Für einige Camperinnen und Camper gibt es kaum etwas Schöneres, als im Berchtesgadener Land aufzuwachen: Der Blick auf die imposanten Berge, die klare Luft, die Ruhe – und doch will der richtige Campingplatz gefunden sein. Wir haben sieben beliebte Plätze in dieser idyllischen Region einem gründlichen Praxistest unterzogen. Komfort, Naturerlebnis und Service – was bieten die Campingplätze wirklich? Hier gibt es alle Details, die Sie vor Ihrer Buchung wissen müssen!
7 Top Campingplätze im Berchtesgadener Land
Sieben Campingplätze unterschiedlichen Charakters bieten sich als solide Basisstationen für viele Attraktionen des Berchtesgadener Landes an und laden zum Verweilen ein.
1. Camping Lindlbauer
Wer von Nord oder West das Berchtesgadener Land ansteuert, fährt entweder bis Piding auf der Autobahn A 8, um von dort aus via Bad Reichenhall etwa nach Berchtesgaden zu gelangen – oder nimmt ab Siegsdorf die B 306, die durch hügelige Landschaften nach Inzell führt.
Großzügige Stellflächen auf Schotterrasen prägen die terrassierte, von jungen Bäumen umsäumte Anlage. Bergpanorama rundum.
Sich gleich dort auf dem Camping Lindlbauer einzuquartieren hat was. Alle Attraktionen des Berchtesgadener Landes sowie Salzburg und der Chiemsee sind in maximal 45 Autominuten zu erreichen; per "Mozart-Express" gelangt man im Sommer dienstags und donnerstags in einer Stunde für acht Euro in die Mozartstadt.
Camping Lindlbauer selbst liegt hübsch auf Terrassen, von deren Kanten aus sich ein Panoramablick auf die umgebende Bergwelt eröffnet. Die Ausstattung ist modern, gepflegt, professionell gemacht und mit einem Hauch bayerisch-ländlichem Charme versehen. Die Sanitäreinrichtungen beeindrucken mit schräger Aufteilung. In ein Eck zwängt sich sogar eine Infrarotkabine, Mietbadezimmer sind ebenfalls vorhanden. Ansonsten gibt es einen schönen Spielplatz, Waschmaschinen, Wäschetrockner und einen Skitrockenraum. Leckermäuler kommen gleich doppelt auf ihre Kosten: im kleinen Stübchen an der Rezeption mit verführerischen selbstgemachten Kuchen und im Café ein paar Schritte weiter mit "weltbestem Kaiserschmarrn".
Größe und Charakter: 3 ha terrassiertes Gelände mit Kies- und Wiesenuntergrund, wenige Bäume. 91 Stellplätze (100–120 qm), keine Dauercamper, 2 Mietobjekte.
Ausstattung und Service: Moderne, gepflegte Sanitäranlagen, auch behindertengerecht, Wickelraum, Trocken-, Skiabstellraum, Wäsche- und Geschirrspülbecken, Waschmaschinen, Trockner, Küche; Gasflaschen-, Brötchenservice, Imbiss, Kiosk; WLAN (kostenpflichtig).
Öffnungszeiten: Betriebsruhe Anfang November bis Mitte Dezember, sonst ganzjährig.
Bewertung: Camping Lindlbauer
- Lage: 2 von 3 Punkten.
- Ausstattung: 2,5 von 3 Punkten.
- Freizeitwert: 1,5 von 3 Punkten.
Der besondere Tipp
Röhricht umgibt den Naturbadesee mit Liegewiese. Auch hier genießt man die famose Bergkulisse.
Badepark Inzell Nur fünf Minuten Fußweg vom Campingplatz entfernt lädt ein 10.000 Quadratmeter großer Naturbadesee sommers zu ausgiebigem Schwimmen und Planschen ein. Drum herum darf auf einer teils von Bäumen beschatteten Liegewiese gechillt werden. Sprungturm, Spielplatz, Kleinkinderbereich sowie ein Fußball- und Volleyballfeld bieten Vergnügen für die ganze Familie. Hallenbad und Saunalandschaft waren im Sommer 2024 noch im Bau. Ein Becken mit zwei 20-Meter-Bahnen, ein 32 Grad warmes Außenbecken sowie drei Saunen und ein Dampfbad waren da im Entstehen und gehen planmäßig im Frühjahr 2025 in Betrieb.
