Wer kurz entschlossen urlauben will, muss Kompromisse eingehen. Und so wird schon die Fragen nach dem Zugfahrzeug spannend, denn die Wahl fällt auf den Genesis Electrified GV70. Und wie macht sich das E-SUV als Zugmaschine?
Nun, in der Theorie bringt so ein E-SUV ideale Voraussetzungen mit: Deutlich über zwei Tonnen schwer und mit immensem Drehmoment stabilisiert der Starkstromer das Gespann und zieht den Dauertest-Wohnwagen Caravelair Sport Line 486 locker die schwarzwaldigen, schweizerischen sowie elsässischen Berge hoch. In der Praxis ist die Reichweite jedoch auf 150 km beschränkt und so wird im Dreiländer-Eck CH-D-F gecampt.
Auf einen Campingplatz sind wir diesmal ohnehin angewiesen, da ein Frostschaden die Badarmatur beschädigt hat und nun Wasser hinter die Badverkleidung läuft. Da auch die Küchenspüle über das Drucksystem an der Wasserversorgung hängt, ist auch diese nicht benutzbar.
Langfinger klauen Gasflaschen
Warm ist es nun auch wieder – nachdem uns ein paar Langfinger die Gasflaschen entwendet haben, mussten wir den Gasanschluss erneuern lassen und gleich noch das unterdimensionierte Türschließblech der Badtür erneuern.
Die Truma-Heizung heizt nun wieder ordentlich ein. Dabei wird viel Wärme in den darüberliegenden Hängeschrank geleitet – super zum Trocknen von Jacken und Handtüchern. Dank eigener Batterie versorgt sich der Caravan auch mal eine Nacht selbst mit Strom, wenn der Genesis auf Tagesausflug ist oder selbst seinen Akku über den Landstrom des Campingplatzes lädt – wovon wir bei Kilowattstundenpreisen von 90 Cent jedoch abraten.
Enge Dinette, bequeme Betten
Insgesamt ist der Raumeindruck für vier Personen – also zwei Erwachsene und zwei Halbwüchsige – im Caravelair Sport Line 486 nur okay. Vor allem in der Dinette sitzt man zu viert so gedrängt, dass man freiwillig auf ein Rückenpolster verzichtet. Dabei bietet der Dreiflammenherd samt Arbeitsfläche gerade noch genug Raum zum Kochen. Immerhin gibt es für alle genügend Stauraum – selbst für eine Zwei-Wochen-Reise. Allerdings fehlen dem unteren Stockbett und der Sitzbank Gasdruckaufsteller für die Stauräume.
Im Detail ist der Wohnwagen leider nicht überzeugend verarbeitet: Die sich lösende Staufachleiste über der Dinette, der uneben eingefasste Herd, sichtbare Kabel der LED-Beleuchtung sowie die verrutschte Toilettenkassette trüben den Gesamteindruck. Aber wie schläft es sich im Caravelair? Bestens! Egal, ob auf dem tellergefederten, breiten Doppelbett oder den ungefederten Einzelstockbetten.