Dreamer Camper Sport: Der Campingbus mit der Extraportion Platz

Dreamer Camper Sport (2025) im Test
Der Campingbus mit der Extraportion Platz

Veröffentlicht am 16.05.2025

Die preisgünstige Fun-Baureihe von Dreamer hat zur Saison 2025 Zuwachs bekommen. Mit dem Camper Sport hat der französische Hersteller einen 6,36 Meter langen Kastenwagen auf Basis des Fiat Ducato neu im Programm, der nach eigenen Angaben für Sportler und Abenteuerlustige konzipiert ist. Das üppige Hochdach (H3) verschafft dem Camper Sport eine Stehhöhe von 2,13 Meter – ein Maß, bei dem selbst groß gewachsene Personen reichlich Kopffreiheit genießen. So viel Kopffreiheit in Wohnraum und Bad bieten nur wenige Wohnmonbile.

Viel Platz gibt es auch im Heckhubbett. Das Bett hat eine Breite von 1,71 Meter, in der Länge misst es zwischen 1,91 und üppigen 2,08 Metern. Kleiner Kritikpunkt: Die Matratze besteht aus vier einzelnen Teilen, eine durchgängige Fläche wäre bequemer. Das Hubbett kann elektrisch hoch- und runtergefahren werden. Interessant ist die Konstruktion: Das Bett hängt nicht, wie häufig, an Gurten, sondern ist auf vier Hubkolben gelagert, die senkrecht aus- und einfahren. Ebenfalls ungewöhnlich: Nur auf der linken Fahrzeugseite gibt es zwei Hängeschränke über dem Bett. Auf der rechten Seite und auch hinten links sind lediglich Gummibänder an der Seitenwand zur Befestigung von Bettlektüre, Smartphone und anderen Kleinigkeiten angebracht.

Dreamer Camper Sport

  • Grundpreis ab: 62.400 Euro
  • zul. Gesamtgewicht: ab 3.500 kg
  • Länge/Breite/Höhe: 6,36/2,05/2,88 m
  • Gurte/Schlafplätze: 4/2–3
Dreamer Camper Sport (2025) Grundriss  f
promobil

Schlafqualität im Hubbett

Die fehlenden Hängeschränke gehen zwar zulasten des Stauraums, dadurch bleibt jedoch auf der rechten Fahrzeugseite unter dem Hochdach noch genug Kopffreiheit zum Schlafen, wenn das Hubbett weit nach oben gefahren ist. Fenster sind rund um das Heckbett allerdings keine erhältlich – weder für die Seitenwände noch für die Hecktüren. Dadurch ist es im hinteren Bereich des Busses ziemlich dunkel, außerdem kann dort nicht quergelüftet werden.

Dreamer Camper Sport (2025) Hubbett f
Ingolf Pompe

Die Kopffreiheit im Bett ist dank des extra hohen Dachs exzellent. Selbst bei weit nach oben gefahrenem Hubbett fühlt man sich nicht sehr eingeengt. Für den hohen Aufstieg ins Bett (Zustiegshöhe 1,22 Meter in unterster Bettstellung) ist eine vierstufige Leiter notwendig, ein Netz dient als Schutz vor dem Herausfallen.

Schwenkbad und Küchenblock

Im Bad setzt Dreamer auf eine Lösung mit Schwenkwand. Zum Duschen wird die Waschbeckenwand über die Toilettegedreht. Diese Konstruktion nutzt den vorhandenen Platz sehr gut aus, und man hat sowohl beim Toilettengang und am Waschbecken als auch unter der Dusche ausreichend Platz. Apropos Dusche: Auch großgewachsene Personen müssen hier dank des Plus an Raumhöhe nicht den Kopf einziehen – wie das in Campingbussen mit H2-Hochdach oft der Fall ist. Weniger gefällt im Bad, dass es bis auf ein schmales Wandfach keine geschlossenen Fächer gibt. Auch eine Trockenstange fehlt. Und: Im leicht nach vorne geneigten Spiegel über dem Waschbecken können sich größere Personen nicht bis zum Scheitel sehen.

Dreamer Camper Sport (2025) Bad f
Ingolf Pompe

Der Küchenblock ist Campingbus-typisch mit einem Zweiflammenkocher inklusive elektrischer Zündung, einem Spülbecken und einer kleinen Arbeitsfläche ausgestattet. Stauraum bieten drei Schubladen, die per Knopfdruck zentral verriegelt werden, sowie ein Hängeschrank und ein großes, offenes Fach darunter. Ein kleines Ablageboard, etwa für Spülmittel, -schwamm oder Gewürze, ist neben dem Spülbecken platziert. Gut: Unterhalb des Ablageboards schützt eine Glasplatte die benachbarte Außenwand des Kleiderschranks vor Nässe und Verschmutzung.

Lichtdurchflutete Sitzgruppe

An der Sitzgruppe gefällt vor allem das große Panoramadachfenster, das es nur in der getesteten Top-Ausstattungsvariante "Addict" des Camper Sport gibt. Es bringt sehr viel Licht in den Innenraum, lässt sich allerdings nicht öffnen. Die Glasscheibe ist in ein großes GfK-Formteil eingeklebt, das Dreamer anstatt der optisch ungeliebten hohen Blechstirn des H3-Ducato aufsetzt. Auch der für Campingbusse breite Tisch mit erweiterbarer Platte wusste im Test zu gefallen ebenso wie die offene Ablage unter den beiden Hängeschränken, die als Aufbewahrungsort für Bücher & Co. dienen kann. Mühe machen allerdings die beiden Fahrerhaussitze, die sich nur schwergängig drehen lassen.

Dreamer Camper Sport (2025) Sitzgruppe f
Ingolf Pompe

Für die Nacht kann die Sitzgruppe zu einem Bett für eine Person umgebaut werden. Dieses Bett ist in der Addict-Variante serienmäßig an Bord, in den günstigeren Versionen Fun und Fun+ ist es als aufpreispflichtige Option (320 Euro) erhältlich. Der Aufbau des Betts erfordert einiges an Aufwand, aufgrund seiner Maße ist es eher als Notbett geeignet (Liegefläche 1,77 x 0,54 m).

Einer der größten Pluspunkte des Camper Sport ist sein riesiger Heckstauraum unterhalb des Hubbetts. Bereits in der untersten Stellung der Liegefläche besitzt der Stauraum eine Höhe von fast einem Meter. Fährt man das Hubbett ganz nach oben, sind es knapp 1,40 Meter. Das Kopfteil des Betts lässt sich zudem nach oben klappen, wodurch im hinteren Bereich des Heckstauraums nahezu die komplette Innenhöhe des Campingbusses zur Verfügung steht – deshalb ist die Bettmatratze allerdings viergeteilt. Auch in der Breite wird der Heckstauraum nur wenig eingeschränkt.

Dreamer Camper Sport (2025) Garage f
Ingolf Pompe

Auf der linken Fahrzeugseite befindet sich der Frischwassertank, auf der rechten Seite der Gaskasten und die Verblendung des Radkastens – ansonsten kann die gesamte Fahrzeugbreite für Sperriges, etwa Fahrräder oder ein Motorrad, genutzt werden. Etwas mühsam ist der Zugang in die Heckgarage vom Innenraum aus. Dazu muss man sich durch eine kleine, nicht besonders hohe Tür in der Trennwand unterhalb des Hubbetts zwängen. Die Trennwand selbst kann nicht entfernt werden.

Stauraum und Elektrik

Zu den weiteren Staumöglichkeiten: Für Kleidung ist im Anschluss an die Küche ein raumhoher Schrank mit zwei Türen vorgesehen, der allerdings recht schmal ist. Hinter der oberen Tür verbergen sich drei Wäschefächer, hinter der unteren ein hohes Fach mit Kleiderstange. Auf ein Staufach über dem Fahrerhaus muss man im Testfahrzeug wegen des Panoramadachs verzichten. Die Hängeschränke im Camper Sport sind, bedingt durch die große Innenraumhöhe, ebenfalls sehr hoch und können viel Gepäck aufnehmen. Leider besitzen sie keine Zwischenböden – damit könnte man das Stauvolumen in der Höhe noch besser ausnutzen. Betrachtet man das Stauraumangebot als Ganzes, lässt sich festhalten: Im Vergleich zur riesigen Heckgarage kann das Volumen der Schränke nicht ganz mithalten.

Dreamer Camper Sport (2025) Heck f
Ingolf Pompe

Das von promobil getestete Fahrzeug brachte mit vollem Wasser- und Dieseltank knapp 3.100 Kilogramm auf die Waage. Selbst in der Serienausführung mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht bleiben damit gut 400 Kilogramm an Zuladung. Im Testfahrzeug, einem Ducato Heavy mit 4,25 Tonnen Gesamtgewicht, beträgt die Zuladungsreserve sogar weit über eine Tonne. Reisende brauchen sich beim Beladen in dieser Hinsicht keinerlei Gedanken machen – müssen andererseits aber auch die Nachteile in Kauf nehmen, die ein Fahrzeug über 3,5 Tonnen mit sich bringt.

