V16-Warnleuchten statt Warndreieck: Was Camper über die Pflicht in Spanien wissen müssen

V16-Warnleuchten in Spanien - relevant für Camper?
Mehr Verkehrssicherheit ohne Warndreieck ab 2026

ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.09.2025
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V16 LED-Warnleuchte
Foto: DGT

Warndreiecke haben in Spanien im Straßenverkehr bald ausgedient. Ab 1. Januar 2026 schreibt die oberste spanische Verkehrsbehörde, Dirección General de Tráfico (DGT), das Mitführen von vernetzten V16-Warnleuchten vor. Obwohl die Vorschrift nur Autos, Transporter, Lastwagen und Wohnmobile mit spanischer Zulassung betrifft, lohnt sich die Anschaffung einer V16-Warnleuchte für Reisende aus ganz Europa. Denn die DGT führt die Pflicht nicht ohne Grund ein: Die Warnleuchten verbessern die Sicherheit im Straßenverkehr gleich doppelt.

Die DGT hat die Gesetzesänderung schon 2022 eingeleitet und bis 2025 eine Übergangsfrist gewährt. Zurück geht die Entscheidung auf eine Studie der DGT. Diese wies nach, dass viele Menschen beim Platzieren von Warndreiecken starben, weil andere Autofahrende sie dabei anfuhren. Besonders auf Autobahnen stellt das ein erhebliches Risiko dar. Die Zahl solcher Unfälle sollen V16-Warnleuchten deutlich reduzieren, weil sie herannahende Verkehrsteilnehmende rechtzeitig warnen – bevor jemand das Pannenfahrzeug verlassen hat.

Was können V16-Warnleuchten – und wie erhöhen sie die Sicherheit?

V16-Warnleuchten sind kleine, batteriebetriebene Geräte, die bei einer Panne von innen gut sichtbar auf dem Dach des Wohnmobils oder Campingbusses platziert werden. Sie senden ein helles, blinkendes Licht in alle Richtungen, das bei Dunkelheit, Nebel oder Regen deutlich besser sichtbar ist als ein Warndreieck.

V16 LED-Warnleuchte
DGT

Über eine integrierte Kommunikationsform übermitteln sie den Standort des Pannenfahrzeugs in Echtzeit an die digitale Verkehrsmanagementplattform DGT 3.0. So werden nicht nur die Insassen der Fahrzeuge in direkter Nähe gewarnt, sondern auch weiter entfernte Verkehrsteilnehmende, die über Navigationssysteme und Apps frühzeitig eine Information über die Gefahrenstellen erhalten.

Was muss eine V16-Warnleuchte können?Das blinkende Licht muss bei Dunkelheit mindestens einen Kilometer weit und in alle Richtungen (360 Grad) sichtbar sein. Die Geräte müssen zudem wetterfest, stoßsicher und temperaturbeständig sein. Der entscheidende Unterschied zu älteren Modellen liegt in der integrierten Kommunikationseinheit: Jede zugelassene Leuchte verfügt über eine fest verbaute eSIM, die nach dem Einschalten automatisch alle 100 Sekunden den Standort an die digitale Verkehrsplattform DGT 3.0 übermittelt. Diese Funkverbindung muss mindestens 12 Jahre lang zuverlässig funktionieren, ohne dass eine Wartung oder ein SIM-Tausch notwendig ist. Nur Modelle mit vollständiger DGT-Zertifizierung – erkennbar am Prüfzeichen oder QR-Code – dürfen das klassische Warndreieck in Spanien ersetzen.

Verbindlich Teil der Fahrzeugausrüstung auch von Wohnmobilen sind V16-Leuchten nur in Spanien. Dort müssen sie auf Schnellstraßen und Autobahnen bei Pannen und Unfällen zwingend genutzt werden. Das gilt bisher nur für dort zugelassene Fahrzeuge. Eine Mitführungspflicht für ausländische Fahrzeuge besteht bisher nicht. Allerdings empfiehlt die spanische Verkehrsbehörde Touristinnen und Touristen die Nutzung.

Keine V16-Pflicht DACH, aber trotzdem wichtig

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Warndreiecke in Wohnmobilen und Autos weiterhin Pflicht. V16-Warnleuchten sind allerdings nicht verboten – sie dürfen zusätzlich verwendet werden. Obwohl im deutschen Sprachraum ihre Kommunikationsfunktion nicht angewendet werden kann, sind sie für Reisende mit Wohnmobil ein Sicherheitsgewinn.

Wohnmobilreisende, die regelmäßig nach Spanien fahren, sollten auf jeden Fall über den Kauf einer V16-Warnleuchte nachdenken. Denn die erhöhen die Sichtbarkeit bei einer Panne und damit auch die Sicherheit der Campenden, gerade auf Schnellstraßen oder bei schlechter Witterung. Durch die integrierte Standortübermittlung, finden Rettungsbehörden den Unfallort bei einem medizinischen Notfall zudem schneller.

Marktübersicht V16-Warnleuchten

Obwohl V16-Warnleuchten nur in Spanien Pflicht sind, gibt es auch im Campingfachhandel schon mehrere Modelle zu kaufen. Eine Auswahl davon haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Osram LEDguardian ROAD FLARE

Die LEDguardian ROAD FLARE Signal V16 IoT von OSRAM ist eine DGT‑3.0‑zertifizierte Warnleuchte, die ab dem 1. Januar 2026 in Spanien das Warndreieck ersetzen darf. Sie blinkt mit 360° Sichtbarkeit in Orange, auch aus großer Entfernung bei Tag und Nacht, und verwendet dabei zehn Hochleistungs‑LEDs mit bis zu etwa 140 Lumen. Die Leuchte verbindet sich über eine integrierte SIM‑Karte anonym mit der DGT‑3.0 Plattform und überträgt automatisch den Fahrzeugstandort, ohne dass der Fahrer das Fahrzeug verlassen muss. Dank der Schutzklasse IP54 widersteht sie Regen, Schnee und Nebel, und durch die magnetische Basis lässt sie sich schnell und unkompliziert befestigen. Sie läuft mit 9 V Spannung, hat ein kompaktes Format (ca. 84 × 84 × 60 mm) und wiegt rund 200 g. OSRAM gewährt außerdem eine Garantie über 12 Jahre.

Altaudia V16 Notleuchte

Die Altaudia V16 Notleuchte ist ein gelbstrahlendes LED‑Warnlicht, das laut Herstellerangaben den DGT 3.0‑Vorschriften Spaniens entsprechen soll. Amazon.de Sie bietet eine 360‑Grad Sichtbarkeit und soll auch bei Nebel oder Regen noch bis zu etwa 1 Kilometer sichtbar sein. Die Altaudia V16 misst 8,5 × 8,5 × 5,3 cm und wiegt nur 129 Gramm – kompakt, leicht und ideal für die Aufbewahrung im Fahrzeug.

MagicSelect Notleuchte V16

Dieses V16‑Notlicht wird als von der DGT zugelassenes Signalgerät beschrieben, das bei Pannen oder Unfällen auf Straßen für mehr Sichtbarkeit sorgen soll. Es besitzt eine magnetische Basis und das Blinklicht soll in alle Richtungen sichtbar sein – bis zu etwa 1 Kilometer Entfernung. Die Batterie ist bereits enthalten; es handelt sich offenbar um ein handliches Modell, das sich leicht mitnehmen lässt.