Auf promobil.de finden Sie ein Sammelsurium an praktischen Tipps fürs Camping, Reiseinspirationen, Reparaturtipps und und und. Doch was tun, wenn Sie eigentlich gar nicht so genau wissen, wo Sie anfangen sollen? Wer zum ersten Mal über einen Campingurlaub nachdenkt, stellt sich unweigerlich die Frage: Wie geht das eigentlich und was muss ich alles beachten? Kann ich einfach los oder stehe ich dann am Ende dumm da?
In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen klaren Leitfaden für Ihre ersten Campingerfahrungen. Von der Wahl des Campingfahrzeugs, über das wichtigste Reisegepäck und Vorschriften, die Sie unterwegs beachten müssen, bis zur Ankunft auf dem Campingplatz. Mit dem promobil-Leitfaden für Camping-Anfänger müssen Sie sich keine Sorgen machen, etwas zu vergessen oder fatale Fehler zu machen.
Und wenn doch mal etwas schiefgeht: Ein inoffizielles Gebot auf dem Campingplatz besagt: "Camper helfen einander". Wenn Sie also je auf einem Campingplatz ein Problem haben sollten, fragen Sie Ihre Nachbarn, es gibt bestimmt jemanden, der Ihnen helfen kann. Und je öfter Sie campen gehen, desto routinierter werden Sie.
1. Warum Camping?
Wenn Sie bereits hier sind, haben Sie womöglich längst eine eigene Idee, warum Camping nicht bloß ein gewöhnlicher Urlaub ist.
Camping ist ein Lebensgefühl, ein Lifestyle. Wer morgens ohne Hotelwände aufwacht, die frische Luft nur wenige Zentimeter vom Bett entfernt, erlebt ein Gefühl der Freiheit, wie es keine Ferienwohnung bietet. Manche schätzen die Reduktion des Lebensraums auf einen kleinen Bereich, während man dennoch alle Annehmlichkeiten des Alltags kennt. Wechselt man den Standort, muss man sich nicht auf ein neues Bett, ein neues Bad, eine fremde Gemeinschaftsküche einstellen. Die gewohnte Umgebung reist mit.
Beim Camping verbringt man außerdem viel Zeit draußen – vor dem Camper, auf der Campinganlage oder auf Ausflügen in die wechselnde Umgebung – je nach Vorlieben: Natur oder Stadt oder etwas dazwischen. Ist das Wetter doch mal schlecht, hat man einen Rückzugsort, mit dem man auch spontane Standortwechsel in Richtung Sonnenschein vollziehen kann.
2. Welcher Camping-Stil passt zu mir?
Hier geht es zum Typen-Quiz: Sind Sie ein Wohnmobil-, Wohwagen- oder Campingbus-Mensch?
3. Tipps zur Fahrzeugwahl: Mieten, Führerschein und Ausstattung
Sie sind noch in der Testphase. Ermitteln Sie zunächst beim Mieten, ob Camping eine Urlaubsform für Sie ist. Und während Sie nach dem perfekten Mietmobil oder -wohnwagen suchen, helfen Ihnen diese Tipps:
Tipp 1. Führerschein: Mit dem Führerschein der Klasse B dürfen Sie Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen fahren bzw. Gespanne (Pkw + Wohnwagen) mit diesem Gesamtgewicht bewegen. Die allermeisten Miet-Wohnmobile entsprechen diesem Kriterium.
Tipp 1.2. Bei Wohnwagen sollten Sie das Gespanngesamtgewicht mit den Daten Ihres Pkw zusammen ermitteln. Denken Sie außerdem daran, dass Sie eine Anhängekupplung benötigen und die maximale Anhängelast Ihres Wagens nicht überschreiten dürfen. Zulässiges Gesamtgewicht und maximale Anhängelast finden Sie in ihrem Fahrzeugschein.
Tipp 2. Schlafplätze und Stauraum: Jede Person benötigt einen Schlafplatz und innen sollte es ausreichend Schränke für Kleidungsstücke, Schuhe, Spielzeug, Bücher, Waschzeug etc. geben. Stauräume in der Küche sind für Lebensmittel und Koch- und Essutensilien reserviert. In Mietmobilen sind diese meist gestellt.
Tipp 3. Zubehör: Genau durchlesen, welches Campingzubehör dabei ist. Wichtig und unersetzlich sind: Kabeltrommel und Adapter (für Strom und für Wasser), Auffahrkeile, Gießkanne und Co. In diesem Artikel finden Sie eine umfangreiche Basisausstattung fürs Wohnmobil.
Tipp 4. Bei der Abholung von Mietmobilen: auf vollständige Einweisung bestehen – Gas, Wasser, Elektrik, Heizung, WC, Knöpfe & Sicherungen. In diesem Artikel geben wir weitere Tipps worauf Sie bei der Wohnmobil-Miete achten sollten.
4. Packliste & Ausrüstung
Sie sind bereit das Mietmobil abzuholen? Einige Essentials sollten Sie schon bei der ersten Tour dabeihaben:
- Dokumente & Sicherheit: Ausweis, Führerschein, Versicherungspapiere, Pannenhilfe-Karte
- Werkzeuge & Zubehör: Taschenlampe, Kabeltrommel, Dichtband
- Camping-Alltag: Klappstühle, Campingtisch, Geschirr, Grundnahrungsmittel, Müllbeutel
- Haushalt & Hygiene: Handtücher, Seife, Toilettenpapier, Toiletten-Zusätze
- Technik: Ladegeräte
- Kleidung & Schlafen: Wechselwäsche, Jacke, Schlafsack/Decken
- Notfall-Ausrüstung: Erste-Hilfe-Set, Mückenschutz, Feuerzeug/Streichhölzer
Eine umfassende Packliste für längere Campingurlaube gibt es hier:
5. Tipps zu Beladung und Gewichtsmanagement
- Das zulässige Gesamtgewicht darf nicht überschritten werden.
