Das Prinzip "Ladungssicherung durch Formschluss" dürfte den meisten CaravanerInnen geläufig sein. Wirklich gesetzeskonform ist diese Variante aber nicht. Anders als im Reisemobil besteht im Caravan zwar nicht die Gefahr, durch lose Ladung verletzt zu werden, dennoch reicht ein abruptes Fahrmanöver, um Ladung und somit auch die Balance zu verschieben.
Die Spanne der Folgen reicht von Schäden am Mobiliar bis zu Unfällen durch verschlechterte Fahreigenschaften. Unser Dauertester Ferdinant Fendt hat ab Werk weder Ösen noch einen rutschhemmenden Bodenbelag im großen Bettstauraum. Für eine gute Ladungssicherung haben wir daher eine selbsterdachte Lösung ausprobiert und anschließend je einem Experten für Zurrschienen und Antirutschmatten bei der Arbeit über die Schulter geschaut.
Variante 1: Sperrstangen
Der ein oder andere dürfte Teleskopstützen vom Renovieren kennen, denn ihre eigentliche Aufgabe ist das Spannen von Türzargen während des Ausschäumens. Zweckentfremdet lassen sie sich prima als Sperrstangen nutzen. Diese helfen dabei, die Ladefläche zu unterteilen und so ein Verrutschen des Gepäcks zu verhindern.
Die Anwendung ist recht simpel: Zuerst wird die gewünschte Länge grob über eine Rasterung eingestellt. Anschließend erfolgt die Feineinstellung über zwei integrierte Gewinde. Beim Verspannen stemmen sich die Gummifüße gegen das Mobiliar. Dabei ist natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, um Schäden zu vermeiden. Dank Gelenken sind selbst schräge Flächen kein Problem.
Variante 2: Zurrschienen
Zurr- oder Airlineschienen sind ein probates Mittel zur Ladungssicherung. Voraussetzung ist aber die dauerhafte Montage im Stauraum. Die Basis bilden Schienen mit genormtem Lochabstand, in die sogenannte Fittinge (Ösen, Haken etc.) eingeklinkt werden. Für unseren Dauertester empfiehlt Yannick Koch von Zurrschienen.com ein aufgesetztes Schienenmodell.
"Ihr Vorteil ist, dass die Last über die Ösen zwar punktuell eingeleitet wird, anschließend aber gleichmäßig über die gesamte Schiene auf den Untergrund übertragen wird", erklärt Koch und ergänzt: "Jede Öse ist bis 300 Kilogramm belastbar, die Schiene selbst noch höher." Somit ist es Ferdis Möbelbau, der die Belastungsgrenze vorgibt. Eine individuelle Stauraumlösung wie die vorgestellte ist ab etwa 200 Euro realisierbar. Alternativ kann man sich die passend gekürzten Schienen aber auch zur Selbstmontage zuschicken lassen.
Variante 3: Antirutschmatten
Sicher hat Ferdis PVC-Bodenbelag einen höheren Reibwert als das Parkett, welches er imitiert. Für die Ladungssicherung reicht das allerdings nicht. Dafür braucht es schon eine Antirutschmatte, die im Stauraum gleich zwei Aufgaben übernimmt: In erster Linie erhöht sie natürlich den Reibwert um ein Vielfaches, während sie parallel den Untergrund und Möbel vor unschönen Schäden durch die Ladung bewahrt.
Die nur 4,5 Millimeter dicke Black-Cat-Panther-Matte kann genau das und lässt sich mit etwas Geschick und einem Teppichmesser sogar selbst zuschneiden. Wir wollten dennoch wissen, mit welchen Kniffen die Profis arbeiten, und haben daher zuschneiden lassen.