Strenge Regeln 2025: Griechenland macht keinen Unterschied zwischen Auto und Wohnmobil

Neue Verkehrsregeln für Camper in Griechenland
Das müssen Camper jetzt in Griechenland beachten

ArtikeldatumVeröffentlicht am 29.09.2025
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Roadtrip Griechenland Chalkidikis i
Foto: Andreas Fischer

Seit dem 13. September 2025 gelten in Griechenland deutlich strengere Verkehrsregeln. Für alle, die mit dem Wohnmobil oder Caravan unterwegs sind, fallen nicht nur Bußgelder höher aus – es drohen auch führerscheinrechtliche Konsequenzen, Fahrzeug‑ oder Kennzeichenentzug und Verzögerungen, die den Urlaub gefährden können.

Was ist neu – und was gilt bereits jetzt?

Sofort gültige Strafrahmen bei Tempoverstößen:

  • Schon ab einer Überschreitung von 20 km/h kann es ein Bußgeld von 100 Euro geben. Bei über 50 km/h über dem Limit drohen mindestens 350 Euro, meist eher 700 Euro, und ein Fahrverbot von 60 Tagen. Extremfälle wie über 200 km/h können sogar bis zu 8.000 Euro kosten und bis zu vier Jahre Führerscheinverlust bringen.
  • Das neue Tempolimit von 30 km/h in Wohngebieten ("Residential Areas”) greift erst ab 1. Januar 2026 – bis dahin gilt innerorts meist 50 km/h oder der ausgeschilderte Wert.

Parken, Wildcampen & Camper-Besonderheiten:

  • Schon bei kleinen Parkverstößen drohen Bußgelder von 20 bis 150 Euro. Die Polizei kann sogar das Kennzeichen einziehen – das Fahrzeug steht dann still, oft wochenlang.
  • Für Wohnmobile & Camper war für dieses Jahr ein Wildcamping-Verbot im Gespräch – das dann jedoch abgewendet wurde. Hier beschreiben wir die genauen Regeln für Übernachtungen außerhalb von Ortschaften und was dabei zu beachten ist. Dennoch gilt: Camping am Strand, in Wäldern oder bei archäologischen Stätten ist verboten. Verstöße können mit bis zu 3.000 Euro geahndet werden.

Führerschein, Alkohol & Handy

Bei schwereren Verkehrsdelikten wird der Führerschein sofort einbehalten. Urlauber, die das Land bereits verlassen haben, dürfen mit zusätzlichen Rückgabeverzögerungen rechnen – durch Amtswege zwischen griechischen und deutschen Behörden.

  • Für Autofahrer gilt eine Promillegrenze von 0,5. Für Fahranfänger, Motorradfahrer und Berufskraftfahrer gilt Null-Promille. Zwischen 0,8 und 1,1 Promille drohen 700 Euro Bußgeld und 90 Tage Entzug. Ab 1,1 Promille sind mindestens 1.200 Euro fällig – plus zeitweiser Führerscheinabnahme und mögliche Haftstrafen.
  • Beim Handy am Steuer gelten drastische Sanktionen: Der erste Verstoß kann 350 Euro kosten und 30 Tage Fahrverbot nach sich ziehen. Bei Wiederholung sind sogar bis zu 2.000 Euro Strafe und ein Jahr Führerschein-Entzug möglich.

Spezielle Tipps für Wohnmobilurlauber

  1. Planung und Parkplätze im Voraus prüfen: Nutzen Sie besser offizielle Stellplätze und Campingplätze – dort ist das Parken vorschriftsmäßig, und Sie vermeiden Konflikte mit Behörden. Wildcampen außerhalb ausgewiesener Zonen birgt hohes Risiko.
  2. Versicherung & Fahrzeugpapiere griffbereit halten: Bei Kontrolle kann die Polizei Fahrzeugpapiere einbehalten. Halten Sie Versicherungsschein, Fahrzeugzulassung und Ihren Führerschein stets griffbereit.
  3. Exakte Geschwindigkeit halten – und toleranzfrei fahren: Vermeiden Sie jede deutliche Überschreitung des Tempolimits. Für Wohnmobile und Caravans mit niedrigerem Fahrverhalten gilt: lieber langsam und sicher als riskant drängen.
  4. Bei Verkehrsverstößen Ruhe bewahren – und schnell reagieren: Wenn der Führerschein eingezogen wird, zahlen Sie schnell die Strafe und nutzen Sie Kontakt zur deutschen Auslandsvertretung, um Verzögerungen zu minimieren.