Büstner Copa 500 (2025) im Test

Büstner Copa 500 (2025) im Test
Bürstners Van-Konzept mit neuer Turneo-Basis

Veröffentlicht am 05.04.2025

Im Jahr 2021 stieg Bürstner mit dem Copa erstmalig ins Kompaktcamper-Segment ein. Jetzt haben die Badener die zweite Generation an den Start gebracht. Die basiert auf dem neuen Ford Tourneo Custom, also der schickeren Pkw-Variante des Transit Custom. In der sogenannten Titanium-Version ist er von außen am markanten Kühlergrill mit waagrechten, teilverchromten Spangen zu erkennen.

Auch im Cockpit hat sich in der neuen Tourneo-Generation optisch einiges verändert. Einen sportlichen Touch bringt das neue, oben und unten abgeflachte Lenkrad ins Spiel. Vom volldigitalen Kombiinstrument gibt es einen fast fließenden Übergang zum großen 13-Zoll-Display, das über der Mittelkonsole platziert und sehr gut ablesbar ist.

Wie fährt sich der neue Tourneo Custom?

Die von uns getestete Version mit 170 PS und Achtgang-Automatik – serienmäßig sind 136 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe – gefällt mit guter Beschleunigung und harmonischen, kaum wahrnehmbaren Schaltvorgängen. Der neue Tourneo ist zudem mit zahlreichen Assistenzsystemen verfügbar, von denen Bürstner unter anderem den Abstandsregeltempomat, den Notbremsassistenten und den Totwinkel- sowie den Spurhalteassistenten in einem optionalen Fahrassistenz-Paket vereint. Für mehr Traktionssicherheit ist der Copa außerdem wahlweise auch mit Allradantrieb erhältlich.

Das Basisfahrzeug des neuen Copa C 500 ist optisch und fahrtechnisch also auf dem neuesten Stand. Und der Ausbau? Der hat sich gegenüber der ersten Generation ebenfalls verändert – wobei manche Details erst auf den zweiten Blick erkennbar sind.

Bürstner Copa C 500

Buerstner Copa C 500 (2025) Grundriss f
promobil
  • Grundpreis ab: 55.390 Euro
  • Länge/Breite/Höhe: 5,05/2,03/2,06 m
  • Zul. GesamtgewichT: 3.125 kg
  • Gurte/Schlafplätze: 4/4

Überarbeitungen in der Küche

Die Möbelzeile blieb optisch nahezu unverändert. Die Front ist nach wie vor in einem Mix aus hellem Braun und Weiß gehalten und wirkt schlicht. Auch an der Position von Spülbecken, Zweiflammkocher und Kompressorkühlbox in der Küchenzeile hat Bürstner nichts geändert.

Buerstner Copa C 500 (2025) Kueche f
Ingolf Pompe

Die Glasabdeckung von Kochfeld und Spüle ist in der neuen Generation allerdings einteilig (vormals zweiteilig). Dadurch lässt sich die wenige Arbeits- und Abstellfläche beim Kochen und Spülen nicht mehr so variabel nutzen. Zudem hat die Kühlbox gegenüber dem Vorgängermodell etwas an Volumen eingebüßt. Sie fasst jetzt noch 36 Liter, im "alten" Copa waren es 41.

Im Küchenunterschrank mit Schiebetür findet sich eine sehr breite Schublade, der allerdings ein Besteckeinsatz fehlt. Außerdem gibt es in der Küchenzeile zwei geschlossene und mehrere kleine offene Fächer – gut geeignet etwa für Lebensmittel in nicht allzu großen Packungen.

Sitz-Schlafbank mit Lounge-Funktion

Die Sitzgruppe im Copa C 500 besteht aus der Zweiersitzbank und den gedrehten Fahrerhaussitzen – typisch für einen Kompaktcamper. Eher ungewöhnlich ist allerdings, dass die Sitzbank nicht zur Serienausstattung gehört, sondern als Teil des sogenannten Holiday-Pakets für 6.190 Euro, zusammen mit den Verdunklungselementen für Fahrerhaus und Wohnraum sowie den Zurrösen für die Schienenelemente im Boden, extra geordert werden muss.

Buerstner Copa C 500 (2025) Bett f
Ingolf Pompe

Der Sitzgruppentisch ist, wenn er nicht gebraucht wird, in einer Hülle an der Heckklappe platzsparend untergebracht. Nachteil: Um ihn zu holen, muss man ins Freie – was bei schlechtem Wetter ungemütlich werden kann. Eine Platzierung in der Schiebetüre oder seitlich neben der Sitzbank wäre da komfortabler. Gut dagegen: Der Tisch kann auch draußen genutzt werden.

