Peljesac: Camping-Tipps und schöne Plätze für eine Tour in Süddalmatien

Camping-Tipps und -Plätze in Süddalmatien
Wohnwagen-Tour auf der sonnigen Halbinsel Peljesac

vom Campingprofi seit 1959
ArtikeldatumVeröffentlicht am 11.08.2025
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Zwei schöne und terrassenförmig angelegte Campingplätze, Camp Lavanda und Nevio Camping, liegen am östlichen Ortseingang von Orebic, dem Hauptort der Halbinsel Pelješac. Sie befinden sich in einer weiten Bucht mit großartigem Panoramablick, unter anderem auf die Insel Korcula.

Hübsche Inseln und Städte

Die Insel Korcula ist flacher als Pelješac, das Klima ist ebenfalls ausgesprochen mild: Die Bora, die bisweilen eisig vom Festland bläst, schafft es selten bis dorthin. Sie ist bekannt für ihre dichte Vegetation und malerischen Buchten. Besonders reizvoll für Touristen sind das mediterrane Flair und kristallklares Wasser.

Die gleichnamige Inselstadt Korcula hat eine charmante Altstadt, die oft als "kleines Dubrovnik" bezeichnet wird. Man weiß nicht, wer die gleichnamige Inselmetropole gegenüber gegründet hat. Als sicher gilt, dass ihr ausgeklügeltes Muster mit fächerartig verlaufenden Gassen im 13. Jahrhundert unter dem Fürsten Zorzi entstand.

Die exponierte Lage der Stadt ermöglichte eine ungestörte Entwicklung. An höchster Stelle wacht die Kathedrale Sveti Marko mit Schmuckelementen der Gotik und Renaissance.

Korcula
Thomas Cernak

Das reich verzierte Portal schuf der lombardische Steinmetzmeister Bonino. Berühmtester Sohn der Stadt soll Marco Polo sein, sein angebliches Geburtshaus erinnert an den berühmten Weltenbummler. Weithin bekannt ist der Säbeltanz Moreška mit Kampfszenen zwischen den (bösen) Schwarzen und den (guten) Roten aus der Zeit der Türkenbelagerungen im 16. Jahrhundert; er wird im Sommer wöchentlich aufgeführt.

Die Stadt Ston auf der Halbinsel Pelješac indes ist sehr alt. Wie Funde zeigen, war der Ort im Südosten schon in der Steinzeit besiedelt. Und die Illyrer bauten in seiner Umgebung bereits die ersten Salinen. Der ehemalige Vorposten von Ragusa, wie Dubrovnik früher hieß, wurde ab 1333 befestigt. Mit 5,5 Kilometer Länge entstand in der Folge der längste Verteidigungswall auf europäischem Boden. Ein Kastell, zwei Bastionen und 40 Wachtürme boten zusätzlichen Schutz. Veliki Ston, die Siedlung darunter, erhielt ebenfalls eine fast 1000 Meter lange Mauer.

Das kleine Örtchen Mali Ston auf dem schmalen Landstreifen, der Pelješac mit dem Festland verbindet, ist berühmt für seine Muschel- und Austernzucht. An den steilen Hängen der Halbinsel wachsen die Plavac-Trauben, die zu edlen Weine heranreifen – darunter die nicht nur von Kennern geschätzten Dingac und Postup. Mit seinem ruhigen Hafen, traditionellen Steinhäusern und exzellenten Meeresfrüchte-Restaurants ist Mali Ston ein beliebter Geheimtipp für Feinschmecker und Ruhesuchende.

Badeort Lovište und schöne Ausflugsziele

Mit der Fähre in Prapratno unweit von Ston setzen wir mit den E-Bikes nach Mljet über, der waldreichen Honiginsel. Diesen Namen (Melitte nesos) gaben ihr die Griechen. Hauptanziehungspunkt ist der Nationalpark im Westen mit seinen Salzseen, dem Kleinen und dem Großen See.

