Kroatien im Spätsommer: Ein Roadtrip an spannende Orte und schöne Campingplätze

Camping-Roadtrip nach Kroatien
Die besten kroatischen Regionen für den Spätsommer

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Veröffentlicht am 04.08.2025

Nach Starkregen in Slowenien hat uns die Sonne in Opatija wieder. Wir kommen nach Kroatien, genauer gesagt in die Region Kvarner. Zum Übernachten entscheiden wir uns für den einzigen, einfach gehaltenen Campingplatz am Rande von Opatija. Es ist warm, die Saison scheint noch in vollem Gange, aber es ist nicht ganz so voll wie im Hochsommer. Beflügelt vom Urlaubsflair gehen wir an die Promenade, wo wir einen Aperitif genießen. Später fahren wir mit den Fahrrädern an der Hauptstraße entlang in die Stadt. Die schönen alten Villen und kleinen Hotels erinnern an die alte Kurstadt im Jugendstil.

Radwege gibt es leider nicht, aber nach nur fünf Gehminuten erreicht man vom Campingplatz aus den Lungomare. Die schöne Spazierroute erstreckt sich auf einer Länge von rund zwölf Kilometern an der Riviera von Opatija. Wir genießen den Weg in der Abenddämmerung.

Mit der Fähre auf die Insel Cres

Kroatien, Kirche
Carsten Wagner

Etwa eine halbe Stunde fährt man von Opatija nach Brestova, wo wir mit der Fähre auf die Insel Cres übersetzen. Die ersten Kilometer auf der Inselhauptstraße sind sehr eng und kurvig. Nach 15 Kilometern kommt die erste Gabelung, ab hier sind die Straßen wieder leichter befahrbar. Zwischendurch finden wir immer wieder schöne Aussichtspunkte mit Blick aufs Meer, die zum Picknicken einladen. Unser erstes Ziel ist Nerezine. Der kleine Ort liegt schon auf Lošinj, der nächsten Insel, die sich kaum wahrnehmbar über eine Brücke anschließt. In Nerezine gefällt uns Rapoc´a Camping Village so gut, dass wir noch am selben Tag unseren Aufenthalt um ein paar Tage verlängern. Der kleine Platz liegt unter Pinien direkt am Meer. Er grenzt auch an eine Klosterkirche. Der romantischen Anblick in der Dämmerung bringt jedoch auch ein morgendliches Glockengeläut mit sich. Da wir ohnehin Frühaufsteher sind, stört uns das nicht weiter. Es gibt einen flachen Kiesstrand neben einem kleinen Hafen und auch weitere Strandzugänge am felsigen Ufer, hier kommt man über eigens angelegte Treppen ins Wasser. Dort befindet sich auch eine kleine zum Campingplatz gehörende Strandbar, an der wir etwas chillen.

51554 Nerezine(HR)
Rapoća Camping Village
1 Bewertung
43,40 EUR/Nacht

Das kristallklare Wasser ist mit 25 Grad angenehm warm und lädt direkt zum Schnorcheln ein. Neben relativ vielen Fischen beobachten wir Seeigel und Seeanemonen. Wir sind täglich am und im Wasser und können unter Wasser sogar einen Kormoran beim Jagen beobachten. Nerezine selbst liegt nur wenige Gehminuten vom Campingplatz entfernt und ist über einen Uferweg schnell erreichbar. Der Ort ist noch nicht gänzlich auf Tourismus eingestellt, hier leben viele Einheimische, was eine gewisse Ursprünglichkeit ausstrahlt. So gibt es einen Metzger dessen Ware von sehr guter Qualität ist, einen Fischstand und weitere Geschäfte. Hier genießen wir täglich ein Eis auf dem Marktplatz. Durchquert man Nerezine, so findet man an der Mole ein altes Schiffswrack und weitere Strandabschnitte. Am eigentlichen Hafen des Orts haben morgens ein paar Marktstände geöffnet, hier gibt es auch Restaurants direkt am Meer.

Kroatien, Uferweg
Carsten Wagner

Vom Campingplatz führt ein Fuß- und Radweg am Ufer und der Straße entlang. Wir nutzen ihn für einen Radausflug nach Osor. Dort verbindet eine kleine Drehbrücke die Inseln Cres und Lošinj miteinander. In Osor kann man außerdem einen Skulpturenpark mit Bronzestatuen rund um das Thema Musik, die Stadtmauer und die Kathedrale besichtigen. Auf dem Weg entdecken wir auf halber Höhe eine idyllische Strandbar, die täglich geöffnet hat, hier gehen wir dann auch mal frühstücken.

