Île de Ré: Außergewöhnliche Insel an der französischen Atlantikküste

Camping-Tipp auf der französischen Île de Ré
Verträumter Urlaub zwischen malerischen Orten

Veröffentlicht am 14.06.2025

Die Île de Ré schmücken viele Beinamen, darunter "Perle der Atlantikinseln" und "La Blanche" – die Weiße. Zwei der zehn Inselorte, Ars-en-Ré und La Flotte, zählen zum erlesenen Kreis der "schönsten Dörfer Frankreichs". Wohin man auch blickt, wachsen vor den niedrigen, weiß gekalkten Häusern mit grünen Fensterläden und lachsroten Dachziegeln bunt leuchtende Stockrosen in die Höhe.

Weitgehend naturbelassene Dünengürtel säumen die vielen goldfarbenen Strände. Der Golfstrom sorgt für ein gemäßigtes Klima mit warmen Sommern und durchschnittlich 2.600 Sonnenstunden pro Jahr. Hauptverkehrsmittel auf dem flachen, 30 Kilometer langen und bis zu fünf Kilometer breiten Eiland ist das Fahrrad. Eine Mautbrücke verbindet die Insel mit dem Festland. Zur Auswahl stehen rund ein Dutzend gut geführte Campingplätze (für Juli/August Reservierung erforderlich) und eine Handvoll Stellplätze.

Die malerischen Inselorte

Saint-Martin-de-Ré erscheint wie ein Gemälde aus pastellfarbenen Häusern und blühenden Gärten, umhüllt vom Rauschen der Atlantikwellen. Das beschauliche Inselzentrum an der Nordküste zählt mit seinen sternförmigen, vom Festungsbaumeister Vauban errichteten Mauern zum UNESCO-Weltkulturerbe. In den gemütlichen Cafés und Restaurants rund um den Hafen genießt man die kulinarischen Schätze der Region. Plastikstühle und Leuchtreklame gibt es nicht. Man sitzt auf Designer-Caféstühlen oder Sitzmöbeln aus nachwachsenden Rohstoffen. Zahlreiche Kunsthandwerksläden, Bildergalerien und Boutiquen in den verwinkelten Gassen laden zum Flanieren ein.

Reise Ile de Re Saint-Martin-de-Re f
Thomas Cernak

Das Dorf La Flotte ist ein weiteres Juwel auf der Île de Ré. Die Besucher betreten ein Labyrinth aus weißen Häusern mit mal blauen, mal grünen Fensterläden – gesäumt von duftenden Rosen und Lavendel. Der Hafen mit schaukelnden Segel- und Fischerbooten bildet das Herzstück der 3000-Seelen-Gemeinde. Entlang der Promenade laden Cafés und Bistros dazu ein, bei einem Glas Wein oder einem Café au Lait die Seele baumeln zu lassen. Wenngleich La Flotte ein vielbesuchter Ort ist, hält er viele verträumte Winkel bereit, wo die Zeit stillzustehen scheint.

Der alte Ortskern von Le Bois-Plage ist ein weiteres Schmuckkästchen, das sich zu entdecken lohnt. Die Glasfenster seiner Kirche zieren maritime Motive. Am Dorfrand weist die letzte Windmühle der Insel den Radfahrern den Weg. Sie liegt am 13 Kilometer langen Radweg "Route über Land". Die topfebene Insel – ihr höchster Punkt erreicht 19 Meter  – ist mit ihren 138 Kilometer Radwegen ein Eldorado für Freizeitradler jeden Alters.

Reise Ile de Re ouarde-sur-Mer f
Thomas Cernak

Im benachbarten La Couarde führt "Der Weg durch die Sümpfe" über 19,6 Kilometer nach Les Portes im Nordwesten. Dabei radelt man fast immer am Meer entlang – vorbei an den einst weit verbreiteten Salzmarschen – und weiter über Le Matrey, die schmale Landenge, die den Inselwesten mit dem -osten verbindet. Ein Höhepunkt der Tour ist der Besuch des entzückenden Städtchens Ars-en-Ré.

Besondere Wahrzeichen

Markantes Wahrzeichen von Ars-en-Ré ist der 42 Meter hohe, schwarz-weiß bemalte Glockenturm der Kirche Saint-Étienne; er dient seit dem Mittelalter als Orientierungspunkt für die Seefahrt. Die Grundmauern des Gotteshauses stammen womöglich aus dem siebten Jahrhundert. Reich wurde Ars durch die Salzgewinnung in den umliegenden Salinen, was sich bis heute in der prächtigen Architektur des Dorfes widerspiegelt.

