Integrierte Wohnmobile waren lange Zeit die unangefochtene Königsklasse. Aufwendig konstruiert, technisch anspruchsvoll und mit einem Preisniveau, das viele Camper nur träumen ließ. Doch mit dem Modelljahr 2026 rücken neue, deutlich günstigere Fahrzeuge ins Rampenlicht. Schon ab rund 80.000 Euro sind Integrierte zu haben – und bringen Komfortdetails mit, die früher nur der Oberklasse vorbehalten waren. Damit stellt sich die Frage: Genügt ein günstiger Integrierter, oder lohnt der Aufpreis für mehr Technik und Ausstattung?
Warum Integrierte früher Luxus waren
Der Grund, warum Integrierte lange als Luxusklasse galten, liegt in der Bauform selbst. Anders als Teilintegrierte nutzen sie kein serienmäßiges Fahrerhaus, sondern erhalten eine komplett eigene Frontpartie mit Panorama-Windschutzscheibe und maßgeschneiderter Cockpitgestaltung. Diese Sonderentwicklung war teuer – vor allem bei kleinen Stückzahlen.
Hinzu kamen Merkmale wie Doppelböden für Isolierung und Stauraum, komplexe Heizsysteme oder große Hubbett-Konstruktionen. Wer ein integriertes Wohnmobil fuhr, investierte nicht nur in Platz und Komfort, sondern auch in aufwendige Technik. Unter 120.000 Euro war ein solcher Aufbau kaum denkbar.
Einsteiger-Integrierte 2026: Komfort zum kleinen Preis
Das Jahr 2026 markiert einen Wendepunkt: Hersteller wie Forster oder Itineo zeigen, dass sich die Bauform auch in der unteren Preisklasse realisieren lässt.
- Forster I 745 QF: Für 79.900 Euro gibt es ein Raumbad, ein höhenverstellbares Queensbett und eine moderne Face-to-Face-Sitzgruppe. Ambientebeleuchtung und clevere Stauraumlösungen schaffen Wohnlichkeit, die man früher erst ab sechsstelligen Summen bekam.
- Itineo Famili JC740: Mit serienmäßig elektrisch verstellbaren Einzelbetten im Heck setzt er einen Technik-Akzent, der in dieser Klasse einzigartig ist. Mit Hubbett und Familienbad richtet er sich klar an Einsteiger-Familien.
Beide Modelle machen deutlich: Integrierte müssen kein Luxusspielzeug mehr sein.
Die Mittelklasse: Mehr Technik und Komfort
Zwischen günstigen Einsteiger-Modellen und den großen Luxuslinern hat sich eine starke Mittelklasse etabliert.
- Hymer B-Klasse Modern Comfort kombiniert Mercedes-Sprinter-Basis, Assistenzsysteme und ein modernes Vier-Zonen-Lichtkonzept.
- Frankia I 740 Plus (Edition Together) bringt serienmäßig Doppelboden, Lithium-Batterien, Solarmodule und eine Alde-Heizung – Technik, die früher Oberklasse-Fahrzeugen vorbehalten war.
Damit richtet sich die Mittelklasse an Camper, die mehr Autarkie, Komfort und Technikreserven wünschen, ohne gleich in den Bereich der Luxusliner zu gehen.
Oberklasse-Integrierte: Technikreserven und Raumgefühl
Am oberen Ende des Spektrums stehen Fahrzeuge wie der Carthago Chic C-Line. Mit neuem "V-Face"-Design, Voll-LED-Scheinwerfern, Winkelküche und Weinfach zeigt er, dass Oberklasse-Integrierte nicht nur technisch, sondern auch ästhetisch Maßstäbe setzen.
Hier liegt der Fokus klar auf Ganzjahrestauglichkeit, Autarkie und großzügigem Raumgefühl – Eigenschaften, die günstigere Modelle nicht im selben Maß bieten können.