Carthago und Rapido im Vergleichstest
Die Technik der Qeensbett-Integrierten

Technik

Die solide Aufbautechnik aus der Oberklasse auch in moderateren Preisregionen anzubieten, ist das Ziel der Carthago-Macher beim C-Tourer – auch beim Sport. Als Grundlage dient das stabile Sandwich mit Aluminium auf beiden Seiten und XPS-Schaum-Mittellage. An Dach und Boden kommt weitgehend hagel- und verwitterungsfestes GfK zum Einsatz. Dazu die aufwendige Verbindungstechnik mit thermisch getrennten Alu-Profilen und der elegant seitlich umgebogenen Dachkante. Der Doppelboden fällt mit 14 Zentimeter lichter Höhe allerdings deutlich flacher aus als bei den größeren Markenbrüdern. Ein Grund ist die Basis.

Der nur beim Sport verwendete Original-Fiat-Flachrahmen ist günstiger, aber auch weniger tief abgesenkt als das Alko-Pendant. Soll es dennoch keine Stufe zum Fahrerhaus geben, ist die Kellerhöhe praktisch vorgegeben.

Rapido setzt schon länger auf eine GfK-Außenhaut – inzwischen auch am Aufbauboden. Holzverstärkungen sind hier ebenfalls unnötig – stattdessen kommen PU-Schaum-Leisten zum Tragen. Die Innenwände sind aber weiterhin mit foliertem Sperrholz verkleidet. Der Doppelboden der 80-dF-Reihe baut auf einem Tiefrahmen von Alko auf und kann so 20 Zentimeter lichte Höhe erreichen – was richtige Staufächer mit Innen- und Außenzugang möglich macht.

Konstruktionsunterschiede finden sich aber auch an der Integriertenfront. Carthago verwendet ein großes GfK-Formteil, das um den ganzen Bug herumreicht, inklusive der Radläufe. So kann die elegante Rundung der Front bereits bei den seitlichen Dreiecksfenstern beginnen.

Zudem ist die ganze Konstruktion stabil und robust, aber auch schwer. Beim Rapido ziehen sich die Sandwich-Seitenwände bis zum GfK-Rahmen der Windschutzscheibe durch. Die Front stützt sich auf eine Unterkonstruktion, die mit Kunststoff-Formteilen verkleidet ist. Der Stoßfänger besteht aus drei, einzeln tauschbaren Teilen – die aber weniger robust sind als die Carthago-Variante aus GfK.

Wasser- und Stromspeicher sind bei den Kontrahenten klassenüblich dimensioniert. Beide versenken den Bordakku in einer Bodenwanne, die auch noch Platz für ein zweites, optionales Exemplar bietet. Zudem scheinen sich beide Marken auf ein Ladegerät und ein Kontrollbord geeinigt zu haben. Letzteres sieht zwar schick aus, enttäuscht aber beim Funktionsumfang.

Moderner gibt sich der Rapido mit drei statt einer USB-Lade-Steckdose. Der Carthago kontert mit seiner rundum stimmungsvolleren und, vor allem, helleren Beleuchtung.

Bei der Wasseranlage tut sich der französische Integrierte mit zeitgemäßen Rohr- und-Muffen-Systemen hervor, während der deutsche Nachbar auf klassische Schlauchtechnik setzt. Die Türen beider Gaskästen sind breit genug, um die Flaschen unabhängig zu tauschen.

Im Rapido-Exemplar lässt die Gasleitung darin jedoch eine angemessene Fixierung vermissen. Punkt für den Carthago, der zudem den Gasverteilerblock griffgünstig im Küchenblock installiert.

Die 6er Kombi-Heizung ist bei beiden serienmäßig und praxisgerecht in Sitzgruppennähe eingebaut. Auch die Abwassertanks sind aufpreisfrei isoliert und werden, zusammen mit dem Doppelboden, mit Warmluft versorgt. Im kritischen Fahrerhaus-Sitzgruppen-Bereich finden sich beim Carthago aber mehr Ausströmer. Isolierverglaste Seitenscheiben gibt es optional.

Obwohl Rapido bei der Aufbautechnik aufgeholt hat, bleibt die Carthago-Kabine noch hochwertiger und solider. Bei der Bordtechnik herrscht Gleichstand – wenn man die Beleuchtung mit einrechnet.