Reise Ile de Re Ars-en-Re f
Thomas Cernak

Bunte Märkte und Läden

Ein Streifzug über einen Wochenmarkt auf der Île de Ré ist ein Fest für die Sinne – ein Kaleidoskop aus Farben, Düften und Klängen. Es duftet nach herzhaften Kräutern, frisch gebackenen Baguettes und Croissants. Die Strahlen der Morgensonne streichen sanft über die Stände mit prallen Tomaten und tiefvioletten Auberginen. Grüne und schwarze Oliven glänzen in großen Schalen. Pikante Würste, Käse in vielfältigen Formen und Reifegraden verlocken zum Probieren. Die Rufe der Händler, die ihre Waren anpreisen, vermischen sich mit dem fröhlichen Geplauder der Gäste aus nah und fern. Ein Besuch auf einem dieser Märkte ist mehr als ein Einkauf – es ist ein Eintauchen in das Herz und die Seele dieser Region.

Reise Ile de Re Markt f
Thomas Cernak

Als eine besondere Spezialität gelten die Frühkartoffeln der Insel; sie wachsen ausschließlich auf den kalkhaltigen und sandigen Böden zwischen Ars und Saint-Martin. Berühmt sind die Sorten Alcmaria und Charlotte, die ab April beziehungsweise von Mitte Mai bis Ende Juni auf den Märkten erhältlich sind – im Übrigen die einzigen Kartoffeln in Frankreich, die das A.O.C.-Siegel tragen dürfen. Sie schmecken am besten gedünstet oder gebraten mit Butter, einer Prise Fleur de Sel von den nahen Salzgärten und frischen Kräutern, darunter Thymian und Schnittlauch.

Ein weiteres wichtiges Produkt ist der Wein, der neben Salz seit dem zehnten Jahrhundert lange Zeit die wichtigste Einnahmequelle darstellte. Nur jene Reben, die einst auf den Dünen wuchsen, überlebten die Reblauskatastrophe im 19. Jahrhundert. Heute nehmen die Rebflächen wieder zu: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot sind die am meisten angebauten Sorten. Ebenfalls an den Ständen zu finden ist der regionaltypische Pineau – hergestellt aus Traubenmost.

Reise Ile de Re Seife f
Thomas Cernak

In jedem Fall sollte man nicht versäumen, einen der Nachtmärkte im Sommer zu besuchen. Der größte findet im Juli und August jeden Abend in La Flotte statt.

Fischmärkte

Was grillen wir heute – Seelachs oder Wolfsbarsch, frisch gefangen am morgen von den Fischern in Saint-Martin-de-Ré? Weitere Anregungen für ein gelungenes Abendessen vermittelt ein Rundgang durch die kleine, aber feine Markthalle in der Inselmetropole – etwas versteckt in der Rue Jean Jaurès in einer Ecke am Hafen. Empfehlung zum Dessert: Charentais-Melone oder Maras-de-Bois-Erdbeeren mit ganz wenig Zucker und einer Vanilleschote.

Reise Ile de Re Fisch f
Thomas Cernak

Die weiten Strände

Der feinsandige Strand La Conche im Nordwesten erstreckt sich entlang des Lizay-Waldes vom Leuchtturm Les Baleines bis nach Les Portes-en-Ré. Er konnte sein wildes, natürliches Aussehen bewahren. Als Aktivitäten bieten sich dort unter anderem an: Kitesurfen, Windsurfen, Segeln und Bodyboarding. La Conche ist im Bereich Pas Zanuch bewacht (1. Juli bis 1. September von 11 bis 19 Uhr). Hunde sind mit Einschränkungen erlaubt.

Reise Ile de Re Saint-Clement-des-Baleines f
Thomas Cernak

Hohe geschützte Dünen säumen den vielbesuchten Sandstrand Les Prises in La Couarde, nur wenige Schritte vom gemeindeeigenen Campingplatz entfernt. Der Strand ist nicht beaufsichtigt, besitzt jedoch sanitäre Anlagen. In den Sommermonaten sind Haustiere nicht gestattet. Eine weite Aussicht mit Blick auf die Insel Oléron bietet indes die mehrere Kilometer lange Plage des Gollandières östlich davon. Der Strand trägt stolz die "Blaue Flagge", was regelmäßige Kontrollen der Wasserqualität voraussetzt. Er steht im Juli und August unter Aufsicht. Hunde sind zu jeder Zeit verboten.