Kroatien im September

Kroatien, Mali Lošinj
Carsten Wagner

Inzwischen ist der August vorbei und wir vermuten, dass damit auch die Hauptsaison zu Ende ist. Anfang September hat sich jedenfalls der Preis für ein Glas Wein halbiert. Nach einigen Tagen zieht es uns dann doch weiter und wir steuern die Inselhauptstadt Mali Lošinj an. Dort bleiben wir auf dem Camping Cikat mit Aquapark und gehobener Ausstattung. Auch hier verlängern wir spontan um ein paar Tage. Die Plätze sind terrassenförmig in einem Pinienwald und je nach Preiskategorie unterschiedlich angelegt. Da der Campingplatz an einer Bucht liegt, ist das Wasser noch klarer, weil es nicht aufgewühlt wird. Wir gehen also schnorcheln. So etwas haben wir noch nicht erlebt: Kaum ist man im Wasser, kommen die Fische neugierig an. Etliche Schwärme umkreisen uns und nähern sich bis auf wenige Zentimeter. Es handelt sich hauptsächlich um Bandbrassen.

51550 Mali Lošinj(HR)
Camping Cikat
11 Bewertungen
34,70 EUR/Nacht

Mali Lošinj kann man vom Camping Cikat zu Fuß in 20 Minuten erreichen. Schneller geht es mit den Rädern, was bei den sommerlichen Temperaturen für uns die bessere Wahl ist. Der Weg führt entlang einer Bucht, an deren langgestrecktem Ufer einige Kilometer Fuß- oder Radwege verlaufen. Er geht über in die Promenade von Mali Lošinj mit ihren Cafés, Restaurants, Eisdielen sowie typischen Touristenläden. Sommer, Sonne, Hafen sorgen bei uns für richtig gute Urlaubslaune. Als wir dann noch die Fischmarkthalle entdecken, ist alles perfekt. Am nächsten Morgen stehen wir gleich um sieben Uhr parat und kaufen fangfrischen Wolfsbarsch, Sardinen, Calamari und Garnelen für nur zwölf Euro. Abends ist die Outdoorküche in vollem Einsatz und wir zaubern uns eine Fischplatte.

Kroatien, Veli Lošinj
Carsten Wagner

Im September findet im Hafen ein traditionelles Fischerfest, die Losinava, statt. Bei der Regatta versammeln sich 30 bis 40 teils historische Segelboote in der Bucht, von gemütlichen Kajütbooten bis zu Hochsee-Regattaseglern. Nur leider ist heute Flaute und es geht langsam voran, dennoch ein wirklich schöner Anblick. Abends gehen wir zum Fischerfest. Hier gibt es etliche Stände, an denen Fische auf verschiedene Arten sehr lecker zubereitet werden. Für ein Glas Wein und eine kleine Flasche Wasser bezahlen wir zusammen nur zwei Euro. Auf der Bühne finden über den ganzen Abend Konzerte statt, von Klapa, der traditionellen Volksmusik, über Folk bis Rock. Die warme Sommernacht gibt alles, um den Abend in schöner Erinnerung ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag fahren wir mit den Rädern noch etwas weiter nach Veli Lošinj, einem besonders hübschen kleinen Hafenstädtchen. Hinter dem Ort an der Felsenküste befindet sich ein verfallenes Meeresbad, das jedoch rege genutzt wird.

Insel Krk

Kroatien, Krk
Carsten Wagner

Weiter geht es auf die Insel Krk zum Hauptort Krk. Auf diesem Weg überqueren wir die Nachbarinsel Cres und nehmen von dort aus die Fähre. Wir haben Glück und sind das letzte Wohnmobil, das an Bord darf, sonst hätten wie eineinhalb Stunden warten müssen. Hier stehen mehrere gute Campingplätze zur Wahl. Camping Bor liegt mitten im Olivenhain.

51500 Krk(HR)
Camp Bor
11 Bewertungen
34,30 EUR/Nacht

Die Stadt hat eine gut erhaltene Stadtmauer und eine alte Burg. Im Vergleich zu den bisherigen Inselhäfen ist der Hafen von Krk der größte. Neben Sportbooten liegen hier sehr viele Ausflugsboote, die darauf schließen lassen, wie lebhaft es hier in der Hauptsaison sein dürfte. Auf Krk merkt man, dass die Insel über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Hier sind deutlich mehr Touristen unterwegs. Im Hinterhof einer Konoba finden wir eine schöne Stelle für einen Aperitif. Auch wenn es in und auf Krk für unsere Vorstellungen etwas voll ist, so gefällt uns die Inselhauptstadt mit ihren Gässchen und Läden. Nach einem Stadtbummel entschließen wir uns, im Campingplatz-Restaurant zu essen. Eine gute Entscheidung, denn hier wird wirklich traditionell gekocht.

