Südwestlich von Nürnberg punktet eine die fränkische Seenlandschaft mit romantischen Städtchen und herrlicher Natur. Wohnmobil-Fahrer heißt die Region mit vielen guten Stellplätzen willkommen.
Südwestlich von Nürnberg punktet eine die fränkische Seenlandschaft mit romantischen Städtchen und herrlicher Natur. Wohnmobil-Fahrer heißt die Region mit vielen guten Stellplätzen willkommen.
Auch Paradiese aus zweiter Hand können glücklich machen: Das vor gar nicht langer Zeit künstlich geschaffene Fränkische Seenland ist ein guter Beweis dafür. Erst Ende der 1980er Jahre wurden die ersten Seen geflutet, weil es im südlichen Franken viel Wasser und im nördlichen Bayern eher viel zu wenig davon gab. Und noch nicht mal zwei Jahrzehnte ist es her, dass das Herzstück dieser epochalen Ausgleichsmaßnahme, der Brombachsee, seine heutige Gestalt erhielt. Seither ist viel passiert in dieser zuvor touristisch kaum beachteten Region Mittelfrankens.
Vor allem der Kleine und der Große Brombachsee, der Altmühlsee und der Rothsee geben der Region, 50 Kilometer südwestlich von Nürnberg, die entscheidenden Impulse. Zu den malerischen Städtchen mit ihren nahezu unversehrten Altstadtkernen und der lieblichen Landschaft gesellt sich seither eine hoch attraktive Freizeitlandschaft. Segler, Surfer, Badegäste und Sonnenanbeter, Radfahrer, Wanderer und Trendsportler schätzen den verwandelten Landstrich. Die herzhaften kulinarischen Schmankerl, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die tolle Gastfreundlichkeit der Franken sind weitere Trümpfe.
Für Reisemobilisten hätte es nicht besser kommen können, zumal die Gegend via Autobahn sehr verkehrsgünstig liegt. Aktuell gibt es hier rund ein Dutzend Übernachtungsplätze, einige davon sind vorbildlich ausgestattet. Der schön gestaltete Stellplatz Münsterblick im romantischen Wolframs-Eschenbach, der riesige, campingplatzähnliche Reisemobilhafen auf der Badehalbinsel in Absberg oder der kleine, aber feine Stellplatz in Merkendorf gehören ebenso dazu, wie der just in diesem Sommer erweiterte Platz am Kurpark in Treuchtlingen (Details siehe unten). Aber das ist längst nicht alles.
Weitere gute Adressen finden sich direkt am Surfzentrum Schlungenhof (Altmühlsee), am Seglerhafen in Ramsberg (Brombachsee), am Seezentrum in Heuberg (Rothsee) oder in Spalt. Dort empfiehlt sich der Wohnmobilhafen Rezattal als Etappenziel. Perfekt gelegen ist auch der Stellplatz Panorama im Ortsteil Enderndorf, hoch über dem Brombachsee. Allerdings gibt es dort aus topografischen Gründen kein Wasser, mithin auch keine Toilette oder Entsorgungsstation. Letztere steht aber ganz in der Nähe auf dem unterhalb gelegenen Nachbarplatz.
Eine schöne, liebliche Gegend ist das hier. Als guter Ausgangspunkt gilt die hübsche Residenzstadt Ansbach, unweit der Autobahn A 6. Sehenswert sind im Schloss die Prunkräume aus dem frühen Rokoko, der Hofgarten und natürlich die gut erhaltene Altstadt. Wenige Kilometer südlich wartet ein mittelalterliches Kleinod auf Besucher: die Geburtsstätte des Minnesängers Wolfram von Eschenbach. Die nach ihm benannte Stadt hat ihrem bekanntesten Sohn im Alten Rathaus eine moderne Ausstellung gewidmet. Das Städtchen selbst wird von einer vollständigen Befestigungsmauer mit Toren umgeben, drinnen sind außerdem das Deutschordensschloss und das Liebfrauenmünster Höhepunkte eines Rundgangs.
Mit Gunzenhausen wird dann der erste der großen Seen, der Altmühlsee, erreicht. Die Altstadt mit ihren malerischen Türmen und dem schönen Marktplatz lohnt in jedem Fall einen ausgiebigen Bummel. Das gilt auch für Spalt am Großen Brombachsee, die charmante Hopfen- und Bierstadt, oder für das östlich gelegene Hilpoltstein am Rothsee. Zurück geht es über Pleinfeld ins pittoreske Weißenburg in Bayern, wo auch Reste aus der Römerzeit zu sehen sind. Den Schlusspunkt markiert Treuchtlingen mit seiner Therme. Fazit nach einer Woche Seenland: Auch Paradiese aus zweiter Hand sind eine Reise wert!
Eine Region mit großem Potenzial
Unter den reisemobilfreundlichen Regionen zählt das Fränkische Seenland zweifellos zu den Shootingstars. Vieles haben die Touristiker dort richtig gemacht: Es gibt eine Reihe sehr schön gelegener Stellplätze, die Infrastruktur ist gut, und insgesamt stimmt die Mischung. Wichtig ist nun, dass das Angebot weiter ausgebaut wird. Der Stellplatz in Muhr zum Beispiel hätte eine Aufwertung dringend nötig.