Reise Ile de Re Sandstrand f
Thomas Cernak

Besonders bei Surfern und Wattanglern sehr beliebt ist der Strand Les Grenette in Sainte-Marie-de-Ré. Viele Menschen zieht es daneben auch an den Südstrand von Rivedoux-Plage. Er bietet ein umfangreiches Wassersportangebot inklusive Jet-Ski-Verleih. Ob Ebbe oder Flut, Baden ist dort immer möglich. Der Strand ist barrierefrei ausgestattet, unter anderem mit Strand- und Schwimm-Rollstühlen. Der Kinderclub "Les Moussaillons" ist in der Hauptsaison für 5- bis 11-Jährige täglich geöffnet. Eine Bar und ein Restaurant befinden sich ebenfalls in der Nähe. Für die Sicherheit am Südstrand sorgen im Juli und August geschulte Mitarbeiter. Hunde haben keinen Zutritt.

Wassersport

"Segeln ist die Kunst, nass zu werden, ohne baden zu gehen." Die Segelschulen des renommierten Anbieters "Ecole de Voile" mit vier Standorten auf der Île de Ré, wie zum Beispiel am Strand Les Prises in La Couarde, helfen dabei, sie zu erlernen. Im Angebot: viele verschiedene Arten von Kursen in allen Leistungsstufen, darunter Segeln auf einem Sportkatamaran (ab 6 Jahren) und Windsurfen (ab 10 Jahren).

Reise Ile de Re Segeln f
Thomas Cernak

Stellplatz-Tipps

Aire de Camping-Car de Port Neuf

17000 La Rochelle(FR)
Aire de Camping-Car de Port Neuf
24 Bewertungen
13,55 EUR/Nacht

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 171 Mobile neben einem Sportplatz am Stadtrand. Auch für große Mobile geeignet (20 Plätze). Überwiegend ebener, teilweise schattiger Platz. Befestigter und geschotterter Untergrund mit Rasen. 115 Stromanschlüsse. Zur Altstadt 30 Minuten Fußweg. Radweg ins Zentrum. Preis pro 24 Std./Mobil: 14,40 Euro inklusive Personen, V+E, Strom, Kurtaxe, WLAN, Hund. Bezahlung am Parkscheinautomaten. Ganzjährig.

Aire de Camping-Car

Gebührenfreier Stellplatz für 3 Mobile auf einem Parkplatz in Strandnähe. Geschotterter Untergrund, teilweise schattig. Zentrum zu Fuß erreichbar. Maximaler Aufenthalt: 2 Tage.

Aire de Camping-Car le Platin

17940 Rivedoux-Plage(FR)
Aire de Camping-Cars Le Platin
4 Bewertungen
17,00 EUR/Nacht

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 18 Mobile mit maximal 8,50 m Länge vor einem Campingplatz. Schöner Meerblick. Der Platz liegt direkt am Küstenweg. Geschotterter Untergrund, teils unter alten Bäumen. Preis pro 24 Stunden: 14,90–19,00 Euro je nach Saison inklusive Personen, Strom, V+E, Hund. Frischwasser: 3,00 Euro. Ganzjährig nutzbar.

Aire de Camping-Car

17590 St.-Clément-des-Baleines(FR)
Aire de Camping-Car
10 Bewertungen
12,50 EUR/Nacht

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 41 Mobile. Kein Schatten. Sandiger Untergrund mit Wiese, bei Regen matschig. Zentrum mit Geschäften und Restaurants zu Fuß erreichbar. Zur Plage La Conche 2 km. Preis pro Mobil: 21,32 Euro/24 Stunden inklusive Strom, Wasser, Abwasser, Kurtaxe. Parken inkl. V+E/5 Stunden: 6,00 Euro. Ganzjährig nutzbar.

Aire de stationnement camping-cars

17410 St.-Martin-de-Ré(FR)
Stellplatz vor dem Camping Municipal Saint-Martin-de-Ré
4 Bewertungen
16,00 EUR/Nacht

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 17 Mobile vor einem Campingplatz. Preis pro Mobil: 5,00–10,00 Euro/24 Std. je nach Saison, Strom und Wasser je 2,00 Euro. Max. Aufenthalt: 3 Nächte. Ganzjährig.