Zur Bordtechnik: Die getestete Ausstattungsvariante Addict besitzt eine Webasto-Dieselheizung und einen gasbetriebenen Whale-Boiler, beide sind unterflur montiert. Außerdem gehören zwei AGM-Aufbaubatterien mit jeweils 95 Ah Kapazität, eine Rückfahrkamera und ein Moniceiver mit Android-Auto- bzw. Apple-Car-Play-Funktion zur Addict-Serienausstattung. Neben einer 230-V-Steckdose in der Küche besitzt der Camper Sport zwei weitere im Heckstauraum. Gut wäre jedoch auch eine Netzsteckdose an der Sitzgruppe. Gut und eher außergewöhnlich für Campingbusse: Der Dreamer kommt mit einer Druckpumpe fürs Frischwasser.

Dreamer Camper Sport (2025) Elektrik f
Ingolf Pompe

Der Grundpreis für den Camper Sport liegt in der Einstiegsvariante Fun bei vergleichsweise günstigen 62.400 Euro. Moniceiver und Rückfahrkamera sind für diese Variante nicht erhältlich – ansonsten bietet sie alle Basics, die es zum Verreisen braucht. Die Ausstattungsvariante Addict gibt es für 8.100 Euro Aufpreis. Für das Heavy-Chassis mit 4,25 Tonnen, inklusive 180-PS-Motor und der neuen Achtgang-Automatik des Fiat Ducato, sind weitere 7540 Euro fällig. Die neue Automatikschaltung harmonierte im Testwagen sehr gut mit dem kräftigen 180-PS-Motor und ist die Kombination der Wahl für alle, die mit viel Gepäck an Bord flott und gleichzeitig komfortabel unterwegs sein wollen. Mit allen Extras kommt der Dreamer-Testwagen auf einen Endpreis von 81.570 Euro.

Daten und Messwerte

  • Auf- und Ausbau: Stahlblechkarosserie, innen Kunststoff (Wohnraum) & Riffelblech (Heckstauraum), Isoliermaterial Wand/Dach/Boden PU-PE-Komplex/ PU-PE-Komplex/EPS, Wandstärke Wand/Dach/Boden 6/6/20 mm, 2 Kunststoff-Isolierfenster mit PU-Rahmen, 2 Panorama-Dachfenster, 2 Dachhauben.
  • Bordtechnik: Diesel-Gebläseheizung Webasto Air Top Evo 40, Leistung 4000 Watt, 5 Ausströmer (Sitzgruppe, Einstieg, Küche, Bad, Heckstauraum), Gas-Boiler Whale Expanse, Wasseranlage: Frischwasserschläuche, Abwasserrohre, Druckpumpe.
  • Basisfahrzeug: Fiat Ducato 180 Multijet Heavy, Kastenwagen, Vorderradantrieb, Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2184 cm3, Leistung 132 kW/180 PS bei 3500/min, Drehmoment 450 Nm bei 1500/min, Achtgang-Automatik.

Preise und Ausstattung

Grundpreis: 62.400 Euro

(Fiat Ducato 35 L, 103 kW/140 PS, 6-Gang-Schaltgetriebe) inkl. Überführung n. Deutschland & Transport zum Händler

Testwagenpreis: 81.570 Euro

  • ✘ 180-PS-Motor/8-Gang-Automatik (25 kg) ✔ 6.250 Euro
  • ✘ Heavy-Chassis & Auflastung auf 4,25t (40 kg) 1.290 Euro
  • ✘Metallic-Lackierung Grau (0 kg) 1.490 Euro
  • ✘ Addict-Ausführung: Panorama-Dachfenster, zweite Aufbaubatterie, Zusatzbett, Rückfahrkamera, Außendusche, Stauraum mit Riffelblechverkleidung u. a. (k.A.) ✔ 8.100 Euro
  • ✘ Pack Safety: adaptiver Tempomat, Brems-, Spurhalte- & Verkehrszeichenassistent u. a. (k.A.) ✔ 1.740 Euro
  • ✘ Beheizter Abwassertank ✔ 320 Euro

✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert

Das fiel uns auf

 Die Schiebetür im Camper Sport kann dank eines zusätzlichen Griffs leicht bedient werden.
 Zwei Spots oberhalb der Hecktüren sorgen für genug Helligkeit beim Lesen der Bettlektüre.
 Da ist richtig viel Luft nach oben: 2,13 Meter beträgt die Stehhöhe im Inneren des Busses.
 Der Heckstauraum besitzt nicht nur am Boden Zurrschienen, sondern auch an den Seitenwänden.

 Schwer zugänglich: Die Gasabsperrhähne verstecken sich tief unten im Kleiderschrank.
 Wirkt nicht besonders gemütlich: Die Innenverkleidung der Hecktüren ist aus Kunststoff.

Wertung

maximal 5 Punkte möglich// Maßstab: Campingbusse mit Bad über 60.000 Euro