Ein fröhlich entspannter Familientag mit dem Nachwuchs, etwa auf dem Rummel, lässt Mütter- und Väterherzen höher schlagen.Und wenn vom Reisemobilkauf noch etwas Geld dafür übrig geblieben ist – umso besser. Familien müssen sparen – das Geld sollte also möglichst effektiv angelegt sein. Das gute alte Alkovenmobil lockt mit dem meisten Lebensraum für den Euro. Mit Etagenbetten im Heck sind sie die günstigsten Modelle mit vier festen Schlafplätzen – auch bei Challenger, Sunlight und Sun Living.
Challenger Genesis 33 (2013)

Länge/Breite/Höhe: 5,99/2,30/2,93 Meter
Basis: Ford Transit
Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg
Grundpreis: 42.315 Euro
Testwagenpreis: 42.315 Euro
Sunlight A 68 (2013)

Länge/Breite/Höhe: 6,63/2,33/3,10 Meter
Basis: Fiat Ducato
Zul. Gesamtgewicht: 3495 kg
Grundpreis: 40.164 Euro
Testwagenpreis: 47.030 Euro
Sun Living Lido A 43 DK (2013)

Länge/Breite/Höhe: 6,65/2,33/3,10 Meter
Basis: Fiat Ducato
Zul. Gesamtgewicht: 3500 kg
Grundpreis: 39.587 Euro
Testwagenpreis: 48.779 Euro
Sitzen & Schlafen
Die klassische Dinette ist bei diesen Modellen immer noch up to date. Ohne Umbaumaßnahmen steht sie der typischen Viererbesatzung stets zu Diensten. Im Falle des Challenger musste die vordere Bank zugunsten der kompakten Gesamtlänge aber merklich abspecken und passt damit – nur oder besonders – für Kinder. Auch zwischen den Bänken wird es knapp für erwachsene Schuhgrößen, und folglich ist auch der Tisch relativ schmal.
Alle drei Testmobile sind mit Kopfstützen und Beckengurten entgegen der Fahrtrichtung und damit insgesamt sechs Gurtplätzen ausgestattet. Beim Sunlight muss dafür allerdings extra bezahlt werden – eigentlich konsequent, denn echte Sechs-Personen-Mobile sind alle drei nicht. Die Dinetten lassen sich zwar zu Notbetten umbauen – beim Challenger sogar mit respektabler Verbreiterung auf 1,33 Meter. Erweiterungen für die Sitzbänke gibt es aber nicht, folglich müsste zu sechst in Etappen gegessen werden – oder bei schönem Wetter im Freien.

Als Elternbett fungiert bei diesem Grundriss meist der Alkoven. Durch das flache Ford-Fahrerhaus klettert sichs ins Challenger-Oberstübchen am leichtesten. Dort lockt zudem eine ungewöhnlich große Auswahl an Ablagen nebst zweier einzeln schaltbarer LED-Spots nicht nur zum Schlafen in die Kemenate. Auch die Matratzenbreite von 1,53 Meter kann sich sehen lassen. Die Liegelänge ist mit exakt zwei Metern aber knapper als bei den Konkurrenten, die zudem mit mehr Komfort durch Lattenroste unter den Matratzen aufwarten können. Überraschend knapp (1,27 m) ist jedoch die Liegebreite im Sun Living.
Auch bei den Stockbetten im Heck legt der Sunlight am meisten Wert auf Schlafkomfort. Eine relativ breite Matratze mit Lattenrost findet sich hier in beiden Etagen. Im Challenger ist immerhin noch das obere Bett mit einem Komfort und Belüftung fördernden Rost versehen. Fenster gibt es überall, im Challenger zudem praktische LED-Schwanenhals-Lampen. Der Sun Living beweist seinen Praxissinn mit einem Regal am Kopfende, das Fächer und Ablagen bietet, die teils vom Gang, teils von den Betten aus zugänglich sind.
Bad & Küche
Im kompakten Challenger Genesis 33 muss sich auch die Küche mit weniger Platz begnügen. Eine geschickte Aufteilung macht sie dennoch funktional, so bleibt etwa zwischen Kocher und Spüle noch ein kostbares Stück Arbeitsfläche frei. Im Spülbecken ist ein Kunststoffteil eingelegt, das sich als Schneidebrett oder Abtropffläche nützlich macht. Der 97-Liter-Kühlschrank ist unter dem Dreiflammkocher eingebaut – für ein größeres Exemplar fehlt der Platz. Rechts daneben finden sich zwei Schubladen mit sanften Endeinzügen.