Die Sitzbank lässt sich schnell und unkompliziert zur Schlafbank umbauen. Dazu wird die Sitzfläche nach vorne gezogen und umgeklappt, anschließend die Rückenlehne umgelegt und das Kopfteil des Betts waagrecht gestellt. Es entsteht so eine für Kompaktcamper bequeme, dreiteilige Schlafgelegenheit. Da jeweils auf der Rückseite von Sitzfläche und Rückenlehne geschlafen wird, stören keine Unebenheiten wie Gurte oder Kopfstützen.

Buerstner Copa C 500 (2025) Polster f
Ingolf Pompe

Die Schlaffläche beträgt 193 mal 100 Zentimeter und kann durch ein seitliches Polster um etwa zehn Zentimeter verbreitert werden. Das Polster verläuft allerdings nicht über die gesamte Liegelänge, außerdem bleibt zwischen Polster und Matratze ein deutlicher Spalt. Das untere Bett ist deshalb nur für eine statt für zwei Personen bequem nutzbar. Praktisches Detail: Das Kopfteil lässt sich in verschiedenen Winkeln schrägstellen, dadurch kann man das Bett auch als Lounge-Sofa nutzen.

Bequemes Bett im Aufstelldach

Zum Bett im Aufstelldach: Das ist mit einer Liegefläche von 195 mal 117 Zentimetern durchgängig breiter und damit für zwei Personen ausreichend groß. Die vier Zentimeter dicke Matratze liegt überdies auf Tellerfedern – der Schlafkomfort ist hier für einen Kompaktcamper gut. Für die Bettlektüre und die Brille befindet sich am Kopfende links und rechts jeweils eine Ablagefläche – eine Schwanenhals-Leselampe allerdings nur links.

Buerstner Copa C 500 (2025) Dach f
Ingolf Pompe

Der Zeltbalg des Aufstelldachs lässt sich im neuen Copa vorne und seitlich komplett öffnen – das war beim Vorgänger noch nicht möglich. Jetzt kann man bei entsprechendem Wetter und Temperaturen (fast) unter freiem Himmel schlafen.

Bei geschlossenem Balg gibt es trotzdem noch die Möglichkeit, durch das Folienfenster auf der rechten Seite Licht ins Innere zu lassen und nach draußen zu schauen. Gut gelöst ist die Lichtsteuerung an den Betten. Sowohl unten als auch oben gibt es leicht erreichbare Schalter und Spots, die man im Liegen anknipsen und ausrichten kann. Das LED-Lichtband im Aufstelldach lässt sich sogar dimmen.

Buerstner Copa C 500 (2025) Unterfederung f
Ingolf Pompe

Die Fensterverdunklungen hat Bürstner für den neuen Copa überarbeitet. Beim Fenster an der Küche und hinten rechts sind praktische Rollos elegant integriert. An den übrigen Fenstern bleibt es allerdings bei den Verdunklungsmatten, die per Magnete oder Saugnäpfe an den Scheiben befestigt werden. Vorteil der Rollos: Sie lassen sich einfacher bedienen und nehmen tagsüber keinen Stauraum in Anspruch – im Gegensatz zu den Verdunkelungsmatten.

Stauraum und Technik

Für Klamotten gibt es im oberen Bereich des raumhohen Möbelblocks zwei Schrankfächer, die jeweils mit einem Zwischenboden ausgestattet sind. Gut: Der Zugang zu den Schrankfächern erfolgt über Schiebetüren, die immer geöffnet werden können – egal in welcher Position sich die Sitzbank befindet. Im Vorgängermodell waren noch schwenkbare Türen eingebaut, was das Öffnen teils schwierig machte.

Buerstner Copa C 500 (2025) Stauraum f
Ingolf Pompe

In die Verkleidungen der rechten Seitenwand und der Schiebetüre sind offene Fächer integriert, in denen Brille, Smartphone oder andere Kleinigkeiten untergebracht werden können. Ein festes Staufach unter der Sitzbank gibt es nicht. Ins Sitzgestell ist eine Doppeltasche mit Metallhaken eingehängt. Darin kommen aber nur kleine Gepäckstücke unter. Auf einen Dachhängeschrank quer im Heck, wie etwa im VW California, muss man im Copa C 500 verzichten.

Fährt man die Sitzbank komplett nach vorne, dann entsteht aber ein großer Heckstauraum von etwas mehr als 1,50 Meter Tiefe, in dem etwa auch Fahrräder mit abgenommenem Vorderrad Platz finden.