2. Campingplatz Staufeneck
Camping – nix Glamping" springt dem Besucher schon auf der handgestrickten Homepage dieses Campingplatzes als Motto ins Auge. Die aus den 1960er Jahren stammende Anlage wird seit zwei Jahrzehnten von Melanie Schön und ihrem Partner geführt. Die Substanz ihrer Einrichtungen dürfte die ursprüngliche sein, die Pächter haben sie indes technisch auf den nötigen Stand gebracht, gepflegt und mit einfachen Mitteln kunstvoll aufgehübscht. Wer schon einige Jahrzehnte Camperleben auf dem Buckel hat, fühlt sich mitunter – durchaus angenehm – an seine Jugendtage erinnert. Das mit milder Hand gepflegte Gelände wirkt ebenso auf sympathische Weise natürlich.
Die langgezogene Anlage zwängt sich zwischen den Fluss Saalach und einen bewaldeten Bergrücken.
Die Preise sind zwar nicht mehr ganz die der 60er Jahre, fallen im Vergleich zum Umfeld aber immer noch sehr moderat aus. Die ersparten Euros sind dann zum Beispiel bei einem Besuch der nahen, wegen des trennenden Flusses etwas umständlich erreichbaren Ruperti-Therme in Bad Reichenhall fix verbraten. Ohnehin ist die stolze Kurstadt einen Besuch wert.
Ein bisschen Glamping gibt es übrigens doch auf dem Platz: Einige Dauergäste haben sich in höchst originellen Tiny-Houses eingerichtet – sehenswert!
Größe und Charakter: 2,4 ha langgestrecktes Gelände mit Kies- und Wiesenuntergrund, teils alte Bäume, zwischen Saalach und einem bewaldeten Berghang. 110 parzellierte Stellplätze (70–100 qm), davon 30 Dauercamper.
Ausstattung und Service: Einfache, doch liebevoll gepflegte Sanitäranlagen, Wäsche- und Geschirrspülbecken, Waschmaschinen, Trockner; Gasflaschenservice, Getränkeverkauf; kein WLAN.
Öffnungszeiten: Ende April bis Anfang Oktober.
Bewertung: Campingplatz Staufeneck
- Lage: 1,5 von 3 Punkten.
- Ausstattung: 1,5 von 3 Punkten.
- Freizeitwert: 1,5 von 3 Punkten.
Der besondere Tipp
Blick vom Gasthaus auf die Liegewiese und den schlanken Teil des Sees. Links schließt sich ein Strandbad an.
Thumsee & Alpengasthof Madlbauer Einen Kilometer lang, 325 Meter breit, 21 Meter tief: Das sind die Kennzahlen des beliebten Badesees, der 15 Autominuten vom Campingplatz entfernt idyllisch in einem Landschaftsschutzgebiet liegt. Auch per Fahrrad oder wandernd ist der See erreichbar, ebenso mit dem Bus von Bad Reichenhall aus. Sommers erreicht der Gebirgssee Temperaturen von deutlich über 20 Grad. Einen schönen Ausblick auf Liegewiese, See und Berge genießt man auf der Terrasse des Alpengasthofs Madlbauer, dessen Restaurant abgesehen von einer dreiwöchigen Winterpause täglich von 10.30 bis 20 Uhr öffnet.
3. Camping Winkl-Landthal
Auf halbem Weg zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden liegt, hübsch eingebettet in die Berglandschaft, dieser kleine Vier-Sterne-Platz am Fuß der "Schlafenden Hexe". Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants sind trotz der Lage weit außerhalb größerer Ansiedlungen nur ein paar hundert Meter entfernt.
Camping Winkl-Landthal: Vier-Sterne-Komfort am Fuß der „Schlafenden Hexe“.
Die drei Rotofen-Berge erinnern, vom Tal aus betrachtet, an das Profil einer liegenden Frau, weshalb sie den erwähnten Spitznamen erhielten. Wer direkt vom Platz aus wandern möchte, findet Wege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade in unmittelbarer Umgebung. Auf anspruchsvolleren Routen ist auch das Erwandern der "Hexe" möglich.
