Kroatien verschiebt Free-Flow-Maut bis 2027: Was das für Camper bedeutet

Free-Flow-Maut in Kroatien verzögert sich
Warum die digitale Maut erst 2027 kommt

ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.12.2025
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Warum die digitale Maut erst 2027 kommt
Foto: Adobe Stock

Die geplante Einführung des digitalen Free‑Flow‑Mautsystems in Kroatien verzögert sich um sechs Monate: Statt zum Jahreswechsel 2026/27 soll die neue Mauttechnologie erst am 1. März 2027 starten. Für Wohnmobil‑Reisende bedeutet das mehr Planungssicherheit, aber auch: Die aktuellen digitalen Lösungen und Mautboxen bleiben weiterhin relevant.

Darum verzögert sich Free‑Flow‑Maut

Ursprünglich war geplant, das konventionelle Mautsystem auf Kroatiens Autobahnen noch vor der Sommersaison 2026 durch ein komplett digitales Free‑Flow‑System zu ersetzen. Doch nun verschieben die Behörden den Start um ein halbes Jahr. Grund: Bei großflächigen Systemen dieser Größenordnung sind nicht nur technische Komponenten wie Kameras, Sensoren und Abrechnungssysteme entscheidend, sondern auch Verkehrssicherheit, korrekte Abrechnung und ein reibungsloser Ablauf für internationale Nutzergruppen.

"Ein solches System betrifft nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch Fragen der Verkehrssicherheit, der korrekten Abrechnung sowie den reibungslosen Ablauf für Millionen internationaler Reisender", sagt Julian Schmelzer, CEO und Gründer des Mobility‑Startups maut1.de. Die zusätzliche Vorbereitungszeit sei daher aus Sicht der Experten ein nachvollziehbarer und verantwortungsvoller Schritt.

Dass die Free-Flow-Maut auch eine neue Plattform für Betrugsmaschen schafft, zeigen aktuelle Fälle in Frankreich. Deshalb ist ein sicheres System umso wichtiger.

Was Free Flow bedeutet

Free Flow bezeichnet ein Mautsystem ohne klassische Schranken oder Mautstationen: Fahrzeuge werden per Kamerasystem, Kennzeichen‑Erkennung und digitalen Abrechnungsverfahren erfasst und automatisch abgerechnet. Für Reisende bedeutet das im Idealfall:

  • Keine Staus an Mautstationen
  • Weniger Verzögerungen auf stark genutzten Korridoren
  • Komfortableres Fahren – besonders in der Hochsaison

Doch genau diese Vorteile setzen voraus, dass die Systeme fehlerfrei funktionieren und internationale Fahrzeuge zuverlässig erfasst werden. Die Verlängerung der Test‑ und Einführungsphase soll sicherstellen, dass der Übergang später reibungslos läuft – mit funktionierenden Abrechnungen und minimalem Aufwand für Nutzende.

Was Wohnmobil‑Reisende wissen müssen

Bis zur Freischaltung des Free‑Flow‑Systems am 1. März 2027 gelten weiterhin die bisherigen Regeln:

  • Digitale Mautlösungen und Mautboxen sind uneingeschränkt nutzbar.
  • Reisende können wie gewohnt über Apps, On‑Board‑Units oder Online‑Lösungen bezahlen.
  • Die bekannten Mauttarife und Klassifizierungen für Wohnmobile bleiben bestehen.

Für viele Camperinnen und Camper heißt das: Wer die Reiseroute über kroatische Autobahnen plant, sollte weiterhin eine gültige Mautlösung nutzen. Gerade in der Übergangsphase bleibt die Mautbox ein komfortabler Weg, lange Wartezeiten an physischen Stationen zu umgehen.

Fazit