Wohnmobil mieten USA: Alles zu Kosten, Vermietern & bester Reisezeit

Wohnmobil mieten USA
Alles zu Kosten, Vermietern und bester Reisezeit

ArtikeldatumVeröffentlicht am 27.10.2025
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Die USA bieten mit ihren endlosen Straßen, Nationalparks und vielfältigen Landschaften das perfekte Reiseziel für Wohnmobilreisen. Wer die Freiheit liebt, spontan zu reisen und flexibel unterwegs zu sein, sollte einmal ein Wohnmobil in den USA mieten. Doch worauf sollten Sie achten, welche Anbieter gibt es und welche Tipps erleichtern Ihre Reise? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick.

Warum ein Wohnmobil in den USA mieten?

Ein Wohnmobil bietet in den USA zahlreiche Vorteile. Das sind die wichtigsten:

  • Flexibilität: Sie können Ihre Route jederzeit ändern und spontan neue Ziele ansteuern.
  • Komfort unterwegs: Die USA ist weitläufig und manche Distanzen extrem. Mit dem Wohnmobil können Sie Etappen besser unterteilen, in den Fahrpausen bequem etwas kochen und essen oder ein kurzes Nickerchen machen.
  • Kostenersparnis: Im Vergleich zu Hotels sparen Sie Unterkunftskosten, besonders auf längeren Reisen mit vielen Personen. Auch das Mietauto zusätzlich zum Hotel können Sie sparen.
  • Kein ständiges Umziehen: Einmal gepackt, ist alles drin. Keine Notwendigkeit, ständig die Koffer ins nächste Motel zu schleppen.
  • Natur erleben: Mit dem Wohnmobil können Sie mitten im Nationalpark schlafen. Nicht auf den Campgrounds für Zelte und nicht in einer teuren Logia. Der perfekte Kompromiss ist das Wohnmobil.
  • Keine Sorge wegen enger Straßen: Straßen in den USA sind viel breiter. Selbst mit großen Wohnmobilen fahren Sie entspannt.

Woher wir das wissen? Unsere RedakteurInnen sind regelmäßig selbst mit dem Camper in den USA und in Kanada unterwegs. In dieser Podcastfolge erzählt Redakteurin Lisa Geiger von ihrer Kanada-Reise:

Fahrzeugtypen und Ausstattung in den USA

Mieten in Übersee
Jonathan Steinhoff/Roadbear, Mark Clinton, Johannes Finke/Canusa, Peter Eve, Carolin Thiersch

Bei der Wahl des richtigen Wohnmobils sollten Sie auf die Größe, Ausstattung und Art des Fahrzeugs achten. In den USA sind die Wohnmobil-Klassen folgendermaßen eingeteilt:

  • Campervan: Klein, wendig, meist für zwei Personen geeignet.
  • Class C/Alkoven: Ideal für Familien, bietet mehr Platz und Schlafmöglichkeiten.
  • Class A/Luxus-Wohnmobile: Größer, komfortabler, geeignet für längere Reisen mit mehreren Personen.

Die Ausstattung kann variieren, typischerweise gehören zu einem Wohnmobil Küche mit Kühlschrank, Essecke, Toilette, Dusche und Schlafplätze. Die Vermietung stellt die wichtigsten Inhalte wie Campingstühle, Tische, Gasflasche, Geschirr und Bettzeug – manches jedoch nur gegen Aufpreis.

Die beliebtesten Wohnmobilanbieter in den USA

Mieten in Übersee
Jonathan Steinhoff/Roadbear, Mark Clinton, Johannes Finke/Canusa, Peter Eve, Carolin Thiersch

Es gibt zahlreiche Anbieter, die Wohnmobile für Touristen aus Deutschland und Europa anbieten. Die Wahl des richtigen Vermieters hängt von Budget, Fahrzeuggröße und gewünschtem Komfort ab. Hier ein Überblick über einige der bekanntesten Anbieter:

  • El Monte RV: Einer der größten Anbieter mit breitem Fahrzeugangebot und zahlreichen Stationen in den USA.
  • Roadsurfer: Spezialisierung auf kleinere Campervans, ideal für Paare oder Singles.
  • CamperDays & Check24 Camper: Vergleichsportale, die viele Anbieter auf einen Blick zeigen und flexible Buchungsmöglichkeiten bieten.
  • Travellers Autobarn & Indie Campers: Besonders für junge Reisende und Abenteuerlustige interessant.

Weitere Anbieter

  • Camperoase: Fokus auf individuelle Beratung und hochwertige Fahrzeuge.
  • TUI Camper: Kombiniert Reiseplanung und Wohnmobilvermietung für Nordamerika.
  • BestCamper: große Auswahl an Fahrzeugen, teilweise mit Langzeitmietoptionen und All-inclusive-Paketen.

Tipp: Prüfen Sie vor der Buchung die Mietbedingungen, Kilometerregelungen, Versicherungsoptionen und zusätzlichen Gebühren. Manche Anbieter erlauben Einwegmieten (Abgabe an einer anderen Station), andere nicht.

Welchen Führerschein braucht man für die Womo-Miete in den USA?

 Internationaler Führerschein
Imago

Wichtig für jüngere Reisende: Die Beschränkungen des deutschen B-Führerscheins gelten in den USA nicht automatisch – hier muss man genau unterscheiden:

  1. In Deutschland darf man mit dem B-Führerschein nur Fahrzeuge bis 3,5 t Gesamtgewicht fahren.
  2. In den USA gelten eigene Führerscheinregeln, die je nach Bundesstaat variieren:
    • Für die meisten Wohnmobile, die Touristen mieten, reicht der deutsche B-Führerschein bzw. der internationale Führerschein aus.
    • Besonders schwere Wohnmobile erfordern spezielle Lizenzen, aber das betrifft eher große LKW-ähnliche Modelle, besonders bei englischsprachigen Mietverträgen und Polizeikontrollen.
Internationaler FührerscheinDer Internationale Führerschein kann bei der Fahrerlaubnisbehörde des Wohnorts für etwa 16 Euro beantragt werden und gilt meist für drei Jahre. Der internationale Führerschein ist nur eine Ergänzung und muss zusammen mit dem deutschen Führerschein mitgeführt werden.

Fazit: Für die meisten Reisenden, die Standard-Wohnmobile in den USA mieten, reicht der deutsche B-Führerschein mit Ergänzung eines internationalen Führerscheins aus.

Wichtige Tipps für die USA-Campingreise

Tankstelle USA
Ulrich Kohstall

Eine Wohnmobilreise in den USA kann unvergesslich sein, erfordert aber gute Planung. Hier sind die wichtigsten Tipps, damit alles reibungslos verläuft:

  1. Führerschein und Alter: Meist genügt der deutsche Führerschein, einige Anbieter verlangen ein Mindestalter von 21 oder 25 Jahren.
  2. Versicherung: Eine Vollkaskoversicherung ist empfehlenswert, um Kosten bei Unfällen zu minimieren.
  3. Tank- und Kilometerregelungen: Prüfen Sie, ob das Wohnmobil inklusive unbegrenzter Kilometer oder mit Tankregelung angeboten wird.
  4. Campingplätze: In Nationalparks oder Städten sollten Sie die Stellplätze im Voraus reservieren.
  5. Fahrzeiten planen: In den USA sind Entfernungen groß, planen Sie Tagesetappen realistisch.
  6. Navigation und Straßenregeln: Nutzen Sie GPS oder Offline-Karten-Apps, da Mobilfunk in ländlichen Gebieten eingeschränkt sein kann. Beachten Sie unterschiedliche Geschwindigkeitslimits, Mautstraßen und Verkehrsschilder, die regional variieren.
  7. Ausstattung und Vorräte: Stocken Sie Küchenausstattung, Lebensmittel, Wasser und Campingzubehör auf, besonders bei längeren Touren durch weniger besiedelte Regionen.
  8. Sicherheit: Halten Sie Wertsachen außer Sichtweite und parken Sie möglichst auf gesicherten Campingplätzen. Überprüfen Sie regelmäßig Reifendruck, Ölstand und Batterie, um Pannen zu vermeiden.
  9. Flexibilität bewahren: Lassen Sie Raum für spontane Stopps an Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkten oder kleinen Städtchen abseits der Hauptstraßen.

Kostenübersicht: Miete, Versorgung und Reisekosten

Mieten in Übersee
camperdays.de, Thomas Cernak (1)

Die Mietpreise für ein Wohnmobil in den USA hängen von Saison, Fahrzeugtyp und Mietdauer ab. Typische Kosten:

  • Campervan: ab ca. 70–100 Euro pro Tag
  • Mittelklasse-Wohnmobil (4 Personen): ab ca. 130–350 Euro pro Tag
  • Luxus-Wohnmobil: ab ca. 200–500 Euro pro Tag

Zusätzliche Kosten für das Mietmobil können durch Versicherungen, Kilometer und einen Zusatzfahrer/-fahrerin entstehen.

Neben den bereits genannten Ausgaben sollten folgende Kostenpunkte in der Reiseplanung berücksichtigt werden:

  • Flugkosten: Im Durchschnitt liegen die Preise zwischen 600 € und 1.200 € pro Person und Flug. Frühzeitige Buchung und flexible Reisedaten können helfen, Kosten zu sparen.
  • Flughafentransfer: Die Anreise zur Vermietstation und der Rücktransfer zum Flughafen können zusätzliche etwa 50 bis 150 Euro pro Strecke kosten.
  • Lebensmittelpreise: Im Vergleich zu Deutschland sind die Lebensmittelpreise in den USA im Durchschnitt etwa 36,8 % höher. Besonders Obst, Gemüse und Fleischprodukte können teurer sein. Allerdings gibt es regionale Unterschiede, und durch den Einkauf in günstigeren Supermärkten oder Discounterketten wie Walmart oder Costco können Kosten gesenkt werden.
  • Kraftstoffpreise: Der Preis für Benzin variiert je nach Bundesstaat. Im Mai 2025 lag der nationale Durchschnittspreis für eine Gallone Regular Gas bei 3,15 Dollar. Im Vergleich dazu liegen die Benzinpreise in Deutschland derzeit bei etwa 1,60 € pro Liter, was ungefähr 6,06 $ pro Gallone entspricht. 1 US-Gallone = 3,785 Liter.
  • Mautgebühren: In den USA gibt es Mautstraßen, deren Gebühren je nach Strecke und Fahrzeugtyp variieren. Es empfiehlt sich, vorab die geplante Route zu prüfen und mögliche Mautgebühren einzuplanen.
  • Und natürlich Übernachtungs- und Entsorgungsgebühren.

Wie heißen Camping- und Stellplätze in den USA?

Campingplatz USA
Ulrich Kohstall

Die Wahl der richtigen Campingplätze und Stellplätze ist entscheidend für Komfort, Sicherheit und die Planung Ihrer Wohnmobilreise in den USA. Besonders beliebte Regionen wie Nationalparks, Kalifornien, Utah oder Florida sind außerdem oft Wochen im Voraus ausgebucht. Beginnen Sie also rechtzeitig mit der Planung ihrer Strecke und der Übernachtungspunkte.

Arten von Stellplätzen:

  • Nationalparks & State Parks: Günstig, meist gut ausgestattet mit Strom- und Wasseranschluss, Sanitäranlagen, teilweise WLAN.
  • Private Campingplätze/R-Parks: Bieten mehr Komfort wie Pools, Restaurants oder Einkaufsmöglichkeiten, dafür etwas teurer.
  • Kurzzeit-Stellplätze: Walmart-Parkplätze, Cracker Barrel oder Truck Stops eignen sich für kurze Übernachtungen, nicht immer offiziell erlaubt.
  • Zusatzinfos: Prüfen Sie die Ausstattung: Dump-Station für Abwasser, Stromanschluss, Internetzugang oder zusätzliche Annehmlichkeiten können die Reise deutlich erleichtern.

Praktische Tools:

  • Apps wie Campendium, AllStays, iOverlander und Google Maps helfen bei der Suche, Bewertung und Planung der Route.

Beste und schlechteste Reisezeiten in den USA

USA Wohnmobil
Ulrich Kohstall

Bei einer Wohnmobilreise in den USA spielt die Region und das Klima eine entscheidende Rolle. Bestimmte Zeiten im Jahr können wetterbedingt riskant oder weniger angenehm sein:

Florida und Südosten (z. B. Georgia, Alabama, Louisiana):

  • Hurrikansaison: Juni bis November
  • Risiko: Starke Regenfälle, Stürme und Überschwemmungen
  • Tipp: Reisen außerhalb dieser Monate (Dezember bis Mai) sind sicherer und angenehmer.

Nordosten (z. B. New York, Boston, Neuengland):

  • Winter (Dezember bis Februar): sehr kalt, Schnee und Eis können Straßenverhältnisse erschweren
  • Sommer (Juli bis August): Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit
  • Empfohlene Reisezeit: Spätes Frühjahr (Mai–Juni) oder Frühherbst (September–Oktober) für angenehme Temperaturen und um die großen Touristenströme zu umgehen

Mittlerer Westen (z. B. Illinois, Michigan, Wisconsin):

  • Winter: Schneestürme und eisige Temperaturen können Straßenverhältnisse gefährlich machen
  • Frühjahr und Herbst: beste Zeit für angenehmes Wetter, moderate Temperaturen

Westküste (z. B. Kalifornien, Oregon, Washington):

  • Sommer (Juni–August): Sehr beliebt, daher volle Campingplätze, aber meist trockenes Wetter
  • Frühjahr und Herbst: gutes Wetter, weniger Touristen, ideal für Nationalparks

Rocky Mountains & Nationalparks (z. B. Colorado, Utah, Arizona):

  • Winter: Schneefälle und geschlossene Straßen in höheren Lagen
  • Sommer: Angenehm, aber viele Besucher
  • Frühjahr/Herbst: Weniger Menschen, aber teilweise noch Schnee in höheren Regionen

Süden und Südwesten (z. B. Texas, Arizona, Nevada):

  • Sommer: Sehr hohe Temperaturen, teilweise über 40 °C, hitzebedingte Risiken
  • Frühjahr und Herbst: Ideale Reisezeit mit moderaten Temperaturen