Jasmin Praß hat die bereits 1937 begründete Anlage erst vor einem Jahr von ihren Eltern übernommen und führt sie nun gemeinsam mit ihrem Mann Sebastian in vierter Generation. Einige der für die Vier-Sterne-Klassifizierung erforderlichen Einrichtungen sind ein wenig in die Jahre gekommen. Sie sollen, so Jasmin Praß, sukzessive weiter modernisiert werden. Beginnen will sie damit beim Spielplatz. Doch keine Sorge: Derlei Handlungsbedarf gibt es beim gepflegten und schon modernisierten Sanitärhaus nicht.
Größe und Charakter: 2,5 ha, in zwei Platzteile gegliedertes Gelände mit Kies- und Wiesenuntergrund, einige Bäume, zwischen Straße und Waldrand. 100 parzellierte Stellplätze (80–100 qm), davon 20 Dauercamper, Zeltwiese, 7 Mietunterkünfte.
Ausstattung und Service: Einige Komfortplätze mit Wasser-, Abwasser- und TV-Anschluss, modernisierte, gepflegte Sanitäranlagen, Wickeltisch, Wäsche- und Geschirrspülbecken, Waschmaschinen, Trockner; Gasflaschenservice, Brötchenservice (Mai bis September), Kiosk (HS); WLAN (gratis).
Öffnungszeiten: Ganzjährig geöffnet, Anreise 14 bis 18 Uhr.
Bewertung: Camping Winkl-Landthal
- Lage: 2 von 3 Punkten.
- Ausstattung: 2 von 3 Punkten.
- Freizeitwert: 2 von 3 Punkten.
Der besondere Tipp
Schon von außen zeigt das Gebäude der Alten Saline mit aufwendiger Architektur: Salz bedeutete Reichtum.
Bad Reichenhall Die vielleicht imposanteste unter den vielen Sehenswürdigkeiten der Kurstadt ist die Alte Saline. Die einstündige Führung beginnt in dem neoromanischen Backsteinbau am südlichen Ende der Fußgängerzone. Aus der Maschinenhalle mit ihren 13 Meter großen Wasserrädern steigt man über zahllose Stufen hinab, um einen Teil des weit verzweigten Stollensystems zu durchwandern; dabei erfährt man viel über Technik und Historie der Salzgewinnung. Der Rundgang zeigt unter anderem, wie der Antrieb einer Pumpe funktionierte, die die Salzsole zu ihrem Bestimmungsort beförderte. Er endet im Salzmuseum mit Salzshop.
4. Camping Simonhof
Bei unserem Besuch sitzt Andreas Graßl auf seinem Rasentraktor, um die parkähnlichen Grünanlagen seines Campingplatzes zu pflegen. Das tut er mit Geschick und Leidenschaft: Die Parzellen und die gesamte Anlage wirken wie aus dem Ei gepellt und machen einen großzügigeren Eindruck, als es uns die nackten Zahlen vermuten lassen. Seit 1956 gibt es einen Campingplatz hier auf dem zuvor landwirtschaftlich genutzten Areal der Familie.
Camping Simonhof: Ein Garten Eden in der Bergwelt.
Herz der Anlage ist ein großzügiges Rezeptions- und Sanitärgebäude, in dem geschmackvolle und penibel gepflegte Einrichtungen auf die Gäste warten. Dazu zählt auch ein freundlicher, fein möblierter Aufenthaltsraum, allerdings ohne gastronomisches Angebot. Einige Tischgarnituren im Außenbereich laden ebenfalls zum Aufenthalt ein. Einen Kiosk mit Brötchenservice betreibt der Chef hier immerhin, ansonsten empfiehlt Graßl Restaurants in der Umgebung, von denen das nächstliegende nur einen Kilometer entfernt ist. Gleich an das Sanitärgebäude schließt sich ein gerne genutzter, gut bestückter und gepflegter Spielplatz an, Tischtennisplatten finden sich ebenso.
Den Sanitärcontainer im unteren Platzteil will Graßl demnächst durch ein richtiges Gebäude ersetzen. Personalmangel zwingt ihn ansonsten dazu, den Service eher zu vereinfachen – vor allem öffnet er seinen vormals auch für Wintersportler attraktiven Platz jetzt nur noch von April bis Oktober.
