Carado T447 im Dauertest: In Windeseile zum Grand Prix

Carado T447 im Dauertest
Erste Fahrt im Dauertester - Fix zum Grand Prix

Veröffentlicht am 19.07.2025

Der Carado T447 ist nagelneu. Entsprechend dankbar bin ich als Kollege der Schwestern-Redaktion MOTORRAD, dass mir die Kolleginnen und Kollegen von promobil ihren Neuzugang schon bei nur 336 Gesamt-Kilometern anvertraut haben, um damit zum Deutschland Grand Prix an den Sachsenring zu fahren.

Da ich um die Spitznamensuche für die promobil-Dauertester weiß, hätte ich den Vorschlag, den T447 nach dem MotoGP-Sieger vom Wochenende Marc Marquez schlicht Marc zu taufen. Das würde auch deshalb gut passen, weil wir mit dem Grundfahrzeug, dem Fiat Ducato, in Windeseile von Stuttgart zu der Rennstrecke nahe Chemnitz gedüst sind. Dass Marquez auch noch auf einer Ducati fährt und siegt, setzt dem Ganzen die Krone auf.

So fährt sich der Carado-Teilintegrierte

Der bewährte 2,2 Liter-Multijet Vierzylinder-Dieselmotor mit 140 PS sorgt beim Carado T447 jedenfalls für ordentlich Schub. Gut abgestuft ist das Automatikgetriebe. Zumindest können wir das nach unserer Testfahrt sagen, denn wenn dem knapp drei Tonnen schweren Carado an den teils steilen Bergen des Vogtlandes auf der A72 die Luft auszugehen drohte, schaltete das Getriebe punktgenau wieder eine Stufe herunter. Dadurch ließen sich Lkw-Schlangen ohne Verdruss des nachfolgenden Verkehrs gut überholen.

Nicht wirklich intuitiv ist die Bedienung der Elektronikangebote oder besser deren Aktivierung. Den Tempomat drückt man nicht einfach mal so, der Spurhalteassistent meldet sich dauernd und überhaupt sind die Tasten am Lenkrad arg klein und auch mal kryptisch bebildert. All das ließe sich durch ausgiebiges Studium des Bordhandbuches sicher leicht in den Griff bekommen – nicht jedoch, wenn man noch vor Mitternacht im Fahrerlager ankommen muss und für ein Fahrzeugstudium keine Zeit hat.

Fahrerhaus
Uwe Seitz

Lob für die Betten

Die Installation des herabziehbaren Bettes für unseren dritten Mann war jedenfalls dann deutlich einfacher, als sich durch den Bordcomputer zu zappen. Das Feedback nach drei Nächten: "Man schläft wirklich gut auf der Matratze". Gleiches gilt für die beiden hinteren Betten. Da mein 18-jähriger Sohn einer der Mitreisenden war, haben wir uns in den hinteren Teil des Carado verzogen und genossen mit der als Raumteiler fungierenden Toilettentür die familiäre Privatsphäre.

Auf die sanitären Einrichtungen (WC/Dusche) verzichteten wir ohnehin und nutzten das Angebot im Fahrerlager, wie wir uns auch kulinarisch vom morgendlichen Kaffee bis zum Grillsteak am Abend "außerhaus" versorgten und damit auch die "Küche" nicht antesten konnten. Bis auf den Kühlschrank, der ohne Tadel seinen Dienst tat.

Was uns gefiel und was nicht

Gut gefallen haben uns die Beleuchtung im ganzen Aufbau und vor allem die mit USB-Steckdosen versehenen Leselampen im hinteren Bereich. Einziges wirkliches Manko in den drei Tagen und Nächten im Carado T 447 waren die ungeschützte Mechanik und Kanten des Klappbettes, dass in etwa 140 cm Höhe der Türöffnung quasi direkt vor der Stirn hängt.

Tür
Uwe Seitz

Bei einem Stolperer auf der Ausklapp-Treppe gab es dann die entsprechende Beule, was auch hätte schlimmer ausgehen können. Aufgrund des Platzangebotes lässt sich das vermutlich konstruktiv gar nicht anders lösen, aber vielleicht wäre eine entsprechende Abdeckung bei Nutzung ein guter Schutz vor solchen Kopfstößen.