Buerstner Copa C 500 (2025) Schrank f
Ingolf Pompe

Zur Bordtechnik: Frisch- und Abwassertank sind beide im hinteren Teil der Möbelzeile frostsicher untergebracht. Gut: Beide Tanks besitzen Weithalsöffnungen zum Reinigen. Weniger gut: An den Ablasshahn des Frischwassertanks im Möbelblock kommt man schwer ran. Der Einfüllstutzen für das Frischwasser befindet sich im Fahrzeuginneren, an der Rückseite der Möbelzeile. Nachteil dieser Position: Geht beim Einfüllen etwas daneben, dann fließt das Wasser in den Innenraum. Gleich neben den Wassertanks ist die 2,75-kg-Gasflasche untergebracht. Sie ist dort gut zugänglich, etwa zum Öffnen und Schließen des Ventils oder zum Flaschentausch.

Wer sich für den Copa C 500 interessiert, sollte sich vom relativ niedrigen Grundpreis – der liegt bei 55.390 Euro – jedoch nicht blenden lassen. Denn darin ist weder das bereits erwähnte, essenzielle Holiday-Paket mit der Schlafsitzbank noch die 2-kW-Dieselheizung (Aufpreis 1.950 Euro) enthalten. Mit diesen und einigen weiteren gängigen Extras kommt das getestete Exemplar auf einen realistischen Endpreis von knapp 70.000 Euro.

Daten und Messwerte

  • Auf- und Ausbau: Stahlblechkarosserie mit manuellem GfK-Aufstelldach, keine Isolierung, innen Kunststoff-Formteile, Einscheiben-Glasfenster (2 Schiebe-, 2 feste Fenster), Dachbalg mit 3 Fenstern (1 x Gaze, 2 x Folie) oder komplett zu öffnen.
  • Bordtechnik: Diesel-Gebläseheizung Webasto 2 kW (optional), 1 Ausströmer an Sitzgruppe, Zweiflamm-Gaskocher mit elektr. Zündung, Wasseranlage: Frischwasserschläuche, Abwasserrohre, Tauchpumpe, Steckdosen 12 V/230 V/USB 2/1/6.
  • Basisfahrzeug: Ford Tourneo Custom 2.0 L EcoBlue, Vierzylinder-Turbodiesel, Vorderradantrieb, Hubraum 1996 cm3, Leistung 125 kW/ 170 PS, Drehmoment 390 Nm, AchtgangAutomatik, Test- verbrauch 9,2 L/100 km.

Preise und Ausstattung

Grundpreis: 55.390 Euro

(Ford Tourneo Custom 2.0 L EcoBlue 100 kW/136 PS)

Testwagenpreis: 69.820 Euro

  • ✘ 170-PS-Motor/Achtgang-Automatik (k. A.): ✔ 4-760 Euro
  • ✘ Holiday-Paket: Schlafsitzbank, Verdunkelung Wohnraum und Fahrerhaus u. a. (83 kg): ✔ 6190 Euro
  • ✘ Komfort-Paket: Zwei-Zonen-Klimaanlage Fahrerhaus, Fußmatten, 70-L-Kraftstofftank (k. A.): ✔ 330 Euro
  • ✘ Elektro Paket: 230-V-Steckdose, zusätzliche USB-Steckdosen u. a. (2 kg): ✔ 190 Euro
  • ✘ Diesel-Heizung Webasto (2 kg): ✔ 1.950 Euro
  • ✘ Markise, 2,6 m (30 kg): ✔ 1.330 Euro

✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert

Das fiel uns auf

 Die Sitzbank lässt sich leicht verschieben – dazu einfach die beiden seitlichen Hebel nach oben ziehen.
 Dank des im Winkel verstellbaren Kopfteils wird die Sitz-Schlafbank zum gemütlichen Lounge-Sofa.
 Schlüssel, Brille, Feuerzeug: Alles, was man gerne mal verlegt, findet in den beiden seitlichen Fächern Platz.

  Im Bett oben gibt es links und rechts eine Ablagefläche. Eine Leselampe aber nur links.

 Das Fenster an der Küche kann zum Lüften nur einen Spalt weit ausgestellt werden. Dann regnet es rein.
 Die Abdeckung von Herd und Spüle ist einteilig. Dadurch kann die Arbeitsfläche weniger variabel genutzt werden.

Wertung

maximal 5 Punkte möglich // Maßstab: Kompaktcampingbusse