Größe und Charakter: 1,5 ha, teilweise terrassiertes, parkartig gepflegtes Gelände mit Wiesenuntergrund, einige Bäume, Büsche und Hecken. 100 parzellierte Stellplätze (80–110 qm), davon 35 Dauercamper, Zeltwiese, keine Mietunterkünfte.
Ausstattung und Service: Alle Plätze mit Wasser- und Abwasseranschluss, moderne, gepflegte Sanitäranlagen, Wickelraum, Wäsche- und Geschirrspülbecken, Waschmaschinen, Trockner, zusätzlicher Sanitärcontainer, Aufenthaltsraum, Spielplatz; Kiosk mit Brötchenservice; WLAN (gratis).
Öffnungszeiten: Anfang April bis Ende Oktober, Anreise 13 bis 18 Uhr.
Bewertung: Camping Simonhof
- Lage: 2 von 3 Punkten.
- Ausstattung: 2,5 von 3 Punkten.
- Freizeitwert: 2 von 3 Punkten.
Der besondere Tipp
Eine 55 Meter lange Hängebrücke schließt seit 2010 eine durch Felssturz gerissene Lücke im Wanderwegenetz.
Klausbachtal Beim Parkplatz Hirschbichlstraße an der Nationalpark-Infostelle Hintersee Klausbachhaus startet ein gutes Dutzend Wanderwege. Besonders beliebt ist derjenige zum Alpengasthof Hirschbichl. 350 Höhenmeter sind auf meist milde ansteigenden Pfaden zu erklimmen. Am Wegesrand gurgelt der Klausbach, eine Adlerbeobachtungsstation lädt zum Innehalten ein. Ansonsten ist man in gut zwei Stunden oben. Ein asphaltierter Fahrradweg führt gleichfalls durch das Tal. Wer es ganz bequem haben will, wählt den "Alpenerlebnisbus", der sommers zu gesalzenen Preisen zwischen Hintersee und dem österreichischen Weißbach verkehrt.
5. Camping-Resort Allweglehen
Steile, enge Kehren ziehen sich hinauf zum Allweglehen – der Komfort-Gipfel will buchstäblich erklommen werden. Doch keine Sorge: Bei Bedarf nimmt ein erfahrener Helfer den Caravan des Ankömmlings fix an den Haken eines Allrad-Pick-ups, um ihn auf einer der aussichtsreichen Parzellen auf der vielfach terrassierten Anlage sicher in Position zu bringen.
Kaum eine Parzelle auf den Terrassen ohne beste Aussicht.
Dann beginnt ein Campingurlaub der Luxusklasse. Zu seinen Selbstverständlichkeiten gehören die riesigen Duschkabinen in dem 2016/17 entstandenen, teils in den Berg hineingebauten exquisiten Sanitär- und Wellnessbereich, zu dem auch ein winters auf 32 Grad temperierter Außenpool gehört. Letzterer soll nach dem Willen der Junior-Chefs noch einen eigenen Umkleidebereich mit Duschen und WC bekommen. Außerdem möchten sie die Anzahl der Parzellen zugunsten deren Größe weiter etwas reduzieren.
Gegenüber den anderen Plätzen der Region punktet das Allweglehen mit seinem eigenen Restaurant, in dessen Küche, Gaststube und Biergarten der gelernte Koch und Senior-Chef Thomas Fendt das Zepter führt.
Größe und Charakter: 6 ha, terrassiertes Gelände mit Kies- und Wiesenuntergrund, einige Bäume, Büsche und Hecken. 170 Stellplätze (100–200 qm), davon 135 parzelliert, Zeltwiese, keine Dauercamper, 15 Mietunterkünfte.
Ausstattung und Service: 143 Komfortplätze mit Wasser- und Abwasseranschluss, topmoderne, gepflegte Sanitäranlagen, auch behindertengerecht, Mietbäder, Wickelraum, Wäsche- und Geschirrspülbecken, Waschmaschinen, Trockner, Camper Clean, zweites Sanitärgebäude, Wellnessbereich mit Saunen und Infrarotkabine, beheizter Außenpool (ganzjährig), Spielplatz, Restaurant, Kiosk mit Brötchenservice, Gasservice, Mietwagen, E-Bike-Verleih, Ladesäulen für E-Fahrzeuge, Hundedusche, Skitrockenraum, WLAN (gratis).
