Genau wie der Campingtisch, der Stuhl und das Geschirr gehört eine Lampe zur Basisausstattung jedes Wohnmobils, Wohnwagens und Campers überhaupt. Vor allem wenn die Tage kurz und die Sonnenstunden rar werden, ist eine tragbare Lichtquelle goldwert.
Mit einer solchen lässt es sich auch noch nach der frühen Dämmerung gemütlich draußen sitzen und sie erweist sich, sofern nötig, auch beim nächtlichen Gang zum Toilettenhäuschen des Campingplatzes als nützlich.
Wer sich im Handel umschaut, findet unzählige Modelle für jeden Geschmack und Einsatzzweck. Zwar sind nach wie vor brennstoffbetriebene Leuchten erhältlich; dominiert wird der Markt aber von Lampen, die mit LEDs ausgestattet sind. Anstelle austauschbarer Batterien setzen die meisten Hersteller heute auf eingebaute Akkus. Somit standen die Auswahlkriterien für das promobil-Testfeld schnell fest und zehn wiederaufladbare LED-Leuchten wurden geordert. Preislich bewegen sich die Exemplare zwischen 34 und 100 Euro.
Testsieger und Kauftipp Camping-Leuchten
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Alle Campinglampen im Video
Die Helligkeit der Campinglampen
Während die Lichttechnologie und die Energieversorgung die Testkandidaten einen, unterscheiden sie sich in anderen Punkten deutlich voneinander. So auch in der wichtigsten Bewertungskategorie, der Beleuchtung. In Sachen Helligkeit erzielen die Lampen von Carbest und Eurotrail überragende Ergebnisse. Die annähernd baugleichen Testkandidaten unterscheiden sich nur etwas in der Form – Carbest setzt auf ein quadratisches Gehäuse, Eurotrail auf ein rundes.
Etwa 500 Lux werfen die Campinglampen im Kaltweiß-Modus in einem Abstand von 20 Zentimetern auf die Platte des Campingtischs. Bei dem in Lumen von den Herstellern angegebenen Wert handelt es sich übrigens um den Lichtstrom, also die von der Lampe abgegebene Lichtmenge. Punktabzug kostet allerdings die bei den beiden leuchtstarken Exemplaren enorme Blendwirkung. Bei Dunkelheit kann man kaum in Richtung der Leuchten blicken, ohne die Augen zukneifen zu müssen. Auch wenn vom Kalt- in den Warmweißmodus geschaltet wird, ändert sich das kaum.
Helligkeit und Blendfaktor sind aber nicht zwingend voneinander abhängig. Das zeigen die Testexemplare von Biolite und Brennenstuhl. Ersteres erreicht eine Beleuchtungsstärke von ebenfalls sehr guten 322 Lux. Obwohl das Messgerät bei der Konkurrenz lediglich 126 Lux anzeigt, blendet diese deutlich mehr. Einfluss auf die Blendwirkung haben unter anderem die Beschaffenheit des Leuchtschirms sowie die Lichtfarbe.
Die Lichtfarbe und Blendwirkung

Kein Augenkneifen nötig: Dank milchigem Schirm blendet die Berger auch im Kaltweißmodus nicht.
Grundsätzlich gilt, je kälter das Licht, desto stärker die Blendwirkung. Grund hierfür ist der höhere Blauanteil. Das menschliche Auge ist gegenüber blauem Licht besonders empfindlich, weshalb es oft als härter wahrgenommen wird. Gelbliches, orangenes oder rötliches Licht hingegen wirkt weicher und angenehmer. Warmes Licht hat einen weiteren Vorteil: Es lockt weniger Insekten an als kaltweißes.
Unter den Testexemplaren finden sich nur zwei Modelle, die auf warmes Licht ganz verzichten. Die Nebo Galileo Air 500 sowie die GL 400 AS von Brennenstuhl tauchen die Umgebung in kühles Weiß. Ausschließlich warmweißes Licht hingegen spendet die Ledlenser ML6 Connect Warm Light. Laut Hersteller liegt die Farbtemperatur bei etwa 2500 Kelvin. Wer es kühler mag, findet ein Pendant ohne den Namenszusatz "Warm Light" im Ledlenser-Sortiment, das mit einer Farbtemperatur von etwa 3700 Kelvin leuchtet.

Clever platziert sind die LEDs der Sigor Nuindie. Licht strahlt nur nach oben und unten.
Erfreuliche Ergebnisse ergab die Prüfung der Ausleuchtung. Ausnahmslos alle Lampen im Test werfen ihr Licht gleichmäßig und ohne Bildung störender Schatten auf die Tischplatte. Klare Unterschiede zeigen sich dagegen im Handling. Ganz intuitiv lassen sich Modelle mit nur einem Bedienknopf steuern. Dazu gehören Carbest, Eurotrail, Holiday Travel und Berger. Mit jedem Druck auf den Knopf schaltet man durch die verschiedenen Modi, durch drehen oder gedrückt halten desselben Knopfs wird gedimmt.
Die Bedienung der Leuchten
Die Dimmstufen der Nebo und Brennenstuhl stellt man durch mehrmaliges Drücken des Knopfs ein. Auch Biolite setzt auf einen Hauptschalter an der Lampenoberseite. Die vielen unterschiedlichen Modi und die Möglichkeit, weitere Einstellungen durch Schütteln der Lampen zu wählen, können mitunter verwirren. Doch hat man den Dreh raus, ist auch diese Bedienung kinderleicht.

Mittels magnetischer Unterseite haftet die Ledlenser zum Beispiel an der Karosserie eines Kastenwagens.
Mittels einfacher Touchsteuerung wird die Sigor Nuindie an- und ausgeschaltet sowie gedimmt. Trotz guter Beleuchtungswerte eignet sich die Lampe zwar für Designverliebte, aber nur bedingt fürs Camping. Ihre unhandlichen Maße und das Gewicht kosten Punkte. Zudem lässt sie sich nicht wie die anderen Leuchten im Test aufhängen. Selbsterklärend funktioniert auch die Steuerung der Campo Libre Lys. Durch Drehen des Knaufs auf der Oberseite navigiert man durch die drei Leuchtmodi. Da der Widerstand dabei recht groß ist, bedarf es allerdings einer zweiten Hand an der Lampe. Ein feines Extra bietet Ledlenser mit der Möglichkeit der Smartphone-Steuerung. Einmal die App auf das Mobiltelefon geladen, verbindet sie sich beim Öffnen automatisch mit der kleinen Leuchte.
So können zusätzliche Funktionen wie ein Timer für die Abschaltung des Lichts genutzt werden. Außerdem ist im Lieferumfang der ML6 Connect Warm Light eine Fernbedienung enthalten. Weniger praktisch ist dagegen der Ladeanschluss. Anstatt der mittlerweile gängigen USB-C-Ladebuchse setzt Ledlenser auf eine magnetische Lösung, die das Mitführen eines speziellen Kabels erfordert. Ähnliches gilt für die sonst so vorbildliche Biolite, die via veraltetem Mikro-USB-Anschluss lädt.

Campo Libre und Biolite kommen mit praktischer Batterieanzeige an der Leuchte selbst.
Steht die Campinglampe auf dem Tisch, sollte sie nicht bei jedem Touchieren des Tischbeins aus dem Gleichgewicht geraten. Hier punktet vor allem die Brennenstuhl, deren Durchmesser größer ist als ihre Höhe. Somit ist Umfallen fast ausgeschlossen. Doch auch die restlichen Leuchten im Test zeigen sich standsicher. Sogar die hohe Sigor hält sich dank recht schwerem und hochwertig gummiertem Fuß zuverlässig in der Aufrechten.
Das Testergebnis und die Bewertung
Stärken und Schwächen zeigen alle Lampen, den Testsieg verbuchen kann am Ende aber die Biolite Alpenglow 500 für sich. Zu ihren Stärken gehören eine helle, blendfreie und gleichmäßige Beleuchtung sowie zahlreiche Leuchtmodi. Ebenso wenig verstecken muss sich die sehr kompakte Ledlenser ML6 Connect Warm Light. Dank der sogenannten Micro-Prism-Technologie verbreitet sie angenehmes Licht und eine gute Ausleuchtung ohne Blendung. Die Steuerung via Smartphone bringt zusätzlichen Mehrwert.
Wer sich eine helle Leuchte wünscht und sich an der Blendwirkung nicht stört, für den sind die Modelle von Carbest und Eurotrail eine echte Option. Die preisgünstigere Carbest darf sich über den promobil-Kauftipp freuen, der ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet. Das Schlusslicht bilden Campo Libre und Holiday Travel, die mit ihrem schwachen Licht nicht mit der Konkurrenz mithalten können. Ist aber nur eine stimmungsvolle Leuchte für gemütliche Stunden gesucht, können diese beiden ihre Qualitäten ausspielen.
Farbtemperatur

Die sogenannte Farbtemperatur einer Lichtquelle wird in Kelvin (K) gemessen. Niedrige Werte bis 3300 Kelvin stehen in der Regel für warmweißes Licht, das gemütlich und gelblich wirkt. Das Licht einer Kerze liegt etwa bei 1.500 Kelvin. Werte über 3300 Kelvin zeigen neutral- bis kaltweiß/bläuliches Licht.
So testet promobil

Eine gute Campinglampe muss zuallererst ihre Umgebung erhellen. Deshalb macht die Beleuchtung 50 Prozent der Gesamtnote aus. Um die Helligkeit zu bestimmen, wurden die Testleuchten in einem abgedunkelten Raum auf einem Campingtisch platziert. Mithilfe eines Luxmeters ermittelte promobil in Abständen von 20, 40 und 60 Zentimetern die Beleuchtungsstärke, die auf der Tischplatte auftrifft. Gemessen wurde bei höchstmöglicher Helligkeitsstufe der jeweiligen Lampe. Des Weiteren wurde die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung sowie die Blendwirkung der Lichtquellen bewertet.
Mit 20 Prozent ins Gewicht fällt das Handling. Wie intuitiv lässt sich die Leuchte steuern? Ist eine einhändige Bedienung möglich? Lässt sich das Modell komfortabel aufhängen und transportieren? Ungeschickt ist auch, wenn Leuchten alle zwei Stunden wieder ans Netz müssen, um aufgeladen zu werden. Hinsichtlich der Akkulaufzeiten gehen die Angaben der Hersteller weit auseinander. Sie variieren zwischen 5 und 200 Stunden. Ausgehend von der Dauer eines durchschnittlichen Campingabends – so lange sollte eine Akkuleuchte mindestens durchhalten – prüfte promobil, ob die Testkandidaten drei Stunden auf höchster Beleuchtungsstufe ohne Ladung auskommen. Diesen Test bestanden alle zehn Lampen, nach rund sechs Stunden war noch immer keine erloschen. Weitere 20 Prozent der Gesamtwertung fallen auf die Standsicherheit. Gummierte Böden und ein tiefer Schwerpunkt sind hier von Vorteil. Zuletzt wurde die Material- und die Verarbeitungsqualität begutachtet, die noch 10 Prozent der Endnote ausmacht.