Selbst Technik-Muffel dürften beim Blick auf die Stützlastanzeige und die integrierte Nivellierfunktion des E-Trailer-Systems feststellen, dass in einem vernetzten Wohnwagen vieles einfacher von der Hand geht. Und nicht nur das: Die Sensoren für die Stützlast, die Fenster und den Reifendruck, die wir auf den nächsten Seiten einbauen und vorstellen, leisten einen Beitrag zur Fahrsicherheit.
E-Trailer
Bei der E-Trailer-Basisversion lassen sich die Sensoren in Bluetooth-Reichweite abfragen.
- das bringt’s: Abfragen und Steuern zentraler Elemente über das Handy
- das kostet’s: ab 220 Euro für die Basis plus Zusatzmodule
- kaufen: Der E-Trailer ist in unserem Partnershop Camping Wagner erhältlich. Hier können Sie den E-Trailer direkt kaufen.
Wie leicht der Einbau des im Fachhandel erhältlichen E-Trailer-Systems gelingt und was es kann, haben wir getestet. Dafür haben wir das System mit Unterstützung des Herstellers aus den Niederlanden in Ferdi Fendt montiert.
Mit die meiste Zeit bei der Montage sollte man für die Verlegung der Stromkabel einplanen.
Der Einbau ist für versierte Hobbyschrauber an einem Nachmittag erledigt. Die meiste Zeit kostet die Verkabelung der Basisstation. Denn sie sollte möglichst empfangsgünstig weit vorn und hoch im Bug montiert werden. Für dieses Unterfangen haben wir im Vorfeld zehn Meter Stromleitung, Wago-Klemmen und für die Bordbatterie passende Kabelschuhe besorgt.
Zwar lässt sich das System auch ohne Bordbatterie verbauen, dann aber ist die Plus-Variante mit Fernabfrage, GPS-Tracking und Geofencing nicht sinnvoll.
Die Position der Basis sollte empfangsgünstig hoch sein. Wir haben den Dachschrank gewählt.
Bei der E-Trailer-Basisversion lassen sich die Sensoren in Bluetooth-Reichweite abfragen, sobald die Steuerungseinheit über den Landstromanschluss, den Zugwagen oder eben von einer Batterie mit Strom versorgt wird. Zudem entfallen bei ihr die Folge-/Abokosten von 99 Euro pro Jahr, die für den Betrieb der integrierten E-SIM-Karte in der Plus-Variante anfallen.
Die Sensoren für Luftdruck und Gasfüllstand sind kinderleicht anzubringen. Bei der Montage der Fenster- und Türsensoren stellt sich lediglich die Frage, wie lange die Qualitätsklebepads den Einsatzbedingungen gewachsen sind. Das aber wird die Zeit zeigen. Und die haben wir, denn Ferdi Fendt bleibt in der Familie. Ein weiterer wichtiger Punkt, den es zu berücksichtigen gilt, ist der Stromverbrauch. Denn für Fernabfrage und Bewegungsalarme muss die Bordbatterie auch im Winterlager geladen werden oder am Strom hängen. Am wichtigsten aber ist die Feststellung, dass die Sensoren korrekt funktionieren, messen und die App alles gut darstellt.
Funktionen
Stützlast
Die App zeigt die Stützlast live und hilft beim optimalen Beladen.
Die Stützlast wird von Sensoren im Fuß des Stützrades gemessen. Bevor sie das kann, benötigt sie allerdings eine Knopfzelle und einige Fahrzeugdaten, die in die App eingegeben werden. Dazu gehören unter anderem der Abstand zwischen der Achse und dem Stützrad sowie die Entfernung zwischen Kupplungsmaul und Stützrad. Zudem merkt sich die App das Gesamtgewicht des Caravans und die maximal zulässige Stützlast des Zugwagens. Diese Werte müssen aber nur einmal pro Gespann hinterlegt werden, damit der Hebelweg zwischen Kupplungsmaul und Stützrad zuverlässig herausgerechnet werden kann. Einzig die Position des Stützrades wird vor jeder Messung erneut abgefragt. Die Messwerte selbst sind exakt.
Gasfüllstandsprüfer
Der Gassensor arbeitet mit Ultraschall und hält magnetisch unter Stahlflaschen.
Nur wer gewarnt ist, bevor das Gas zur Neige geht, vermeidet nächtliche Flaschenwechsel oder die sonntägliche Suche nach einem Händler. Der Sensor der E-Gaslevel ermittelt den Füllstand via Ultraschall und hält per Magnet an der Unterseite von Stahlgasflaschen. Für Alugas-Flaschen wird ein Adapter benötigt. Zum Anlernen muss der Verbindungsknopf am Sensor fünfmal gedrückt und ausgerichtet werden. Sobald in der App die Größe und Art der Gasflasche hinterlegt sind, wird der Füllstand wahlweise in Kilogramm oder Prozent angegeben. Die einzelnen Flaschen können in der App zur Unterscheidung frei benannt werden.
Luftdrucküberwachung
Die Werte werden nach dem Anlernen einfach erfassbar dargestellt.
Das Luftdrucksystem: Verliert ein Rad Luft, wird der Druckverlust vom mit Knopfzellen betriebenen Sensor erfasst und an die App gesendet, die wiederum einen Alarm ausgibt. Der untere und obere Grenzwert ist dabei frei einstellbar. Bei einem Alarm am oberen Grenzwert kann die Ursache auch eine heißgelaufene Caravanbremse sein, die Abkühlzeit braucht. Beim Vergleich des auf dem Handy angezeigten Luftdrucks mit den Messwerten eines Kompressor-Manometers zeigt sich, dass das E-Trailer-System präzise misst.
Tür-/Fenstersensor
Für (Dach-)Fenster kann der Sensor auch versetzt montiert werden.
Mittels Magnetfeld detektiert der Schließer, ob ein Fenster, Tür oder Serviceklappe geöffnet oder geschlossen ist. Dafür wird die eine Hälfte im Rahmen und die andere an Tür, Scheibe oder Klappe verklebt. Nach der Kopplung können die Sensoren benannt werden und zeigen auf dem Handy an, ob Fenster, Türen und Klappen geschlossen sind. Im Set für 70 Euro sind zwei Sensoren enthalten.
Temperaturfühler
Der Temperaturfühler erfasst die Raum- und Kühlschranktemperatur.
"Der Temperatursensor wird gern zur Überwachung der Kühlschranktemperatur genutzt", lässt uns der Hersteller wissen. Zum Koppeln wird lediglich eine Taste am Sensor selbst gedrückt und anschließend der zugehörige QR-Code gescannt. Als Sensor für die Raumtemperatur kann man Alarmschwellen einstellen – damit zum Beispiel ein im Caravan wartendes Tier nicht unter Hitze leiden muss.
Preise
- Starterpaket Basic/Plus (Abo): 350/220 € (99 € p. a.)
- Luftdruck E-Pressure: 110 €
- 2 Kontaktschalter (bis 10 möglich) E-Switch: 70 €
- Stützrad mit Waage E-Load: 290 €
- Wassertanksensor E-Waterlevel: 110 €
- Temperatursensor E-Temperature: 70 €
- Gasfüllstandsanzeiger E-Gaslevel: 110 €
- Komfortpaket (E-Waterlevel, E-Temperature, E-Gaslevel): 260 €
- Sicherheitspaket (E-Pressure für 2 Reifen, E-Switch, E-Load): 450 €
