- Großartige Bergwelt
- Sportmöglichkeiten
- Kunst und Kultur
- Trentino für Genießer
- Die schönsten Orte
- Stellplatz-Tipps für Reisemobilisten
Das Trentino liegt in Norditalien und erstreckt sich von den Dolomiten – seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe – bis zum Nordzipfel des Gardasees mit den Städten Riva del Garda und Torbole. Im Norden grenzt es an Südtirol, im Südosten an Venetien und im Westen an die Lombardei. Von Deutschland aus erreicht man das Trentino am schnellsten über Österreich und Südtirol via A 22 Brennero–Modena.
Es besticht vor allem durch seine vielseitige Natur – rund 30 Prozent der Gesamtfläche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. In den drei Naturparks Stilfser Joch, Paneveggio-Pale di San Martino und Adamello Brenta trifft man unberührte Landschaften und eine artenreiche Tierwelt an: Braunbären, Wölfe und Luchse sind hier (wieder) zu Hause. Hinzu kommen 298 Seen, die im Sommer für willkommene Abkühlung sorgen. Die Infrastruktur für Reisemobilisten ist gut: Neben 68 Campingplätzen existieren rund 40 Stellplätze.

Glutrote Berge, die das Licht der untergehenden Sonne widerspiegeln – im Trentino gibt es für dieses Schauspiel ein eigenes ladinisches Wort: Enrosadira. Das berühmte Alpenglühen ist Geologen zufolge dem Kalzium- und Magnesiumkarbonatgehalt des Dolomitgesteins zuzuschreiben. Viel romantischer ist freilich die Erklärung, die eine alpenländische Sage liefert: Im Rosengarten in den Dolomiten herrschte einst der weise Zwergenkönig Laurin. Eines Tages wurde seine Tochter Ladina von Prinz Latemar entführt. In seinem Schmerz verwünschte der König den Rosengarten, der dem Prinzen das Versteck seiner Tochter verraten hatte. Niemand sollte jemals wieder die Rosen sehen – weder bei Tag noch bei Nacht. An die Dämmerung hatte er jedoch nicht gedacht. So zeigen sich die Rosen noch heute am Morgen und am Abend, wenn die Felsen in rotes Licht getaucht werden.
Die Bergwelt des Trentino ist natürlich nicht nur in der Dämmerung sehenswert. Am schönsten ist es, die Landschaft zu Fuß zu erkunden. Dafür gibt es beste Voraussetzungen: Wanderwege mit einer Gesamtlänge von mehr als 6000 Kilometern schlängeln sich durch sanftes Hügelland genauso wie durch wilde Gebirgslandschaften mit atemberaubenden Felsformationen und zahlreichen Aussichtspunkten. Die Region bietet die richtige Route für jeden Geschmack.
So führt etwa eine Etappentour durch die Brenta-Dolomiten. Der „Dolomiti di Brenta-Trek“ umrundet in etwa einer Woche das schroffe und zugleich beeindruckende Gebirgsmassiv. Zwei Rundwege unterschiedlichen Niveaus geben hier jedem Wanderer die Möglichkeit, den Westen des Trentinos zu erleben. Im Osten der Region verläuft der Dolomiti Panorama Trek durch das Val di Fiemme und das Val di Fassa bis San Martino di Castrozza und weiter durch die wilden Landschaften des Valle di Primiero und des Valle del Vanoi. Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen, mit dem Felsmassiv des Rosengartens quasi vor der Haustür, ist der gut ausgestattete Camping Miravalle im Val di Fassa, www.campingmiravalle.it
Der besondere Natur-Tipp

Im Val di Rabbi spannt sich eine schlanke Hängebrücke zwischen zwei Bergrücken, darunter rauschen die Kaskaden der Ragaiolo-Wasserfälle. Bester Ausgangspunkt ist der Parkplatz „Parcheggio Coler“ (GPS: 46°25‘03„N, 10°46‘34“E). Auf der kurzen aber steilen Wanderung zur Brücke kommt man an einer natürlichen Mineralquelle vorbei, das Wasser soll große Heilkraft besitzen. Na dann: Prost! Info: outdoor.val disole.net
Sportmöglichkeiten in Hülle und Fülle
Das Trentino verfügt über 431 Kilometer Radwege. Ob Touren, Radrennen, Downhill oder Freeride – für jeden Geschmack ist etwas dabei. E-Bike-Touren ermöglichen zudem entspannte Erkundungen für Genießer. Über 431 Kilometer Radwege führen durch Täler, über Hochebenen und Bergpässe. Biker finden verschiedene Services vor: geführte Touren, Gepäcktransport, Werkstätten sowie Kartenmaterial und GPS-Daten. Im Süden des Trentino erstreckt sich das Routennetz „Mountain & Garda Bike“ über die Gebiete Alto Garda, Val di Ledro, Rovereto, Vallagarina, Trento, den Monte Bondone und das Valle dei Laghi. Damit deckt diese Strecke alle Highlights der Region inklusive der Klassiker Tremalzo und Altissimo ab und überwindet auf einer Gesamtlänge von 200 Kilometern über 10.000 Höhenmeter.