Deutlich großzügiger gestaltet sich die Kombüse im Sunlight A 68. Arbeitsfläche gibt es relativ viel und für das üppig bemessene Spülbecken auch ein Schneidebrett als Abdeckung. Das Besteck kommt in einer Schublade unter, alles andere muss etwas mühsamer, dafür aber in viele großzügige Fächer eingeräumt werden. Rechts daneben ist der 113-Liter-Kühlschrank in griffgünstiger Höhe eingebaut. Gegen Aufpreis gibt es ein 141-Liter-Aggregat und zusätzlich einen Backofen.
Auch der Sun Living Lido A 43 DK bietet optional mehr Kühlvolumen, aber keine Backofen-Option. Der Küchenblock steht separat vorn rechts neben der Dinette – und damit relativ weit ab vom Kühlschrank. Während Arbeitsfläche eher Mangelware ist, gibt es in fünf Schubladen reichlich Stauraum – ein Besteckkasten wäre hilfreich.Sunlight und Sun Living gönnen sich im Bad eine separate Dusche – die feste Abtrennung gibt es aber nur gegen Aufpreis. Die Stehhöhe in Bad und Dusche ist im Sunlight mit nicht viel mehr als 1,80 Meter allerdings sehr knapp. Das Sun-Living-Bad wirkt zwar etwas spartanischer eingerichtet, ist aber insgesamt besser nutzbar. Auf eine Kleiderstange in der Duschnische verzichten beide – die hat dagegen der Challenger, ebenso wie eine feste Duschabtrennung serienmäßig. Zu zweit kann man das Bad aber nicht nutzen – etwa um ein Kind abzuduschen. Unpraktisch ist zudem, dass Waschtisch und Spiegel stets mit nass werden.
Aufbau & Bordtechnik

In dieser Preisklasse sind Aufbaukonstruktionen mit Holzverstärkungen die Regel. Schon länger setzt man bei Challenger auf hagelresistentes GfK als Dacheindeckung, bei Sunlight erst seit diesem Modelljahr, bei Sun Living kostet es extra. Breite Kantenleisten schützen bei Challenger und Sun Living diese neuralgischen Bereiche. Letzterer verschafft sich zudem durch eine relativ hochwertige Aufbautür und eine isolierte Trittstufe sowie Heckabsenkung Sympathien.
Bei der Bordtechnik kann sich der Sunlight einen kleinen Vorsprung erarbeiten mit starker Heizung, hochwertiger Batterie und praktischem Gaskasten. Im Sun Living gibt es die starke Heizung immerhin optional, jedoch sind die Wassertanks kleiner. Der Challenger glänzt mit reiner LED-Beleuchtung, hat aber nur eine schwächere Diesel-Heizung.
Stauraum & Zuladung
Drei Hängeschränke und einen familientauglich großen Kleiderschrank zählt man in allen dreien. Beim Challenger finden sich in Letzterem seitlich noch nützliche Regalfächer. Der Sun Living überrascht im Heizungsschrank darunter mit einem praktischen Zwischenboden, etwa zum Trocknen nasser Handschuhe. Der Sunlight bietet als einziger in der Sitztruhe noch etwas Platz für Gepäck. Gravierender sind die Unterschiede im Heckstauraum. Unter dem unteren Stockbett bleibt im Challenger nur wenig Laderaum übrig. Die beiden "Sunnyboys" bieten dank Heckabsenkung spürbar mehr. Nach dem Aufstellen des unteren Betts – was im Sunlight mit Abstand am einfachsten geht – kann der Challenger zwar aufholen, Sunlight und Sun Living punkten aber mit Verzurrösen zur Fahrradsicherung.

Der Challenger besitzt bereits serienmäßig zwei Außentüren, der Sun Living optional, der Sunlight stets nur eine. Die kompakten Abmessungen kommen dem Challenger auf der Waage zugute. Trotz üppiger Serienausstattung bleiben stolze 740 Kilogramm Zuladung frei. Allenfalls die Vorderachslast muss man bei Vollbesetzung mit sechs Personen im Auge behalten. Deutlich knapper wird es generell beim Sunlight und beim Sun Living. Schon bei vier Personen und typischer Ausstattung sind die Reserven nicht üppig.
Fahren & Sicherheit
Dem Ford Transit merkt man beim Fahren an, dass er kurz vor dem Generationswechsel steht. Trotz deutlich kompakterer Gesamtabmessungen des Challenger, wirkt er nicht unbedingt handlicher als die Konkurrenten – Lenkung, Fahrwerk und Außenspiegel tragen dazu bei. Die Verbesserungender letzten Jahre bei Anfahrschwäche, Sitzposition und Getriebe machten den Abstand zur moderneren Fiat-Ducato-Basis akzeptabler. Die umfangreiche Komfort- und Sicherheitsausstattung ist zudem ein Trostpflaster für Transit-Käufer. Nicht nur beim unzureichenden Basismotor und dem fehlenden Beifahrer-Airbag erfordert der Fiat Mehrkosten.
Ausstattung & Preise
Die letzten Serien des Challenger auf altem Ford Transit werden gegenwärtig mit reichlich Basis- und Aufbauausstattung zum attraktiven Abverkaufspreis angeboten. Wer sich mit dem Gesamtpaket anfreunden kann, macht hier zur Zeit ein Schnäppchen. Beim Sun Living nervt die umfangreiche Paketpreispolitik, die ihn trotz niedrigem Grundpreis am Ende am teuersten macht. Zwei Pakete gibt es zwar auch beim Sunlight, die sind aber überschaubarer – insgesamt ein rundum faires Angebot.
Das fiel uns auf
Challenger Genesis 33
Die Schubladen in der Küche glänzen mit ihren sanft gebremsten Endeinzügen.
Waschtisch und Spiegel müssen nach dem Duschen stets mühsam trocken gerieben werden.
Sunlight A 68
Doppeldichtungen an der Stauraumtür helfen, Wind und Wetter draußen zu halten.
Der überstehende Türrahmen kann zu einer gefährlichen Stolperfalle werden.
Sun Living A 43 DK
Das Fach im Heizungsschrank ist ideal zum Trocknen von Handschuhen und Co.
Um nicht mit der Aufbautüre zu kollidieren, sind die Öffner des Küchenfensters blockiert.
Die promobil Testwertung im Vergleichstest
(maximal 5 Punkte möglich)
Challenger Genesis 33

