Podcast: Passen Gravelbikes und Camping zusammen?

CLEVER CAMPEN Podcast Folge 40
Gravelbikes und Camping – die beste Kombi?

Veröffentlicht am 22.07.2025
Salsa Cutthroat,Gravelbike,Test,Gesamtansicht
Foto: Dan Zoubek

Wer bei uns auf promobil.de unterwegs ist, wird bereits verstanden haben, dass Camping für uns die ultimative Urlaubsform ist. Vielleicht teilen Sie dieses Hobby sogar und können ebenso leidenschaftliche Plädoyers für oder gegen private Bäder auf Campingplätzen halten, wie unsere Redakteurinnen und Redakteure. Oder Sie schnuppern gerade frisch die erste Campingluft. Dann garantieren wir Ihnen: Camping wird Sie nie wieder loslassen. Doch wie steht es eigentlich um die sportlichen Hobbys der CamperInnen?

Jeder kennt das Klischee des Campers, der in Flipflops und Badehose vor seinem Wohnmobil oder Wohnwagen im Liegestuhl liegt. Meist mit einer ordentlichen Plauze und einem beginnenden Sonnenbrand. Doch ist dieses Bild nicht vielleicht genau das: ein Klischee? Schauen wir uns auf den Straßen um, hat inzwischen jeder dritte Camper die Fahrräder dabei: am Heck, im Heck, auf der Deichsel oder dem Dach des Zugwagens. Sie sind das zweitliebste Fortbewegungsmittel der CamperInnen.

Um hier gleich ein weiteres Klischee vorzubeugen: Nicht jeder Campende ist dabei mit Tiefeinsteiger-Rahmen und E-Motor am Zweirad unterwegs – auch wenn daran natürlich nichts Falsches zu finden ist. Im Jahr 2024 verkaufte der Fachhandel in Deutschland insgesamt 3,85 Millionen Fahrräder, davon 53 Prozent Elektrofahrräder (Quelle: ADFC). Elektrische Mountainbikes sind dabei immer noch der absolute Spitzenreiter, doch der Trend (vor allem in den Städten) geht zum Gravelbike oder sogar Rennrad. Wer etwas auf sich und sein Image hält, hat so ein sportliches, schlankes Fahrrad mit gebogenem Lenker zumindest im Keller stehen. Und so stellen wir uns die Frage: Gehört ein Gravelbike bald in jede Heckgarage?

Da wir Camping-ExpertInnen sind, die sich eher mit den Klischees über Camping auseinandersetzen, haben wir uns für ein paar Antworten Felix und Moritz vom Podcast "Faszination Rennrad" eingeladen. Die beiden sollten uns erklären, was es mit dem Trendsport bzw. dem Trend-Rad auf sich hat und warum wir unbedingt Teil des Trends sein sollten. Im Gegenzug beantworten wir den beiden ihre Fragen zum Thema Camping. Hier geht es zur Podcastfolge auf Spotify und hier können Sie direkt reinhören:

Unsere Erkenntnisse: 7 Fragen, 7 Antworten

Wir haben in diesem Podcast einige sehr grundlegende Fragen gestellt, die uns beschäftigt haben. Hier haben wir sieben Fragen und deren Antworten kurz zusammengefasst:

  1. Warum sehen Rennradsättel so unbequem aus – und was bringen die "Windelhosen" wirklich?
    Rennradsättel sind so geformt, dass sie die Sitzposition des Fahrers unterstützen und die Belastung optimieren. Die speziellen Radhosen verhindern Druckstellen und erhöhen den Komfort bei langen Fahrten.
  2. Was kostet der Einstieg ins Gravelbiken – und ab wann macht’s wirklich Spaß?
    Ein gutes Gravelbike startet bei etwa 1.000 Euro, für den optimalen Fahrspaß empfiehlt sich ein Budget von 3.000 bis 5.000 Euro. Hier bekommst du ein leichteres Rad mit besserer Ausstattung und Komfort.
  3. Wie viele Kilometer fährt man am Anfang – und gehören Höhenmeter gleich dazu?
    Einsteiger können mit 20-30 km beginnen und die Strecke langsam steigern. Wenn man sich fit fühlt, können ein paar Höhenmeter hinzukommen, aber es geht zuerst um die Distanz.
  4. Was mache ich eigentlich drei Stunden lang im Sattel – außer treten?
    Neben dem Treten kann man Musik hören, Podcasts genießen oder sich einfach in der Umgebung verlieren. Der Fokus liegt auf der Bewegung und dem Naturerlebnis, obwohl es manchmal anstrengend wird.
  5. Gibt es Gravelbike-Strecken abseits von Straßen und Verkehr?
    Ja, viele Gravelbike-Strecken führen über unbefestigte Wege wie Waldautobahnen, Wirtschaftswege und Feldwege, die einen großartigen Mix aus Abenteuer und Natur bieten.
  6. Was soll dieser gebogene Lenker am Rennrad – und wo greift man da überhaupt hin?
    Der gebogene Lenker ermöglicht verschiedene Griffpositionen: flacher für Geschwindigkeit, mittig für mehr Komfort und oben für eine entspannte Haltung – ideal für längere Fahrten.
  7. Wo zeigt sich die Verbindung von Rennrad und Camper am besten?
    Für Felix und Moritz zeigt sich die Synergie zwischen Camping und dem Radsport besonders während der Tour de France, wo Fans in ihren Campern schon Tage vorher anreisen, um die Radrenn-Action hautnah direkt an der Strecke zu erleben – ein großes Event, das Menschen aus aller Welt zusammenbringt.

Unsere Tipps für Gravelbike-Camping-Touren

Wenn Sie den perfekten Camping-Ausflug mit dem Gravelbike planen, gibt es ein paar Dinge zu beachten:

  • Die richtige Region wählen:
    Gravelbiken und Campen passen perfekt zusammen, vor allem in Regionen wie Südtirol, die nicht nur fantastische Fahrradstrecken bieten, sondern auch eine ausgezeichnete Campinginfrastruktur. Diese Regionen sind bestens auf Radreisende vorbereitet, mit speziellen Unterstellmöglichkeiten und Fahrradwaschstationen. In Frankreich gibt es Regionen, die bekannt dafür sind, Radsportler anzuziehen und eine angenehme Mischung aus sanften Steigungen und atemberaubenden Ausblicken zu bieten.
  • Den richtigen Campingplatz ansteuern
    Neben der Region ist auch die Wahl des Campingplatzes entscheidend. Vom Stellplatz mit minimaler Infrastruktur bis hin zu speziell auf Mountainbiker und Outdoor-Freaks vorbereiteten Plätzen, die Fahrradwaschstationen und SUP-Verleih anbieten, gibt es viele Optionen. Für die Entspannung nach der anstrengenden Tour können a Wellness-Campingplätze eine Überlegung wert sein. Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie benötigen, was Sie mitbringen können und wollen, und welche zusätzlichen Bedürfnisse Ihre Mitreisenden haben. Wer mit Kindern reist, sollte vielleicht auf ein gutes Freizeitangebot achten. Und wer gerne schwimmt, sollte einen Campingplatz mit Seezugang in Betracht ziehen.
  • Wahl des richtigen Fahrzeugs
    Für Gravelbikende, die flexibel unterwegs sein wollen, ist die Wahl des richtigen Fahrzeugs entscheidend. Wer minimalistisch reist und viel draußen unterwegs ist, wird mit einem Campervan in VW-Bus-Größe gut zurechtkommen. Wenn mehr Komfort gewünscht wird und man mit guten Straßen erschlossenen Regionen reist oder größere Ausrüstung dabei hat, kann ein kompakter Selim-Teilintegrierter eine gute Wahl sein. Für diejenigen, die ein Zwischending suchen, ist ein Campingbus in Transportergröße ideal – hier gibt es oft ein kleines Bad und genügend Platz, um Fahrräder (bis zu vier Stück) zu transportieren. Ein Camperbad eignet sich auch gut für das Aufhängen von schmutziger Ausrüstung nach einer langen Tour – selbst wenn man lieber in den Sanitäreinrichtungen des Campingplatzes duscht.