Mit knapp 300 Seen, vielen Flüssen und Gebirgsbächen ist die Auswahl für Wassersportler groß. Der Gardasee eignet sich hervorragend für einen Badeurlaub und ist wegen der dort herrschenden Winde auch bei Surfern und Seglern sehr beliebt. Beste Voraussetzungen für Aktivitäten im und auf dem Wasser bietet auch der größte See des Trentino: der Lago di Caldonazzo im Valsugana. Nahe der Stadt Trento können Urlauber hervorragend segeln, windsurfen, rudern, tauchen oder Wasserski fahren. Einen besonderen Reiz haben die zahlreichen Bergseen. Eine beliebte Adresse bei Wassersportlern ist der Lago di Molveno mitten in den malerischen Brenta-Dolomiten. Die hohen Felswändebilden einen beeindruckenden Kontrast zur Tiefe des Sees – mit bis zu 120 Metern ist er der tiefste im Trentino.
Nicht zuletzt für Angler ist das Trentino dank seiner zahlreichen Flüsse und Seen interessant. Sie können Kleidung und Ausrüstung problemlos mieten, Fanggenehmigungen erwirbt man unkompliziert im Internet und spezielle „Trentino Fishing Guides“ führen die Urlauber zu den besten Angelstellen.
Der besondere Sport-Tipp

Mit Karacho einen Fluss hinunterfetzen macht einfach Laune! Im Val di Sole lädt der Noce dazu ein. Auf 28 Kilometern führt die Strecke sowohl durch aufregende Stromschnellen als auch ruhigere Abschnitte. Es gibt unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, sodass der Rafting-Spaß dort auch für Familien möglich ist. Starten kann man zum Beispiel direkt am Raftingcenter vom Camping- platz Dolomiti in Dimaro. Info: www.raftingcenter.it/de
Vielfältige Kunst und Kultur
Die ladinische Kultur ist im Trentino allgegenwärtig. Einen interessanten Einblick in die Lebenswelt der Bevölkerung damals und heute bietet das ladinische Museum in Pozza di Fassa. In Rovereto hält das Museo di Arte Moderna e Contemporanea, kurz MART, Spannendes für Kunstliebhaber bereit. Auf 6000 Quadratmetern finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen mit einem Schwerpunkt auf italienischer Kunst des 20. Jahrhunderts statt.

Das bekannteste Museum der Hauptstadt Trento ist das MUSE – hier wird Anfassen und Experimentieren großgeschrieben. Das naturwissenschaftliche Museum vermittelt Wissen auf spannende und interaktive Weise. Erwachsene und Kinder können hier mit Dinosauriern auf Tuchfühlung gehen, die heimische Flora und Fauna erkunden, durch tropische Landschaften wandern oder einen Gletscher entdecken.
Etwas ganz Besonderes ist die Kunstausstellung Arte Sella: Hier entstehen seit 1986 jedes Jahr neue zeitgenössische Kunstwerke auf den Wiesen und in den Wäldern des Val di Sella. Die Werke der Freiluft-Ausstellung in Borgo Valsugana sind Teil der Natur und werden aus natürlichen Materialien wie Steinen, Blättern, Zweigen oder Stämmen erschaffen und wachsen und verändern sich ständig. Ein Highlight ist hier sicherlich die Wald-Kathedrale des 2009 verstorbenen Land-Art-Künstlers Giuliano Mauri.
Auch Musikliebhaber kommen nicht zu kurz: Beim Musikfestival „Sounds of the Dolomites“ genießt man klassische Musik auf den Almen. Zuletzt waren so renommierte Musiker wie die Berliner Philharmoniker zu Gast. Konzertbeginn ist immer um die Mittagszeit, damit der Abstieg noch bei Tageslicht möglich ist.
Der besondere Kultur-Tipp

Das Werk Colle delle Benne oberhalb von Levico Terme ist eine Festungsanlage vom Ende des 19. Jahrhunderts. Sie sollte die Stadt vor einem potenziellen Angriff aus Italien schützen, war jedoch – auch im Ersten Weltkrieg – nie in Kampfhandlungen verwickelt. Heute kann man die Festung von Mai bis Oktober besichtigen. Eine Führung gibt spannende Einblicke in den Alltag der damals dort stationierten Soldaten. Info: www.visitvalsugana.it
Trentino für Genießer: Mediterrane Gelassenheit
Wer über die Alpen Richtung Mittelmeer reist, spürt hier zum ersten Mal den warmen Hauch italienischer Leichtigkeit. In Trient, der Hauptstadt des Trentino, umarmen sich Nord und Süd aufs Herzlichste. Um Trient zu entdecken, hält man es am besten mit den Einheimischen: Man nimmt das Rad vom Heck des Reisemobils und strampelt einfach los. Erst zum Schloss Buonconsiglio, wo einst die Fürstbischöfe residierten, und dann über das historische rote Porphyrpflaster weiter bis in die Altstadt. Große Meister wie Romanino haben die Hausfassaden dort anlässlich des Konzils von Trient (1545 bis 1563) mit bunten Allegorien und Bibelszenen bemalt, und immer wieder blitzen zwischen gotischen Patrizierhäusern und mittelalterlichen Türmen heitere Renaissance-Säulen und Bogenfenster hervor. Architektonisch ist Trient echtes, authentisches Italien, daran ändern auch k.u.k.-Erbstücke wie der Habsburger Adler über der Sparkassenfiliale nichts.