Auf letztgenanntem verkehren Boote zur Klosterinsel Sveta Marija, die zwar winzig ist, aber mit ihrer betörenden Pflanzenpracht die Besucher verzaubert. Steinbänke laden zum Innehalten ein. Die Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert; sie wurde im Stil der Apulischen Romanik erbaut.

Insel Hvar
Thomas Cernak

Vor gut 100 Jahren kamen Fischer mit ihren Holzbooten von der Insel Hvar nach Pelješac und gründeten an der Westspitze, die bis dahin unbewohnt war, das Dorf Lovište. Die Siedler versorgten sich selbst. Viele betrieben neben dem Fischfang Weinbau, auch die Geschäfte der Bäcker und Metzger florierten. Ein genossenschaftlicher Betrieb für die Verarbeitung von Feigen und Johannisbrot finanzierte die Wasserleitungen. Der langersehnte Straßenanschluss wurde erst in den 1980er Jahren fertiggestellt. Seit damals mussten jedoch viele Läden schließen. Lovište ist heute ein ruhiger Badeort mit einigen Kiesstränden und einem Campingplatz.

Nur hin und wieder spürt man von Beschaulichkeit wenig: dann, wenn die Bewohner mit den Gästen ein Fest feiern. Am 1. Mai etwa entzünden sie überall in der Bucht kleine Feuer – es wird gelacht, gesungen und fröhlich getanzt.

Campingplatz-Tipps auf der Halbinsel Pelješac

20246 Brijesta(HR)
Brijesta Campingplätze
11 Bewertungen
21,45 EUR/Nacht
20260 Korčula/Korčula(HR)
Port 9 Campsite
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20269 Autocamp Lupis(HR)
Camp Lupis
2 Bewertungen
41,00 EUR/Nacht
20234 Orašac(HR)
Camp Pod Maslinom
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31,10 EUR/Nacht
20250 Orebić(HR)
Nevio
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20230 Ston(HR)
Camping Prapratno
9 Bewertungen
33,40 EUR/Nacht
20267 Viganj(HR)
Camping Antony Boy
1 Bewertung
30,30 EUR/Nacht

Die Seefahrt-Geschichte von Pelješac

Sie transportierten einst Waren zwischen dem Osmanenreich und den Häfen in Westeuropa hin und her: die stolzen Windjammer der Pelješac-Seefahrtsgesellschaft, gegründet 1865. Die damals in Orebic ansässige Reederei – sie besaß eine eigene Werft – entwickelte sich rasch zu einer der größten im Mittelmeerraum. Orebic, der Hauptort der Halbinsel Pelješac, wurde nach einer früher hier lebenden Kapitänsfamilie benannt. Er erstreckt sich windgeschützt zu Füßen des mächtigen, bis zu 961 Meter hohen Sveti-Illija-Gebirges. Bei einem Spaziergang entlang der Promenade staunen wir über die Gärten der alten Kapitänsvillen mit stattlichen Palmen und üppig wuchernden, subtropischen Pflanzen; die Setzlinge brachten die Seefahrer von ihren Reisen mit. Die Dampfschifffahrt beendete um 1890 die goldene Ära der Handelssegler.

Kroatiens Klapa-Gesang: Lieder, die verbinden

Der Klapa-Gesang ist eine traditionelle Form des A-cappella-Chorgesangs, der seinen Ursprung in Dalmatien hat.

Frauenchor
Thomas Cernak

Der Gesang spiegelt die Seele und das Gemeinschaftsgefühl der Bevölkerung wider. Die mehrstimmig, meist von Männern vorgetragenen Lieder handeln oft von Liebe und Meer. Die Melodien sind einfach, aber ausdrucksstark – die Harmonien komplex. Der Gesang kommt ohne instrumentale Begleitung aus und umfasst seit einiger Zeit auch gemischte und weibliche Gruppen; er zählt zum immatriellen Kulturerbe der UNESCO.