Öffnungszeiten: Ganzjährig geöffnet, Anreise ab 11 Uhr.
Bewertung: Camping-Resort Allweglehen
- Lage: 2,5 von 3 Punkten.
- Ausstattung: 3 von 3 Punkten.
- Freizeitwert: 3 von 3 Punkten.
Der besondere Tipp
Die Fahrt in der 2018 komplett erneuerten Jennerbahn nahe beim Königssee eröffnet spektakuläre Ausblicke.
Obersalzberg/Jenner Vom Haltepunkt Unterau an der Campingplatzauffahrt verkehrt ein Bus Richtung Berchtesgaden. Bei der Talstation der 1950 in Betrieb genommenen Obersalzbergbahn wechselt man in eine der historischen Gondeln, um nach Umstieg an der Mittelstation zur Bergstation auf 1.020 Meter Höhe zu schweben. Von dort aus gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten, unter anderem zum Kehlsteinhaus in Hitlers "Führersperrgebiet". Eine gute Wahl ist der bequeme Carl-von-Linde-Weg zur Mittelstation der Jennerbahn (mit Minigolfanlage an der Talstation), dann geht es per Bus zurück.
6. Camping Mühlleiten
Ein steiler Pfad führt hinter dem Campingplatz hinunter zur Königsseer Ache. An diesem Fluss entlang, der den Königssee entwässert und Richtung Berchtesgaden fließt, spaziert man auf einem hübschen Weg in etwa einer halben Stunde bis zur Anlegestelle der Königssee-Schifffahrt. Wen es in erster Linie wegen des Königssees und seiner Umgebung in das Berchtesgadener Land gezogen hat, der ist mit dem Camping Mühlleiten nicht schlecht beraten. In ähnlich kurzer Zeit gelangt man zu Fuß auch zur Talstation der Jennerbahn; von hier aus gibt es eine Vielzahl von Wandermöglichkeiten.
Diese kleine Anlage zwischen Königssee und Berchtesgaden punktet mit zweckmäßiger, hochwertiger Grundausstattung und kurzen Wegen zu begehrten Zielen.
Der Platz selbst bietet tadellos modernisierte, gepflegte Sanitäranlagen sowie Waschmaschinen, Trockner, Kiosk und Spielplatz – doch ansonsten kaum besondere Komfortmerkmale, die dem gehobenen Preisniveau entsprechen würden. Grundsätzlich werden nur Gäste akzeptiert, die im Zeitraum Juli bis September mindestens fünf Nächte buchen, in der übrigen Zeit mindestens vier Nächte.
Das ebene, längliche, sparsam begrünte Areal schmiegt sich an die nachts wenig befahrene Straße nach Schönau/Königssee. Auf kleinen Stellflächen campt man eng an eng. Ein Aufenthaltsraum und einige Sitzgarnituren unter einem Vordach stehen zur Verfügung. Wenige Meter von der Einfahrt entfernt gibt es auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein gutbürgerliches Restaurant mit Biergarten.
Größe und Charakter: 1,8 ha, langgestrecktes Gelände mit Kies- und Wiesenuntergrund, keine Bäume, wenige Büsche. 96 Stellplätze (60–80 qm, 60 parzelliert), davon 16 Dauercamper; 2 Mietunterkünfte.
Ausstattung und Service: Gepflegte Sanitäranlagen, Wäsche- und Geschirrspülbecken, Waschmaschinen, Trockner, Brötchenservice; Spielplatz, WLAN (gratis).
Öffnungszeiten: Ganzjährig geöffnet, außer Anfang November bis Mitte Dezember und 7. Januar bis Ostern. Anreise 15 bis 18 Uhr, Juli bis September bis 20 Uhr.
Bewertung: Camping Mühlleiten
- Lage: 2 von 3 Punkten.
- Ausstattung: 1,5 von 3 Punkten.
- Freizeitwert: 1 von 3 Punkten.
Der besondere Tipp
Der kleine Kurgarten mit seinem Wasserspiel wirkt im geschäftigen Berchtesgaden wie eine Insel der Ruhe.
