Für die Hauptuntersuchung (HU) von Wohnmobilen gibt es keine Pflicht mehr zu einer Gasprüfung. Das gilt schon seit April 2022.
Damals hieß es: Künftig soll eine eigenständige Prüfung unabhängig von der Hauptuntersuchung (HU) verpflichtend werden. Und zwar nicht nur für Wohnmobile, sondern gleichfalls für Wohnwagen. Ab wann das gilt, ist bislang (Stand März 2023) immer noch nicht klar.
Womo-Gasprüfung für HU nicht mehr nötig
Die Hauptuntersuchung (HU) gehört zu den regelmäßigen Pflichtterminen aller Wohnmobil-Besitzenden. Bisher war für das erfolgreiche Absolvieren stets eine gültige Prüfbescheinigung der Gasanlage notwendig. Ihr Fehlen galt bis dato als erheblicher Mangel.
Bereits am 31. Dezember 2019 wurden die Regeln hinsichtlich der Gasprüfung im Verkehrsblatt, dem offiziellen Amtsblatt des Bundesministeriums für Ditigales udn verkehr (BMDV) geändert. Eine neue HU-Richtlinie erschien. Seit Januar 2020 wurde die Bewertung der Flüssiggasanlagenprüfung nach DVGW-Arbeitsblatt G 607 ausgesetzt. Damit entfiel bereits zu diesem Zeitpunkt die Prüfung der Flüssiggasanlage von Wohnmobilen bis 1. Januar 2023. Doch bereits im April 2022 war klar: Die Pflicht zur die Gasprüfung für die HU entfällt dauerhaft.
Fehlendes Regelwerk: Wohnmobil-Gasprüfung
Stattdessen sollen CamperInnen die Gasprüfung unabhängig von der Hauptuntersuchung verpflichtend durchführen lassen. Doch wie sehen die Regeln dafür aus? Das Regelwerk dafür sollte im Januar 2023 verkündet werden. Doch: Es gibt immer noch keine neue Rechtsgrundlage für die angekündigte Gasprüfung.
Unklar ist beispielsweise, wie oft diese unabhängige Gasprüfung zukünftig stattfinden muss. Offenbar ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) immer noch dabei, die neue Rechtsgrundlage für eine eigenständige Prüfung von Gasanlagen in Wohnmobilen und Wohnwagen zu erarbeiten. In diesem Rahmen wird das BMDV den Prüfungsturnus festlegen.

Unabhängige PrüferInnen können Check übernehmen
Durch den Wegfall der Pflicht, die Gasprüfungen im Rahmen der HU durchführen zu lassen, erhofft sich der Deutsche Verband Flüssiggas günstigere Preise für den Verbraucher. Denn in Zukunft können unabhängige Prüfinstitutionen die Überprüfung vornehmen. "Sie müssen sich dafür nicht vorab in einem aufwendigen Verfahren für ein spezielles System akkreditieren und können Verbrauchern somit die Serviceleistung günstiger anbieten", sagt Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas (DVFG).
Verband Flüssiggas rät: Gasprüfung trotzdem machen lassen
Bis die neue Rechtsgrundlage final stehe, bleibe es sinnvoll, Flüssiggasanlagen in Wohnmobilen und Wohnwagen weiterhin nach jeweils zwei Jahren von zertifizierten Sachkundigen prüfen zu lassen, so der Verband. Nach erfolgreicher Prüfung – der sogenannten G 607-Prüfung – stellt der Sachkundige eine Prüfplakette aus und notiert den Vorgang in der Prüfbescheinigung zur wiederkehrenden Prüfung. "Durch das korrekt ausgefüllte gelbe Prüfbuch und eine gültige Prüfplakette sind Camper im Schadensfall abgesichert. Zudem verlangen viele Campingplätze bei der Vergabe des Stellplatzes die Vorlage dieser Dokumente", so Lau vom Deutschen Verband für Flüssiggas.
Übrigens: Über die Webseite gaspruefung-wohnwagen-wohnmobile.de finden sich Sachkundige in der Nähe. Weitere Fragen unserer Leser zum Thema Gasprüfung finden Sie hier. Für viele Fragen sorgt auch immer wieder die Wahl der richtigen Gasflasche, hier gibt es mehr Basisinfos zu Gasflaschen
Fazit
Im April 2022 entfiel die Gasprüfung im Rahmen der HU. Stattdessen soll eine eigenständige Gasprüfung unabhängig von der Hauptuntersuchung (HU) soll für Wohnmobile und auch für Wohnwagen verpflichtend werden. Das Regelwerk dafür steht immer noch nicht fest.
Trotzdem empfiehlt der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. weiterhin alle zwei Jahre Flüssiggasanlagen im Wohnmobil von Sachverständigen prüfen zu lassen. Aktuell können unabhängige Prüfinstitutionen die Überprüfung vornehmen und somit sinken die Kosten für Wohnmobil-Besitzende.