Hoher Andrang in Baška

Kroatien, Baška
Carsten Wagner

Von Krk fahren wir nach Baška im Südosten der Insel. Der Ort ist völlig überlaufen und die Campingplätze sind ausgebucht. Wir kommen gerade noch auf der letzten freien Stellfläche unter. Der Platz ist einfach und entspricht nicht gerade unseren Vorstellungen, doch wir sind froh, überhaupt bleiben zu können. Offenbar haben wir unterschätzt, dass in der Region viele Touristen aus dem Osten Europas hier ihren Urlaub verbringen. Das ist neben der Schönheit der Inseln vermutlich auch der einfachen Verkehrsanbindung geschuldet.

So wird uns schnell klar, dass wir am nächsten Tag wieder abreisen werden, und nutzen den Tag an der langen Promenade.Baška selbst ist trotz des Andrangs doch schön, hier und da verläuft es sich zum Glück ein wenig. Der lange feinkiesige Strand, das blaue Wasser und die Sonnenschirme vor den kahlen Bergen im Hintergrund hinterlassen einen guten Eindruck bei uns. So werden wir wohl zu einer anderen Jahreszeit einen zweiten Versuch wagen – und auf jeden Fall reservieren.

Noch eine kleine Anmerkung zu den Preisen: Nach unserem Empfinden sind die Campingplätze an der kroatischen Küste relativ teuer geworden. Allerdings tut man auch etwas dafür. So waren die von uns besuchten Plätze äußerst gepflegt. Selbst auf einfachen Camps werden die Sanitäreinrichtungen mehrmals täglich gereinigt. Nicht zuletzt tragen die schön angelegten Plätze in der Kvarner-Bucht zu einer entspannten Reise bei. Besonders auf Lošinj haben wir die Gelassenheit des Insellebens so richtig gespürt.

Camping-Tipp für den Zwischenstopp

9873 Döbriach(AT)
Komfort-Campingpark Burgstaller
8 Bewertungen

Die Anfahrt in die kroatische Region Kvarner erfordert aus Deutschland kommend mindestens eine Zwischenübernachtung. Wir haben auf dem Hinweg den Millstätter See in Österreich als Etappenziel gewählt. Er liegt nahe der Autobahn zwischen München und Ljubljana und hat eigene touristische Qualitäten. Am Seeufer in Döbriach befindet sich der Campingpark Burgstaller, der nicht nur durch vielerlei Service-Einrichtungen, sondern auch durch seine originelle architektonische Gestaltung auffällt. Er ist bis Ende Oktober geöffnet. Bei schönem Wetter verbinden wir Radtouren und Schwimmen. Nicht weit vom Campingplatz entfernt kann man klassische Buggys ausleihen. Als absolutes Highlight mieten wir uns einen alten VW Buggy (Basis: Käfer 1200 mit 34 PS). Das Wetter meint es gut mit uns, so dass wir die Nockalmstraße bei Sonnenschein fahren. Die 104 Kehren der Panoramastraße ohne Servolenkung und mit Trommelbremsen sind ein Erlebnis. Wir fühlen uns in die 1980er Jahre zurückversetzt.

6320 null(SI)
Kamp Lucija
11 Bewertungen
25,00 EUR/Nacht

Auf der Rückfahrt bietet sich die slowenische Küste für uns als Zwischenziel an, da wir eine Route über Venetien gewählt haben. Wir legen einen Halt in Portorož ein. Dort nehmen wir den Campingplatz Lucija am Hafen. An der Rezeption teilt man uns gleich mit, dass nachts laute Musik zu hören sei. Bis vier Uhr morgens wurden wir beschallt. Das nehmen wir mit Ohropax in Kauf, da Portorož ein toller Ausgangspunkt für diesen Küstenabschnitt ist und wir unbedingt den Parenzana Radweg fahren möchten. Dieser führt teils durch Weinberge, Olivenhaine sowie Schilfbewuchs und verläuft auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke durch Tunnel. An die Küste geht er in den bekannten Radweg D8 nach Koper über. So fahren wir völlig ungestört auf einer Straße direkt am Meer. Keine Autos, nur Radfahrer und Fußgänger teilen sich die breite palmenbewachsene Route.

Zwischendurch gibt es schöne Einkehrmöglichkeiten. In den Nachbarstädtchen Izola und Piran spürt man schon den italienischen Einfluss. Auch diese alten Orte mit den kleinen Gassen und Häfen lohnen den Abstecher. Sehenswert sind auch die Salinen nahe dem Campingplatz, die man besichtigen kann, und eine kleine alte Werft, wo historische Boote instand gesetzt werden.