Berchtesgaden Dreieinhalb Kilometer vom Campingplatz entfernt liegt die Stadt, die der Region den Namen gibt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts zählt sie zu Deutschlands beliebtesten Touristenzielen. Hier findet man nicht nur vielerlei Sehenswürdigkeiten und Attraktionen – vom Nationalparkzentrum über das Königliche Schloss und das Salzbergwerk bis hin zur Watzmann-Therme und mehr –, sondern auch Einkaufsmöglichkeiten aller Art sowie eine Klinik mit Notfallambulanz. Acht der 37 Buslinien der Region halten am Bahnhof und erschließen umliegende Ausflugsziele – für Inhaber der Gästekarte mit wenigen Ausnahmen kostenlos.
7. Camping Grafenlehen
Dichter dran geht kaum noch. Wer dort campen möchte, wo einst Romy Schneider mutmaßlich glückliche Kindheitstage verbracht hat, lebt auf den Campingplätzen Mühlleiten und Grafenlehen quasi im Dunstkreis der weltberühmten, früh verstorbenen Sissi-Darstellerin. Zum See selber, wo die Touristenschiffe anlegen, dauert der Spaziergang entlang der Königsseer Ache von Grafenlehen aus sogar nur 15 Minuten.
Auf dem Camping Grafenlehen genießt man das mächtige Bergpanorama.
Dass die Lage in unmittelbarer Nähe der Top-Attraktion Camper magisch anzieht und somit auch für eine enorme Auslastung der betreffenden Campingplätze sorgt, das zeigen uns Grafenlehen und Mühlleiten eindrücklich. Auch abseits der Hauptsaison empfiehlt sich jedenfalls eine frühzeitige Anfrage und Reservierung.
Grafenlehen ist fast genauso eng aufgeteilt und karg begrünt wie Mühlleiten, wobei flussseits ein Wäldchen angrenzt und ein höher gelegener Platzteil ein bisschen grüner und luftiger wirkt. Ausstattung und Service der Anlage sind etwas umfangreicher und ähnlich solide wie beim kaum 500 Meter Luftlinie entfernten Mühlleiten, allein der lieblos angelegte Spielplatz war bei unserem Besuch in einem verwahrlosten Zustand.
Größe und Charakter: 2,8 ha, teils terrassiertes Gelände mit Schotter- und teils Wiesenuntergrund, von Bäumen umgeben. 203 Stellplätze (70–100 qm, 170 parzelliert), davon 23 Dauercamper; 1 Mietunterkunft.
Ausstattung und Service: Einige Komfortplätze mit Wasser-, Abwasser-, SAT-TV-Anschluss und Kassettenausguss, modernisierte, gepflegte Sanitäranlagen, Geschirrspülbecken, Waschmaschinen, Trockner, Spielplatz, Ladesäulen für E-Fahr- zeuge; Gasflaschenservice, Brötchenservice, Kiosk; WLAN stellenweise (gratis).
Öffnungszeiten: Ganzjährig geöffnet außer 8. Januar bis 31. März. Anreise bis 19 Uhr. Reservierung empfohlen.
Bewertung: Camping Grafenlehen
- Lage: 2 von 3 Punkten.
- Ausstattung: 2 von 3 Punkten.
- Freizeitwert: 1,5 von 3 Punkten.
Der besondere Tipp
An der Nordspitze des Sees kann man zwischen Schönau und der Bob-Rennbahn hübsch am Ufer entlangflanieren.
Der Königssee Bis zu 600.000 Passagiere schippern jährlich mit der Königssee-Schifffahrt über die Hauptattraktion des Berchtesgadener Landes. Allesamt pilgern sie zur Wallfahrtskirche Sankt Bartholomä; dort endet winters die Fahrt. Von Ende April bis Mitte Oktober geht es auf Wunsch weiter zur Saletalm mit Einkehr- und Wandermöglichkeiten. Der Königssee zwängt sich langgezogen zwischen die steilen Berghänge von Hagengebirge und Watzmann. Baden ist in seinem sauberen Wasser erlaubt, Luftmatratzen und Schlauchboote hingegen nicht. Die Wassertemperatur erreicht im Sommer maximal 20 Grad.
