltestelle am Platz. 0,5 ha, 30 Plätze für Urlauber und 30 für Dauercamper. Geöffnet Ende Mai bis Anfang Oktober und Dezember bis Ende April.

Camping Mittagsspitze, Triesen (Liechtenstein)

9495 Triesen(LI)
Camping Mittagsspitze
1 Bewertung
46,00 EUR/Nacht

Solider Campingplatz im Rheintal, am Fuße der Mittagsspitze im Fürstentum Liechtenstein. Terrassiertes Wiesengelände an einem Hang mit verschiedenartigen Bäumen. Pool, Restaurant, kleiner Laden mit frischem Brot, Spielplatz. Bushaltestelle beim Platz. 4 ha, 70 Plätze für Urlauber, 110 für Dauercamper, 22 Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet.