Zu Fuß lässt sich die Altstadt von Rovereto am besten entdecken: Lauschige Plätze, enge Gassen und versteckte Plätze sind die Stationen eines ausgedehnten Bummels durch die Stadt an den Ufern des Leno, die in Italien als das „Tor des Trentino zum Süden“ gilt. Das Castello oberhalb der Stadt erzählt eine andere Geschichte. Seit dem 13. Jahrhundert bewacht die mächtige Burganlage den Übergang von Italien ins alte Tirol und beherbergt heute das Militärmuseum mit seiner Ausstellung zu den erbitterten und verlustreichen Kämpfen zwischen Italienern und Österreichern im Ersten Weltkrieg in der Umgebung der Stadt. Im Rücken der Feste und jenseits der Schlucht, die vom Fluss Leno gebildet wird, erstreckt sich der sehenswerte Bezirk von S. Tommaso, über die Brücke „Forbato“ leicht zu erreichen. Dieses Wohnviertel besticht durch eine Front von Häuserfassaden und Balkonen über den Fluten des Flusses Leno. Rovereto, das wird beim Bummeln schnell klar, ist eine Stadt im venezianischen Stil. Inschriften erinnern daran, dass im 18. Jahrhundert berühmte Musiker wie Mozart und Philosophen wie Rosmini in Rovereto lebten. Die Stadt war seinerzeit das kulturelle und literarische Zentrum des Landes. Die Pfarrkirche beherrscht das Bild der Piazza San Marco, die Farbe und die Form der Fassade mit dem elliptischen Tympanon erinnern an eine Theaterkulisse. Die bewegte Fassadenflucht der Häuser und das leicht abschüssige Pflaster machen die Passanten zu Komparsen.
Am 16.10.21 Euro 10. Etwas laut von Straße und Bahn.