Unterbodenschutz beim Wohnmobil: Richtige Pflege in fünf Schritten

Schritt-für-Schritt-Guide für die Heimwerkstatt
So geht Unterbodenschutz fürs Wohnmobil

ArtikeldatumVeröffentlicht am 01.12.2025
Als Favorit speichern

Der Unterboden eines Wohnmobils gehört zu den am stärksten belasteten Bereichen: Spritzwasser, Schmutz, Steinschlag und im Winter vor allem aggressive Salzlauge setzen Metallteilen und Bodenplatten zu. Wer sein Mobil schützen und langfristig Schäden vermeiden möchte, sollte sich rechtzeitig um den Unterbodenschutz kümmern. Dieser Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Anfänger ihren Unterboden einfach prüfen, pflegen und winterfest machen.

Warum Unterbodenschutz so wichtig ist

Fährt man im Sommer und Winter über nasse oder verschmutzte Straßen, entsteht unter dem Fahrzeug eine harte Mischung aus Feuchtigkeit, Schmutz und Salz – ein ideales Umfeld für Rost und Fäulnis. Besonders betroffen sind:

  • Metallteile wie Rahmen, Achsen und Radkästen
  • Hohlräume, in denen Feuchtigkeit unbemerkt stehen bleibt
  • Bodenplatten aus Holz, die durch Spritzwasser beschädigt werden können
  • GfK-Bodenplatten, die bei mechanischer Beschädigung Feuchtigkeit eintreten lassen

Regelmäßige Pflege schützt vor teuren Reparaturen und trägt entscheidend zum Werterhalt des Wohnmobils bei.

Der 5-Schritte-Prozess: So schützt du den Unterboden richtig

In Kürze lassen sich die To-dos folgendermaßen zusammenfassen:

  1. Das Wohnmobil vor der Behandlung trocken und luftig abstellen und reinigen
  2. Schutzmittel in dünnen Schichten auftragen, gut durchtrocknen lassen
  3. Nur geeignete Produkte verwenden und Herstellervorgaben beachten
  4. Bei Unsicherheit (z. B. GfK-Reparatur) lieber eine Fachwerkstatt beauftragen

Etwas ausführlicher beschreibt es dieser 5-Schritte-Plan für die Unterbodenpflege.

1. Gründliche Reinigung

Bevor eine Versiegelung aufgetragen werden kann, muss der Unterboden komplett sauber und trocken sein.

  • Mit einem Hochdruckreiniger Schmutz, alte Salzreste und Schlamm entfernen
  • Auch Radkästen und Kanten gründlich ausspritzen
  • Anschließend mindestens 24 Stunden trocknen lassen

Eine trockene Oberfläche ist entscheidend – Feuchtigkeit unter dem Schutzmittel würde genau das Gegenteil bewirken.

2. Rost beseitigen und vorbehandeln (bei Metallteilen)

Metallteile sind am anfälligsten für Rost. Besonders Rahmen, Aufnahmen und Bereiche hinter den Rädern sollten genau inspiziert werden.

  • Rost mit Drahtbürste oder Bürstenaufsatz entfernen
  • Keinesfalls sandstrahlen: Der feine Staub kann in den Innenraum gelangen
  • Anschließend Rostumwandler verwenden
  • Nach ca. 2 Stunden eine Grundierung auftragen

So bereiten Sie die Stellen optimal für den späteren Unterbodenschutz vor.

3. Unterbodenschutz auftragen

Für den Schutz der Metallteile eignen sich speziell abgestimmte Produkte aus dem Caravan-Bereich – z. B. Wachse, Bitumen- oder Polymerbeschichtungen.

  • Schutzmittel per Pinsel, Sprühdose oder Druckbecherpistole auftragen
  • Alle gefährdeten Zonen wie Kanten, Stoßbereiche, Unterboden-Übergänge behandeln
  • Besser mehrere dünne Schichten als eine dicke

Die Schicht schützt vor Feuchtigkeit und wirkt als elastische Barriere gegen Steinschlag.

4. Hohlräume versiegeln

Hohlräume gelten als versteckte Schwachstelle: Hier sammelt sich Feuchtigkeit oft unbemerkt.

  • Schutzwachs oder Fett mit einer Hohlraumsonde einspritzen
  • Querträger, Holme, Kanten und Aufnahmen nicht vergessen
  • Die Schutzschicht verhindert Rost von innen heraus

Diese Maßnahme wird oft unterschätzt, ist aber für die Lebensdauer des Fahrgestells entscheidend.

5. Bodenplatte prüfen und korrekt behandeln

Je nach Material der Bodenplatte gelten unterschiedliche Maßnahmen:

A) GfK-Bodenplatten

  • Sind sehr robust und benötigen normalerweise keine Nachbehandlung
  • Risse oder Schäden sollten aber von einem Fachbetrieb laminiert werden

B) Holz- oder Sandwichbodenplatten

  • Nur punktuell geschädigte Stellen bearbeiten – nie die gesamte Fläche beschichten
  • Wichtig ist ein diffusionsoffener Schutz, damit Feuchtigkeit entweichen kann
  • Besonders anfällige Zonen: Kanten, Durchbrüche, Radkästen, Spritzbereiche

Ein geschlossener, nicht diffusionsoffener Anstrich könnte Feuchtigkeit einschließen – das Risiko von Fäulnis steigt.

Welche Mittel eignen sich für den Unterbodenschutz von Wohnmobilen?

Für die Womo-Unterbodenschutz-Behandlung empfohlen sind:

  1. Caravan-spezifische Unterbodenschutzprodukte (z. B. Wachs, Polymer-Mischungen, Bitumen-Spezialmittel)
  2. Diffusionsoffene Anstriche für Holz
  3. Owatrol-Öl zur Tiefenbehandlung von Holzschäden
  4. Streichharze oder Epoxidharze zur punktuellen Reparatur

Nicht geeignet sind:

 Standard-Unterbodenschutz für PKW
 Holzschutzlacke oder Baumarkt-Farben
 Diffusionsdichte Beschichtungen auf Holz

Diese könnten zu einer schädlichen Feuchtigkeitsfalle werden.

Wann sollte man kontrollieren oder nachbessern?

Regelmäßige Pflege macht teure Reparaturen unnötig. Doch wie oft?

  • Alle 1–2 Jahre eine Komplettkontrolle durchführen
  • Vor oder nach dem Winter die besonders beanspruchten Zonen prüfen
  • Nach salzhaltigen Winterfahrten zeitnah reinigen
  • Beschädigte Stellen sofort behandeln

Fazit