Wohnmobil-Diebstahl: Hier werden Camper häufig geklaut

Mehr Reisemobil-Diebstähle in Europa
Wo werden Camper besonders häufig geklaut?

Veröffentlicht am 08.05.2025

Die enorme Beliebtheit von Freizeitfahrzeugen schlägt sich auch in der Diebstahlstatistik nieder. In den Jahren zwischen 2017 und 2020 ist die Anzahl von gestohlenen Campingfahrzeugen nach Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft um rund 18 Prozent gestiegen. 2021 stieg sie nach Angaben des Deutschen Versicherungsbunds um 31,5 Prozent an. Die aktuellsten Statistiken des Jahres 2023 zeigen, dass dieser Trend weiter anhält.

Der Anstieg hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Menschen im Wohnmobil und anderen Campingfahrzeugen unterwegs sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pkw gestohlen wird, lag 2021 bei 0,1 Promille. Das Risiko für Diebstahl bei Wohnmobilen war damals schon um ein Fünffaches höher mit 1,1 Prozent. Laut dem Bundeslagebild Kfz-Kriminalität des Bundeskriminalamts gelten 2023 bereits 1,5 Prozent der Bestands-Wohnmobile als dauerhaft entwendet.

Eine optische Darstellung von aktuellen Diebstählen zeigt die Firma Moving Intelligence, die für 2023 eine sogenannte Heatmap erstellt hat. Darauf lässt sich besonders schnell erfassen, wo Wohnmobile, Wohnwagen und Campingbusse besonders häufig geklaut werden.

In diesen Bundesländern gibt's den meisten Camper-Klau

Die Landeskriminalämter sprechen von gut organisierten Banden, die vor allem an den Landesgrenzen der Republik Wohnmobile entwenden. Laut Moving Intelligence liegen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen seit 2021 ganz vorn im Vergleich der Bundesländer mit den meisten Wohnmobil-Diebstählen. Berlin, 2021 noch ein Hotspot für Camper-Klau, liegt 2023 im Mittelfeld, da es hier einen Rückgang von ca 50 Prozent gab.

Der Diebstahl von Wohnmobilen 2023 verteilt sich laut Moving Intelligence sie wie folgt auf die Bundesländer:

  1. Nordrhein-Westfalen: 77
  2. Niedersachsen: 70
  3. Baden-Württemberg: 48
  4. Bayern: 30
  5. Brandenburg: 21
  6. Sachsen: 20
  7. Hessen: 12
  8. Berlin: 11
  9. Rheinland-Pfalz: 11
  10. Sachsen-Anhalt: 9
  11. Saarland: 8
  12. Schleswig-Holstein: 8
  13. Mecklenburg-Vorpommern: 7
  14. Thüringen: 4
  15. Bremen: 2
  16. Hamburg: 2

Es sind jedoch nicht alle Regionen gleich stark betroffen, wie auf der oben gezeigten Karte der Diebstahlmeldungen ersichtlich ist. Für die sogenannte Heatmap hat Moving Systems regelmäßig dutzende Webseiten nach Infos über gestohlene Campingbusse, Reisemobile und Caravans durchsucht: Dazu gehören Social Media-Gruppen und die Presseportale der Landespolizeien. Jede Diebstahlmeldung wurde dabei nach der Postleitzahl recherchiert und als Koordinate auf der Karte eingetragen.

Das Fahrzeug kann dabei in allen möglichen Situationen entwendet werden. Laut Moving Intelligence kommt es nicht darauf an, ob sich das Reisemobil vor der eigenen Haustür, im Winterquartier oder unterwegs befindet. Diebesbanden seien mittlerweile sehr gut organisiert und professionell ausgerüstet.

Aufrüsten gegen Diebstahl

Dabei können BesitzerInnen von Reisemobilen einfach Gegenmaßnahmen ergreifen und Diebstahlschutz nachrüsten. Mit den richtigen Schlössern am Wohnmobil oder Camper kann man beispielsweise dafür sorgt, dass Dieben das unerlaubte Eindringen ins Fahrzeug erschwert wird.

Zu den einfachsten Möglichkeiten des Diebstahlschutzes für CamperInnen gehören außerdem eine Parkkralle oder eine elektronische Wegfahrsperre, zu den teureren eine Alarmanlage. In diesem Artikel stellt promobil alle Nachrüstmöglichkeiten gegen Diebstahl vor.

Auch GPS-Tracker mit Funkpeilsendern können sich als probates Mittel gegen Diebstahl erweisen. Hier hat promobil verschiedene GPS-Tracker und Alarmsirenen im Test.