Camper genervt: Rastanlagen fallen bei ADAC-Umfrage durch

Rastplatz-Frust bei Campern laut ADAC-Umfrage
Deutsche Rastanlagen stinken ab

Veröffentlicht am 05.06.2025

Wer mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, erlebt oft ein böses Erwachen. Eine neue ADAC-Umfrage zeigt: Die Rastanlagen hierzulande bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. In anderen Ländern fühlen sie sich besser aufgehoben.

Mangelhafte Infrastruktur auf Rastanlagen

Die deutschen Rastanlagen sind für Camper kein Ort zum Durchatmen, sondern ein Hindernis. Laut ADAC wünschen sich 53 Prozent der befragten Camper ausgewiesene Stellplätze, die Lkw-frei und sicher zugänglich sind. Stattdessen teilen sich Campingfahrzeuge oft improvisierte Flächen mit Bussen oder Brummis – wenn sie überhaupt einen Platz finden.

Service und Wohlfühlen? Fehlanzeige

Bei den Camperinnen und Campern beklagt fast die Hälfte die schlechte Ausschilderung auf Autobahnraststätten. Wer mit großem Wohnwagen-Gespann oder Reisemobil unterwegs ist, braucht klare Hinweise. Doch genau die fehlen. Das Ergebnis: stressige Anfahrten, enge Wendemanöver und riskante Spontanstopps.

42 Prozent der Befragten fordern Frischwasserstationen, 38 Prozent möchten Kassettentoiletten entsorgen – eine Grundausstattung, die auf vielen Rastanlagen schlicht nicht existiert. Dabei zeigen sich Camper durchaus zahlungsbereit: Ein Viertel würde bis zu vier Euro für solche Services bezahlen.

Infografik, Balkendiagramm
ADAC

Auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es Kritik: 50 Prozent stören sich an den hohen Tankpreisen, 44 Prozent halten die Gastronomie für überteuert. Sauberkeit ist ein weiteres Dauerärgernis – mit 34 Prozent Unzufriedenheit bei den Sanitäranlagen.

Sicherer Schlafplatz gesucht

Übernachten auf Rastanlagen? Für viele ein Risiko. 45 Prozent der Camper würden für ein eingezäuntes, videoüberwachtes Areal sogar zahlen. 31 Prozent nehmen dafür auch bis zu zehn Kilometer Umweg in Kauf – ein klares Signal an Betreiber und Politik.

Im Ausland besser aufgehoben

Im Ländervergleich schneidet Deutschland schlecht ab: Camper mit Auslandserfahrung vergaben im ADAC-Test nur 50 von 100 Punkten. Die Schweiz (79) und Österreich (69) bieten mehr Komfort, bessere Hygiene und ein entspannteres Ambiente – ganz ohne Raketenwissenschaft.