Das Erfolgsrezept des Pössl Campster: Er ist ein günstiger Campervan auf vernünftigem Basisfahrzeug, dem Citroën Spacetourer. Neben dem aktuellen Spacetourer bekommt er für 2026 drei Neuheiten, von denen immerhin zwei als Verbesserung gelten können. Bei der neuen Schlafsitzbank darf man allerdings skeptisch sein.
Neuheit 1 im Campster: Die Schwenkküche
Die Küche ist optional herausschwenkbar. Denn: Der Spacetourer hat eine zweite Schiebetür – warum die nicht nutzen? Die Schwenkküche stammt aus dem Pössl Campstar auf Mercedes. Der Aufpreis liegt voraussichtlich bei rund 900 Euro.
Da die Küche recht schwer ist, weil Wasser und Gas direkt im Korpus unterkommen, haben sich die Pössl-Entwickler einen unterstützenden Schwenk- und Hubmechanismus ausgedacht. Der Lagerpunkt des Möbels ist eine Achslagerung aus dem Automobilbau – diese dürfte der Lebenszeit der Küche keine Probleme bereiten. Nach dem Herausschwenken senkt sich die Küche noch ein wenig ab und wird auf einem Fuß aufgestellt. Das funktioniert prima.

Die Küche im neuen Pössl Campster ist herausschwenkbar.
Neuheit 2 im Campster: Das Aufstelldach
Das Aufstelldach fährt im 2026er-Modell des Pössl Campster (optional) per Knopfdruck nach oben. Dafür werden anstelle der mechanischen Aufsteller hydraulische Aufsteller verwendet, die das Dach locker nach oben drücken. Dafür ist im hinteren Möbel eine Pumpe installiert, die den Hydraulikdruck aufbaut und das Dach samt Dachlast hochhebt. Selbstverständlich mit Notentriegelung, um das Dach auch ohne Strom schließen zu können. Besonders auffällig: Die Hydraulik und deren Anbauteile sind sehr filigran und fallen optisch so gut wie nicht auf.

Neue Technik im Aufstelldach des Campsters: Es lässt sich auf Wunsch elektrisch bedienen.
Die Knöpfe für "hoch" und "runter" sind an der C-Säule angebracht und nicht wie oft üblich vorn im Cockpit. Vorteil? Nachteil? Im ersten Moment des ersten Checks hatte man das Gefühl, dass die Knöpfe an einem sehr guten Platz sind. Und es hat prima funktioniert. Die Dachaufstellungsunterstützung ist Pössl sehr gut gelungen. Der Aufpreis dafür ist noch unklar.

Per Knopfdruck fährt das Dach hoch und wieder herunter.
Gute Nachrichten für alle, die gerne Equipment auf einem Dachgepäckträger verstauen: Voraussichtlich wird das Dach mit 50 kg Dachlast zugelassen – im geschlossenen wie auch im aufgestellten Zustand kann man die Gepäckträger benutzen.
Neuheit 3 im Campster: Die Schlafsitzbank
Die neue Schlafsitzbank ähnelt der alten in ihrer Machart sehr. Man versucht zwar, mit neuem Zulieferer und ein paar neuen Tricks die Bank zu verbessern, aber der vorgestellte Prototyp überzeugt nicht.

Die neue Sitzbank ist auf den ersten Blick keine Verbesserung.
Auch wenn er ausentwickelt sein wird – das System mit ansteckbaren Fußteilen, die während der Fahrt Stauraum unter der Sitzbank kosten, ist keine ideale Lösung. Dazu kommt, dass die Liegefläche zwar plan anmutet, aber ohne Topper wird’s ungemütlich.
Zu guter Letzt lassen sich die Schranktüren nur mehr schwer öffnen. Dass sie über Scharniere in den Raum hinein schwenken und dadurch der Stauraum kaum zugänglich ist, macht es nicht besser. Je nach Situation kann man sie gar nicht öffnen, ohne die Sitzbank zu verschieben. Hier ist ein Update nötig.