KIA PV7: revolutionäres Modulkonzept für kompakte E-Camper

KIA PV7 Elektro-Transporter
Wenn das Campingmodul einfach andockt

ArtikeldatumVeröffentlicht am 06.10.2025
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KIA wagt mit dem PV7 einen neuen Ansatz: Der südkoreanische Hersteller denkt bei der Konstruktion seines neuen Elektro-Transporters alle möglichen Einsatzarten mit. Statt eines Fahrzeugs mit starrer Karosserie will KIA eine modulare Plattform schaffen, die sich schnell umfunktionieren lässt – vom Lieferwagen über Personentransporter bis zum kompakten Campingbus. Selbstausbauern und Campingbusherstellern wird es damit möglich gemacht, ihren individuellen oder serienmäßigen Ausbau am KIA PV7 anzudocken.

Wandlungsfähigkeit durch Austauschmodule

Das Konzeptfahrzeug soll ab 2027 in Serie gehen. Es gehört zur neuen PV-Modellreihe, die KIA gezielt für modulare Nutzungsszenarien entwickelt hat. Statt fest montierter Aufbauten setzt der Van auf austauschbare Module. Damit soll ein Fahrzeug in kurzer Zeit sein Nutzungsszenario ändern können – beispielsweise vom Warentransporter zum Personentransporter oder eben zum kompakten Campingbus. Gleichzeitig setzt KIA auf eine variable Struktur. Einzelne Bauelemente lassen sich in Länge und Form anpassen, ohne den Fahrgestellrahmen grundlegend zu verändern. Dieser Ansatz minimiert Bauteilvielfalt – und könnte Umbaupartnern den Einstieg erleichtern. Schon bei der ersten Vorstellung auf der CES im Januar 2024 in Las Vegas stellte KIA die modulare Bauweise in den Mittelpunkt – wie das Video zeigt.

10/2025 Kia EV7 Elektro-Van Concept
Kia

Die Verbindungstechnik der Module ist noch in der Entwicklungsphase. KIA setzt bei den Verbindungen aber offenbar auf eine Kombination aus mechanischen Verriegelungen und elektromagnetischen Pins. Diese Technik soll ermöglichen, dass sich Aufbauten schnell, sicher und ohne Schrauben mit dem Fahrzeug verbinden.

PV7 für kompakte Camper, PV9 für Wohnmobilformate

Der Transporter PV7 baut auf Kias neuer Elektroplattform (E-GMP.S-Plattform) auf. Seine Maße von 5,27 x 2,07 x 2,12 Metern bei einem Radstand von 3,39 Metern gelten nur für die Konzeptversion. Das Serienfahrzeug könnte länger werden. Das macht ihn deutlich geräumiger als den kleineren KIA PV5, der bereits ab November in Deutschland verkauft werden soll. Der kleinste Transporter aus der Reihe gilt aber auch bei KIA intern als zu kompakt, um voll ausgestattete Campingmodule tragen zu können. Trotzdem zeigte Kia auf der Messe SEMA 2024 in Las Vegas den Elektro-Camper PV5 WKNDR als Concept-Car.

Im Vergleich zu klassischen Transportern liegt der PV7 damit in der Mittelklasse – größer als ein Kompakt-Van, aber kleiner als ein klassisches Basisfahrzeug für Wohnmobile.

Parallel zum PV7 bereitet KIA bereits den PV9 vor. Sein Marktstart ist fürs Ende des Jahrzehnts angekündigt. Im Branchenumfeld wird der PV9 als Flaggschiff der Baureihe gehandelt – mit Abmessungen, die mit Fiat Ducato oder Mercedes Sprinter vergleichbar sein dürften. Er soll schwerere Module aufnehmen und böte somit Raum für anspruchsvolle Camperkonzepte.

Mit der Staffelung PV5, PV7 und PV9 verfolgt KIA eine Staffelungs-Strategie. Alle Modelle sollen modular aufgebaut und für verschiedene Lebensbereiche einsetzbar sein.

KIA als Plattformhersteller für Campingbusse

KIA will sich neu positionieren – nicht nur als Fahrzeughersteller, sondern als Plattformanbieter. Mit dem PV7 nimmt die Marke gezielt den Markt für kompakte elektrische Campingbusse ins Visier. Dabei tritt sie in Konkurrenz zu Mercedes (eSprinter, EQV) und Volkswagen (ID. Buzz).

Der modulare Vorteil von KIA: Während andere Marken fertige Fahrzeugtypen liefern, will KIA wandelbare Lösungen ermöglichen. Ausbauhersteller könnten Standardmodule entwerfen, die mit der Vanbasis kompatibel sind und die Nutzerinnen und Nutzer im Alltag beispielsweise durch Transportmodule ersetzen können.

Zulassungsregeln werden zur Hürde

Wechselmodule bringen neue Fragen: Jedes Modul muss zugelassen sein. Selbst der Wechsel zwischen Modulen könnte zusätzliche Prüfprozesse erfordern. Versicherungen und Zulassungsstellen müssen die Variabilität mittragen – klare Standards sind dafür Voraussetzung.

KIA plant nach eigenen Angaben die Zusammenarbeit mit Behörden, um vereinfachte Genehmigungsverfahren zu ermöglichen. Dennoch bleibt der Weg anspruchsvoll und muss auf unterschiedliche nationale Regelungen Rücksicht nehmen.