Tiny House oder Mobile Home? Das passt besser zu deinem Camper-Lifestyle

Glamping oder Minimalismus?
Tiny House und Mobile Home im Vergleich

Veröffentlicht am 06.08.2025
Tiny House Hotel
Foto: Green Tiny Houses

Weniger Wohnraum, mehr Freiheit? Der Trend zum reduzierten Wohnen und Campen wächst – und führt zu zwei sehr unterschiedlichen Wohnobjekten: dem Tiny House und dem Mobile Home.

Moderne Campingplätze bieten längst mehr als Zeltwiesen und Parzellen für Wohnmobile. Immer mehr Betreiber setzen auf fest installierte Mietunterkünfte, die Komfort und Campingflair verbinden – und damit neue Zielgruppen ansprechen.

Die Bandbreite reicht von einfachen Schlaffässern oder Pods über voll ausgestattete Mietwohnwagen bis hin zu Tiny Houses und Mobilheimen mit Bad und Küche. Besonders beliebt sind diese Mietunterkünfte bei Campingneulingen, die spontan ein Wochenende in der Natur verbringen wollen.

  • Tiny House: Ideal für Singles oder Paare mit klarer minimalistischer Haltung "weniger ist mehr". Kurzurlaub.
  • Mobile Home: Für Familien, Senioren oder Dauercamper, die mehr Platz und Komfort suchen. Längerer Aufenthalt.

In fixen Mietunterkünften sind Camperinnen und Camper wetterunabhängiger als im Zelt oder Dachzelt. Außerdem können Tiny House oder Mobile Home ideal für Familien oder Gruppen sein, die Camping ausprobieren wollen, ohne eine Campingausrüstung zu besitzen oder anschaffen zu müssen.

Lena Everding, cabinski GmbH

Viele Campingplätze bieten inzwischen Miet-Tiny-Houses oder Mobile Homes – ideal zum Testwohnen.

Was unterscheidet Tiny House und Mobile Home?

Beide Unterkünfte sind ihre eigenen kleinen Welten auf engem Raum. Doch die Intention dahinter könnte kaum unterschiedlicher sein.

  • Glamping, also "Glamorous Camping", steht für stationäres, komfortables Wohnen auf dem Campingplatz – ein Prinzip, das dem Mobile Home am nächsten kommt, da die Mobilheime meist etwas größer sind und eine volle Ausstattung bieten. Stil und Anmutung der Camping-Ferienhäuser reichen von bieder bis modern.
  • Minimalismus hingegen ist das bewusste Reduzieren auf das Wesentliche. Tiny Houses setzen dieses Ideal architektonisch um – vor allem beim Design und Stil können sie punkten. Dafür kann es bei den minimalistischen Häuschen zu ein paar Abstrichen kommen, was den Komfort, den Stauraum und die Ausstattung angeht.

Vorteile und Nachteile von Tiny House und Mobilheim

In welcher Unterkunft muss man welchen Kompromiss schließen? Wo trifft der Minimalismus auf die harte Realität? Und wie kann ein Tiny House punkten?

Tiny House Hotel
raus

Innenraumaufteilung:

  • Ein Tiny House zwingt zum Umdenken. Die Küche ist oft Teil des Wohnzimmers, Stauraum entsteht durch kluge Schranklösungen unter der Treppe oder im Bettkasten.
  • Das Mobile Home bietet hier mehr klassischen Komfort: separate Räume, größere Küche, fester Esstisch.

Kälte, Hitze, Isolierung:

  • Ein Mobilheim bringt meist bessere Dämmung mit – wichtig für ganzjähriges Wohnen.
  • Viele Tiny Houses dagegen benötigen Zusatzheizungen oder aufwendige Dämmkonzepte, um autark über den Winter zu kommen.

Stauraum und Alltagstauglichkeit:

  • Wer dauerhaft darin lebt, merkt schnell: 20 m² sind ein Ideal, keine Norm. Tiny-House-Bewohner berichten oft von "ständigem Verstauen und Umräumen".
  • Im Durchschnitt bewegen sich Mobilheime in Deutschland häufig im Bereich von 40 bis 60 m² Wohnfläche. Im Mobilheim finden das SUP-Board oder ein festes Bett ihren Platz.
Camping Les Actinidias, Berrias-et-Casteljau
Metrics99 via Stellplatz Radar

Stil und Anmutung:

  • Tiny Houses wirken oft wie kleine Design-Statements – mit viel Holz, großen Fensterfronten und durchdachten Raumkonzepten vermitteln sie trotz ihrer Größe ein modernes Wohngefühl.
  • Mobile Homes hingegen setzen eher auf Funktionalität: Sie ähneln innen klassischen Wohnungen, außen oft Fertigbauten – weniger minimalistisch, dafür pragmatischer.

Ansonsten unterscheiden sie sich in Bauweise, in der Rechtslage und bei ihren Kosten in der Anschaffung.

Was ist eigentlich ein Tiny House?

Ein Tiny House ist ein meist transportabler Kleinstwohnraum unter 50 m², der minimalistisches Wohnen mit hoher Individualisierung verbindet.

Tiny House
Natascha Paetzold
  • Bauweise: Meist auf einem Trailer montiert, oft in Holzrahmenbauweise gefertigt, mit weniger als 50 m² Fläche.
  • Mobilität: Die Mobilität ist technisch gegeben, aber rechtlich und praktisch eingeschränkt.
  • Nutzung: Viele stehen auf privaten Grundstücken oder alternativen Stellplätzen, teils ohne volle Infrastruktur.

Die größte Herausforderung liegt oft nicht im Bau, sondern im Standort: Ob und wie ein Tiny House genehmigt wird, hängt stark von der jeweiligen Gemeinde, der geplanten Nutzung und dem Grundstück ab. Zudem müssen Wasser-, Strom- und Abwasseranschlüsse meist selbst organisiert oder über autarke Systeme wie Tanks und Solaranlagen gelöst werden.

Beim Tiny House beginnen die Anschaffungskosten bei etwa 40.000 Euro – je nach Ausstattung, Materialwahl und Design kann der Preis aber deutlich steigen.

Was ist eigentlich ein Mobile Home (Mobilheim)?

Ein Mobile Home ist ein seriengefertigtes, oft stationäres Wohnmodul mit vollständiger Ausstattung, das primär auf Campingplätzen genutzt wird.

Istrien
Ulrich Kohstall
  • Bauweise: Größer und breiter, meist aus industriell gefertigten Sandwichpaneelen.
  • Mobilität: Trotz Rädern ist es in der Regel stationär – oft auf einem Dauerstellplatz mit vollständigen Hausanschlüssen.
  • Nutzung: Ein typisches Glamping-Modell mit Fokus auf Komfort statt Reduktion.

Die Aufstellung eines Mobile Home erfolgt meist auf einem genehmigten Camping- oder Mobilheimplatz, wo oft auch ein dauerhafter Wohnsitz möglich ist. Durch serienmäßige Fertigung, klar definierte rechtliche Rahmenbedingungen und eine fix installierte Infrastruktur lassen sich die laufenden Kosten besser kalkulieren als beim Tiny House.

Ein Mobile Home ist hingegen bereits ab rund 30.000 Euro erhältlich – in der Regel inklusive Sanitärbereich, Küche und allen notwendigen Anschlüssen.