Typisch mediterrane Mentalität ist der Widerwille, nach Büroschluss sogleich nach Hause zu eilen. Ganz Trient, so scheint es mitunter, geht nach der Arbeit erst einmal auf einen Aperitif. Ins coole „Caffè Marchiodi“ zum Beispiel, wo zum Teroldego, dem fruchtigen Trentiner Rotwein, knusprige Pizzaecken serviert werden, oder in die „Bar Fiorentina“ gleich hinter dem ehrwürdigen Dom, vor der bei trockener Witterung nach Geschäftsschluss Hunderte meist jüngere Menschen mit einem Bier in der Hand plaudern. Trient hat eine Universität mit über 15000 Studenten, die viel frischen Wind in die Gassen der Stadt bringen.
Es gibt aber auch windstillere Ecken im Trentino, Orte, in denen Erholung und Entspannung angesagt sind. Es sind die Kurorte, gleich acht davon hat die Provinz; am bekanntesten ist Levico Terme, das mit seiner Jugendstil-Architektur viel Charme besitzt. Die Heilwasser von Rabbi und von Peio sprudeln in stillen Seitentälern des Val di Sole, duftende Heubäder werden in Garniga am Fuße des Monte Bodone verabreicht. Und oberhalb der Thermen von Comano, dessen Wasser bei neurodermitiskranken Kindern schon wahre Wunder gewirkt hat, prangen die zackigen Felszähne der Brenta-Dolomiten.
Die promobil-Tipps: Die schönsten Städte und Orte
Die Städte und Ortschaften im Trentino und am nördlichen Gardasee zählen nicht zu den Mega-Metropolen der Welt, dafür haben sie jede Menge andere Vorzüge.

Limone: Romantisch klebt das ehemalige Fischerdorf an der steilen Westküste des Sees. Bekannt ist Limone durch seine ehemaligen Gewächshäuser für Zitrusfrüchte, deren markante Steinpfeiler heute noch die Landschaft prägen. Mehr über den Zitronenanbau erfährt man im Freilichtmuseum „Limonaia del Castel“. www.limone-sul-garda.info1
Riva del Garda: Eine malerische Piazza direkt am Seeufer, idyllische Altstadtgassen, ein schiefer Uhrturm und sogar eine von Wasser umflossene Stadtburg: In Riva del Garda lenkt einiges vom Surf- und Badevergnügen ab. Auch fürs Shopping bietet die Stadt mit ihren eleganten Geschäften reichlich Möglichkeiten.
Torbole: Schon Goethe beobachtete auf seiner Italien-Reise den „Wind von Norden nach Süden“, der seit den 1980er Jahren viele Surfer in den Ort an der Nordküste des Gardasees lockt. Torbole gilt als einer der europäischen Hotspots für diesen Sport. Dresscode in seinen vielen Cafés und Pizzerien: Shorts und Flip-Flops.
Roverto: Eine trutzige, mittelalterliche Festung wacht über das Städtchen am Ufer des Leno, und obwohl es das Historische Italienische Kriegsmuseum beherbergt, ist die Atmosphäre zu seinen Füßen äußerst friedlich. Venezianische Architektur charakterisiert
die Altstadtgassen, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

Trient: Rund 116.000 Einwohner, darunter 15.000 Studenten: Trotz ihrer uralten Geschichte ist die Stadt quicklebendig. Berühmt ist sie nicht nur für Schloss, Dom und die bemalten Häuserfassaden, sondern auch für ihre hohe Lebensqualität. Bei Umfragen in Italien landet Trient stets auf den vordersten Plätzen.
Levico Terme: Eisen- und arsenhaltiges Wasser sprudelt in diesem Kurort im Valsugana aus dem Boden. Doch auch wer rundum gesund ist, fühlt sich wohl im ruhigen Städtchen mit Kurpark und eleganten Jugendstil-Bauten. Nicht weit von hier verzaubert das Natur-Kunst-Museum „Arte Sella“ seine Besucher.
Mehr Informationen über das Trentino
- Prospektmaterial bestellt man beim Italienischen Fremdenverkehrsamt ENIT, 60325 Frankfurt, Barckhausstr. 10, Tel. 069/ 237434, www.enit.it
- Infos zum nördlichen Gardasee gibt es bei Ingarda Trentino, www.gardatrentino.it
- Info Ausführliche Informationen zu Veranstaltungen, Freizeitmöglichkeiten, Kultur und Natur findet man unter www.visittrentino.info
- Auskünfte erhält man auch bei Trentino Marketing vor Ort. Trentino Marketing S.p.A., 38122 Trento, Via Romagnosi 11,
Telefon 00 39/04 61 21 93 00, www.visittrentino.it
Wohnmobil-Stellplätze im Trentino
(Tipps und aktuelle Preise finden Sie am Ende des Artikels)