Zum Ferienende sind Megastaus leider oft vorgezeichnet. Insbesondere aus dem Süden, also Italien, Slowenien, Kroatien, kommen an diesem Wochenende tausende Urlauber zurück. Engstellen mit Grenzkontrollen, Blockabfertigung am Gotthard und zahlreiche Baustellen – etwa an der Luegbrücke auf dem Weg nach Österreich zum Brenner – verschärfen die Lage zusätzlich. Bereits vergangenes Wochenende und am Feiertag kam es vielerorts zu langen Staus.
Staus auf der Gotthard-Route (Schweiz)
Heute (am 21.06.2025) müssen sich Camperinnen und Camper erneut auf längere Wartezeiten einstellen. In den kritischen Zonen, insbesondere vor dem Gotthard-Straßentunnel, zeigen sich bereits am Morgen erste Rückstaus. Jetzt am Mittag sind es laut der Verkehrsüberwachung am Gotthardtunnel (www.gotthard-traffic.ch) bereits 5 Kilometer und bis zu 50 Minuten Wartezeit. Betrachtet man die Webcam Aufnahmen 8 Kilometer vor dem Südportal läuft der Verkehr jedoch noch gemächlich. Erfahrungsgemäß verschärft sich die Lage ab den späten Vormittagsstunden bis in den späten Nachmittag hinein deutlich.
Neben der Tunnelpassage selbst sorgt auch die Blockabfertigung für Lkw immer wieder für Verzögerungen. Reisende weichen bei ersten Anzeichen von Stillstand häufig auf den Gotthardpass aus – eine landschaftlich reizvolle, aber zeitaufwändige Ausweichroute, die gerade mit Wohnmobilen nur eingeschränkt empfohlen werden kann. Am Pass stauen sich Fahrzeuge regelmäßig an engen Baustellenbereichen sowie an den Kreisverkehren und am Bahnübergang auf der Nordseite.
Alternative: San-Bernardino-Route
Als Ausweichmöglichkeit bietet sich die Route über den San-Bernardino-Tunnel (A13) an. Die Strecke ist aktuell ohne größere Baustellen und bislang (21.06.2025, 11:19) staufrei befahrbar. Allerdings nutzen immer mehr Rückreisende diese Option, was im Tagesverlauf zu wachsendem Verkehrsaufkommen führen dürfte.
Wer früh startet oder besonders flexibel ist, hat über diese Nord-Süd-Achse durch Graubünden eine realistische Chance, größere Verzögerungen zu vermeiden.
Staus auf der Brenner-Route (Österreich)
Auch auf der Brennerstrecke ist am heutigen Samstag mit massiven Rückstaus zu rechnen. Bereits frühmorgens beginnt in Tirol die Blockabfertigung für Lkw, die regelmäßig Rückstauungen auf der Inntalautobahn (A12) und Brennerautobahn (A13) verursacht.
Die Dauerbaustelle an der Luegbrücke zwischen Innsbruck und dem Brenner bleibt dabei ein neuralgischer Punkt. Immerhin: Im Sommer 2025 greift eine Ausnahmeregelung, die für etwas Entlastung sorgt. Zwischen Juni und Anfang September wird der Verkehr dort zeitweise zweispurig geführt, um den Urlaubsreiseverkehr besser zu bewältigen. Dennoch ist mit Rückstaus zu rechnen – vor allem, wenn sich Urlauberströme mit Lkw-Abfertigung überlagern.
Aktuell (21.06.2025, 11:20) sind auf der Verkehrsüberwachung des Brenner (www.autobrennero.it) noch keine Staus zu erkennen. Für den Nachmittag und den morgigen Sonntag sagt die Verkehrsprognose jedoch starken bis sehr starken Verkehr voraus.
Alternative: Reschenpass-Route über Südtirol
Weniger frequentiert, aber landschaftlich reizvoll und aktuell vergleichsweise flüssig befahrbar ist die Route über den Reschenpass (SS40/B180). Diese Verbindung führt von Südtirol über Nauders ins österreichische Inntal – und weiter zur A12 Richtung Deutschland.
Allerdings wird der Verkehr im Bereich der Kanzelgalerie bei Pfunds seit Mai 2025 einspurig per Ampel geregelt – ganzjährig, auch im Sommer. Eine Ausnahmeregelung, wie sie etwa bei der Luegbrücke greift, gibt es hier nicht. Die Baustelle bleibt bis Ende 2026 bestehen. Wartezeiten halten sich bislang im Rahmen, können aber im Tagesverlauf anwachsen. Eine Umfahrung über das Engadin ist für Pkw möglich, für größere Gespanne allerdings nicht zugelassen.
Rückreise durch Süddeutschland: A8 und A81 besonders belastet
Wer über die A8 (Salzburg – München – Stuttgart) oder die A81 (Singen – Stuttgart) unterwegs ist, sollte sich ebenfalls auf dichten Verkehr einstellen. Die A8 ist traditionell eine der am stärksten belasteten Autobahnen bei Rückreiseverkehr. Baustellenbereiche und Engstellen, etwa rund um Ulm und bei Pforzheim, wirken sich regelmäßig stauverschärfend aus.
In den Nachmittagsstunden kann es auch auf der A7 (Füssen – Ulm – Würzburg) und auf der A96 (Memmingen – Lindau – München) zu erheblichen Verzögerungen kommen, wenn die Urlaubsrückkehrer aus dem Allgäu, Tirol und Vorarlberg zuströmen.