Wer sich mit Campingbussen beschäftigt, merkt schnell: Die Hersteller werden immer kreativer. Gerade beim Innenausbau und bei den Grundrissen zeigen viele Marken, wie viel Ideenreichtum in einem kompakten Fahrzeug stecken kann. Der klassische Grundriss sieht in der Regel ein quer eingebautes Bett im Heck vor – eine praktische Lösung, aber eben auch eine sehr verbreitete. Doch es gibt sie: die Ausnahmen, bei denen das Heckbett anders, spannender oder cleverer gedacht ist.
Das ist eine besondere Herausforderung, denn die Basisfahrzeuge geben enge Grenzen vor. Die meisten Campingbusse basieren auf Kastenwagen mit einer Länge zwischen 5,90 und 6,36 Metern – und auch in der Breite wird es mit rund 2,00 bis 2,06 Metern schnell eng. Umso beeindruckender sind die Lösungen, die einige Hersteller entwickelt haben, um dem gewohnten Schema zu entkommen. Sechs dieser unkonventionellen Heckbett-Varianten stellen wir hier vor.
Queensbett dank Slide-Out im Starvan Rebel 4x4
Ein Sechs-Meter-Campingbus mit Queensbett im Heck. Klingt unglaublich? Gibt es aber im Starvan Rebel 4x4. Wie das möglich ist? Mit einem Slide-Out am Heck, das auf 1,20 Meter ausfährt und ein zusätzliches Zimmer in den Rebel zaubert. Das elektrisch ausfahrende Slide-Out bietet genügend Platz für ein 1,40 mal 2,10 Meter großes Bett. Zum Schlafen wird dann ein Matratzenteil aufgeklappt, was zum üppigen Schlafbereich führt. Unter dem hochgeklappten Fußteil entsteht ein gemütlicher Hundeschlafplatz.

Das Heckbett hat eine 1,40 mal 2,10 Meter große Liegefläche.
- Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter.
- Länge: 5,93 Meter, Schlafzimmerauszug fährt um ca. 1,20 Meter aus.
- Max. Gesamtgewicht: 4.200 Kilogramm.
- Grundpreis: ab 139.900 Euro.
Alle weiteren Infos zum Starvan Rebel 4x4 finden Sie hier.
Französisches Bett im Affinity M
Um ein französisches Bett in den Affinity M zu bekommen, setzen die Entwickelnden auf einen simplen Trick: die Verbreiterung der Außenwand. Das Doppelbett misst 1,92 x 1,24 Meter. Möglich sind diese Maße durch eine seitliche, eher von Querbetten bekannte Erweiterung. Über dem Bett findet sich Stauraum in Oberschränken ringsum. Positioniert ist das Heckbett auf der Fahrerseite, direkt hinter der Sitzgruppe. Mit dieser Aufteilung soll der knapp über sechs Meter lange Campingbus ein ähnliches Raumgefühl erwecken, das sonst eher größeren Wohnmobilen vorbehalten ist.

Ins Heck passt im Affinity M Bad und Bett nebeneinander.
- Basisfahrzeug: MAN TGE.
- Länge/Höhe/Breite: 6,12/2,50/2,24 Meter.
- Grundpreis: 95.630 Euro.
In diesem Artikel finden Sie alle Infos zum Affinity M.
Lounge wird zum Bett im Falcon 2YS von Globe-Traveller
Der neue Globe-Traveller Campervan Falcon 2YS bietet trotz der kompakten Maße viel Platz im Innenraum. Aus der Sitzgruppe im Heck bauen Campende nachts ein 2,05 Meter langes Bett. Das Kopfteil des Bettrahmens kann hochgeklappt werden, sodass eine bequeme, halb aufrechte Position zum Lesen möglich ist. Außerdem lassen sich die Hecktüren für mehr Gemütlichkeit durch die abnehmbare Rückwand verkleiden.

Für mehr Gemütlichkeit lässt sich das Heckfenster abdunkeln.
- Basisfahrzeug: VW Crafter 2.0 TDI.
- Länge/Höhe/Breite: 5,99/2,59/2,04 Meter
- Grundpreis: 128.615 Euro.
Einen ausführlichen Bericht über den Globe-Traveller Falcon 2YS lesen Sie in diesem Artikel.
Manuelles Hubbett im Adria Twin Twin 640 SGX
Insgesamt fünf Grundrisse erhält die neue Twin-Twin-Reihe von Adria. Einen besonders flexibel nutzbaren Heckstauraum bietet der 640 SGX mit manuell bedienbarem, großflächigem Hubbett. Das elektrisch verstellbare Bett im Heck kommt mit einer Länge von 1,95 Metern und einer Breite von 1,70 bis 1,80 Metern und eignet sich auch für groß gewachsene Camperinnen und Camper.

Einen besonders flexibel nutzbaren Heckstauraum bietet der 640 SGX mit manuell bedienbarem Hubbett.
- Basisfahrzeug: Fiat Ducato.
- Länge/Höhe/Breite: 6,36/2,59/2,05 Meter.
- Grundpreis: ab 61.599 Euro.
Weitere Infos zu den neuen Grundrissen der Adria Twin Twin Campingbusse finden Sie hier.
Dreierstockbett im Affinity Five
Der Affinity Five zählt zu den Campingfahrzeugen, die sich für eine Familie mit fünf Mitgliedern eignen. Von außen wirkt er zwar nicht so geräumig, aber durch eine besondere Gestaltung des Grundrisses ist es dem Hersteller gelungen, fünf Betten unterzubringen. Das Doppelbett mit einer Liegefläche von 1,88 x 1,25 Meter wird Nachts aus der Sitzgruppe gebaut. Spannend ist die Lösung für die weiteren Betten: Sie liegen längs ausgerichtet auf der Fahrerseite und sind in einem Stockbett untergebracht. Die Standard-Matratzenlänge beträgt 1,35 m, jedoch können zwei Ebenen auf 1,70 und eine Ebene auf 1,80 m verlängert werden.

Drei Betten übereinander, das ist in dieser Fahrzeugkategorie sehr ungewöhnlich.
- Basisfahrzeug: Fiat Ducato.
- Länge/Höhe/Breite: 6,36/2,90/2,10 Meter.
- Grundpreis: 96.960 Euro.
Alle Infos zum Affinity Five (2024) finden Sie in diesem Artikel.
Ungewöhnliches Doppelstockbett im Marylin von Camper Schmiede
Die für ihre Individualausbauten bekannte Camper Schmiede zeigt mit dem neuen Campingbus Marylin, der beispielsweise über eine Dachterrasse und ausklappbare Hängematte verfügt, was bei ihnen so möglich ist. Weniger spektakulär aber ebenso ungewöhnlich ist die Bettenlösung im Heck. Geschlafen wird in einem höhenverstellbaren Längshubbett von Lippert. Darunter kann ein Kinderbett aufgebaut werden, das aus dem variablen Heckbereich entsteht. Was nachts als gemütliches Bett genutzt wird, kann tagsüber zu einer Sitzgruppe oder einem Arbeitsplatz umfunktioniert werden.

Geschlafen wird im Hubbett. Darunter kann ein Kinderbett aufgebaut werden.
- Basisfahrzeug: MAN TGE.
- Länge/Höhe: 6,80/2,80 Meter.
- Max. Gesamtgewicht: 4.500 Kilogramm.
- Grundpreis: 269.000 Euro.
Weiter Details zum Camper Schmiede Marylin gibt`s hier.