- Sitzen: 2,5 Punkte
- Schlafen: 3 Punkte
- Bad: 2,5 Punkte
- Küche: 3 Punkte
- Aufbau: 3 Punkte
- Bordtechnik: 3 Punkte
- Stauraum: 2,5 Punkte
- Zuladung: 4,5 Punkte
- Fahren: 2,5 Punkte
- Sicherheit: 3,5 Punkte
- Ausstattung: 4 Punkte
- Preise: 4 Punkte
Challenger Genesis 33: Ein großes Formteil schafft Ablagen im Alkoven, beschränkt aber andererseits die Liegelänge auf genau zwei Meter. Der Challenger setzt auf eine unterflur montierte Kraftstoff-Gebläseheizung und traut sich so, mit nur einer Gasflasche aus-zukommen. Das spart zudem Platz.
Sunlight A 68

- Sitzen: 3 Punkte
- Schlafen: 4 Punkte
- Bad: 2,5 Punkte
- Küche: 4 Punkte
- Aufbau: 3 Punkte
- Bordtechnik: 3,5 Punkte
- Stauraum: 3,5 Punkte
- Zuladung: 2,5 Punkte
- Fahren: 3,5 Punkte
- Sicherheit: 3 Punkte
- Ausstattung: 3 Punkte
- Preise: 3,5 Punkte
Sunlight A 68: Besonders einfach klappt der Alkoven nach oben und erleichtert den Durchgang spürbar. Stoffbälge verkleiden geschickt die Mechanik. Die Betten sind nicht nur vergleichsweise komfortabel ausgestattet, sondern auch mit den besten Absturzschutznetzen gesichert.
Sun Living Lido A 43 DK

- Sitzen: 3 Punkte
- Schlafen: 4,5 Punkte
- Bad: 4,5 Punkte
- Küche: 4,5 Punkte
- Aufbau: 4,5 Punkte
- Bordtechnik: 3 Punkte
- Stauraum: 3 Punkte
- Zuladung: 2,5 Punkte
- Fahren: 3,5 Punkte
- Sicherheit: 3 Punkte
- Ausstattung: 2,5 Punkte
- Preise: 3 Punkte
Sun Living Lido A 43 DK: Der Alkoven lässt sich zusammenschieben. Das bedeutet aber, jedes Mal die Betten neu machen zu müssen. Wenn es Schalter in Bettennähe gäbe, würde sich der alternative Blaulichtmodus der Deckenleuchten als praktisches Orientierungslicht für die Nacht nützlich machen.
Fazit
Wer einen kompakten Familienalkoven mit besonders gutem Preis-Leistungsverhältnis sucht, bekommt beim Challenger zur Zeit bereits zum Grundpreis eine Ausstattung, die praktisch keine Wünsche offen lässt – aber auch ein etwas angejahrtes Basisfahrzeug. Sunlight und Sun Living bieten neben der moderneren Basis spürbar mehr Platz und angemessenen Stauraum für vier Personen. In der Summe aller Eigenschaften hat der Sunlight die Alkovennase denkbar knapp vorn.
Sunlight A | Sun Living Lido | |
Grundpreis | 39.999,00 € | 52.550,00 € |
Aufbau | Alkoven | Alkovenmobil |
Maße | 663 x 233 x 310 mm | 0 x – x – mm |
Leistung | 85 kW / 115 PS | 109 kW / 148 PS |
Motor | 2,0l JTD | |
Sitze mit Dreipunktgurt / Zweipunktgurt | 4 / – | |
Sitze mit Gurt | 4 bis – | |
Anzahl Festbetten / Umbaubetten | 4 / – | |
Schlafplätze | 4 bis – |