- Informieren Sie sich vorher über die Zuladung. Diese Gewichtsangabe sagt Ihnen, wie viel Sie noch einpacken dürfen.
- Schwere Lasten möglichst tief und mittig im Fahrzeug unterbringen, nahe der Achsen.
- Überprüfung mit Fahrzeugwaage, falls möglich (z. B. in Prüfstationen).
- Lockere Gegenstände sicher verzurren, um Bewegungen während der Fahrt zu vermeiden.
5.2 Bevor Sie losfahren: Checkliste
Es gibt einige Punkte, die man immer vor der Abfahrt abhaken sollte. Hier ist eine Checkliste für den letzten Rundgang vor Abfahrt:
- Neben der Menge des Gepäcks sollte man auf den Ort der Unterbringung achten. Schwere Gegenstände sind am besten in Bodennähe und zwischen den Achsen aufgehoben. Während der Fahrt keine Gegenstände lose herumliegen lassen, sie können bei einer scharfen Bremsung zu gefährlichen Geschossen werden.
- Klappen und Luken schließen. Vor der Abfahrt prüft man, ob alle Fenster geschlossen und alle Schränke verriegelt sind – Kühlschrank und Außenklappen nicht vergessen.
- Ist die Trittstufe eingefahren, sind die Stromkabel und Auffahrkeile verstaut? Dann kann's losgehen. Bitte beachten: Auch wenn das Bett noch so verlockend aussieht, im Fahrbetrieb darf es nicht benutzt werden. Lieber öfter mal eine Pause machen.
- Die Dimensionen eines Wohnmobils unterscheiden sich gravierend von denen eines Pkw – scheuen Sie sich also nicht, beim Einparken einen Assistenten zu bemühen. Das empfiehlt sich dann, wenn das Mietfahrzeug über eine Rückfahrkamera verfügt: Ein beladener Fahrradträger versperrt die Sicht, und herabhängende Äste können leicht übersehen werden. Der Einweiser sollte darauf achten, dass er den Fahrer im Außenspiegel sieht – dann stehen die Chancen gut, dass dieser den Helfer im Blick hat.
- Wenn Sie ins Ausland fahren, lohnt sich unter Umständen die Mitnahme des Euro-Adaptersets, mit dem die gängigen europäischen Gasanschlüsse genutzt werden können. Standardmäßig sind zwei volle Elf-Kilo-Gasflaschen im Wohnmobil vorhanden, zum Kochen und für warmes Wasser reicht das locker für zwei Wochen Sommerurlaub. Anders beim Wintercamping: Läuft die Heizung im Dauerbetrieb, reicht eine Flasche maximal zwei bis drei Tage, also rechtzeitig für Nachschub zu sorgen.
6. Routenplanung & Reiseorganisation
Wer sich für die erste Reise zu viel vornimmt oder schlecht plant, gerät womöglich unter Stress. Hier sind die wichtigsten Tipps für die Reiseplanung im Kurzüberblick:
- Planen Sie möglichst nicht mehr als 400–500 km pro Tag.
- Probefahrten in ruhigen Straßen oder Parkplätzen helfen beim Handling und Eingewöhnen.
- Achten Sie auf Maut, Umweltzonen und Stellplatzregelungen in Ländern, durch die Sie reisen.
- In der Hochsaison sollten Sie Campingplätze reservieren.
- Stellplätze finden Sie in unserer Stellplatz-Radar-App. Diese können Sie eher spontan anfahren.
7. Auf dem Campingplatz: Regeln & Praxis
Auf dem Campingplatz angekommen: Was nun? In der Ferienwohnung würden Sie jetzt erstmal den Schlüssel abholen und die Koffer hereintragen. Auf dem Campingplatz gibt es ein paar speziellere To-dos und Regeln, die man bei seinem ersten Aufenthalt beachten sollte. Die wichtigsten im Überblick:
- Beim Einparken: Lassen Sie sich von ihrem Beifahrer / ihrer Beifahrerin einweisen. Machen Sie langsam.
- Ist es uneben: Vergessen Sie nicht die Auffahrkeile. Hier lesen Sie, wie man Auffahrkeile benutzt.
- Elektrik: CEE-Stecker einstecken, Kabel prüfen, Absicherung/Sicherungen beachten.
- Beachten Sie Ruhezeiten, Parzellengrenzen, Grill- und Feuerregeln. Hier geht’s zum Stellplatz-Knigge.
- Essenziell: Abwasser und Chemietoilette nur in dafür vorgesehenen Entsorgungsstellen entleeren.
Tipp: Bevor Sie wieder vom Platz fahren, schadet es nicht, das Frischwasser aufzufüllen und Abwasser und Chemieklo zu entsorgen. Wenn Sie wissen, dass es auf dem nächsten Platz wieder Wasser gibt, reichen während der Fahrt 20 Liter Frischwasser im Tank für Händewaschen und Toilette unterwegs.
Viele weitere Tipps für die erste Orientierung, Planung und Vorbereitung sowie Hilfestellungen für unterwegs finden Sie in den folgenden Artikeln: