Mit dem Sustaineer, kurz für Sustainability Pioneer, will Mercedes-Benz Vans zeigen, wie viel Nachhaltigkeit man in einen Transporter packen kann. So entwickelte der Stuttgarter Autobauer verschiedene Lösungen, die zur Ressourcenschonung, dem Klimaschutz und der Gesundheit und Sicherheit des Fahrers beitragen sollen.
Transporter mit Feinstaubfilter
Eine der spannendsten Entwicklungen ist der Feinstaubfilter an Frontmodul und Unterboden. Während der Transporter fährt oder lädt, reinigt der Filter an der Front die Luft. Der Filter weiter hinten nimmt die Luft des eigenen Fahrzeugs sowie von anderen Autos auf und reinigt diese.

Ist der Transporter einen durchschnittlichen Tag im Lieferbetrieb eines Paketservice unterwegs, soll laut Mercedes der ökologische Fußabdruck so um 50 Prozent verringert werden. Die Filter müssen alle sechs bis 12 Monate getauscht werden.
Solardach sorgt für grünen Strom
Auf dem Dach des Sustaineers ist ein Solar-Panel angebracht. Für die 3D-geformten Solarzellen oberhalb der Frontscheibe hat Mercedes im Transporter das Dach ausgeschnitten und das Paneel von innen eingeklebt.
Die auf dem Dach gewonnene Solarenergie kann der Elektro-Transporter direkt zum Fortkommen nutzen. Laut Mercedes kann in einer sonnenreichen Region wie Sevilla der Sustaineer im Jahr so 3.800 Kilometer an Reichweite gewinnen.
Viele Ideen für Umwelt und Gesundheit
Weitere Möglichkeiten, die Natur und Mensch zugute kommen befinden sich im Sustaineer, dazu gehören auch Bauteile aus recycelten Materialien, beispielsweise ist das Lenkrad mit veganem Leder bezogen. Eine körpernahe Heizung soll außerdem für eine höhere Thermoeffizienz sorgen. Die Heizung ist in die Sicherheitsgurte eingebaut.
Weitere Gimmicks sind eine Speed-Delivery-Tür auf der rechten Seite. Anders als eine klassische Schiebetür funktioniert sie automatisch und öffnet sich per Lichtschranke. Entfernt man sich vom Fahrzeug, schließt sie sich von selbst. Obendrein sind elektrische Rückspiegel eingebaut, die für eine bessere Aerodynamik sorgen. Die Bremsen aus Grauguss sollen verschleißarm sein und so weniger Abrieb und Feinstaub verursachen.

Was davon wird Realität?
Die Basis der Studie bildet der vollelektrische eSprinter. Mercedes-Benz will die technischen Details so konzipiert haben, dass eine künftige Serienreife des Sustaineer denkbar und der Einsatz in kommenden Fahrzeuggenerationen möglich ist.
Weiterhin will Mercedes ab dem zweiten Halbjahr kommenden Jahres sukzessive ein Reparaturkonzept im Van-Segment einführen. Ziel hierbei ist die Verlängerung der Lebenszyklen der in den Fahrzeugen eingebauten Hochvoltbatterien.
Fazit
Mercedes zeigt Ansätze, die recht schnell auch in Serie umsetzbar sind, beispielsweise veganes Leder, Heizungsgurte oder digitale Außenspiegel. Diese kleinen Veränderungen könnten nicht nur auf Basis des eSprinters, sondern auch in konventionellen Fahrzeugen Eingang finden. Mit der Studie selbst will der Hersteller Umweltbewusstsein an den Tag legen. Doch nur indem die Ideen tatsächlich auf den Markt kommen, zeigt Mercedes, dass mehr hinter solchen Projekten steckt als nur "green washing".