Erst im April wurde die Marke Scout Camper in Yakima, Washington gelauncht. Ihr Alleinstellungsmerkmal? Nach eigenen Angaben zeichnen sich die minimalistisch ausgestatteten Truck-Camper durch ihre Vielzahl herausnehmbarer Komponenten aus. Konkret meint der Hersteller damit den Tisch, den Wassertank und die Batterie. Diese können unabhängig vom eigentlich Wohnmobilausbau genutzt werden und sollen die Flexibilität ihrer Absetzkabinen maximieren.
Die Absetzkabinen selbst bestehen aus einem Aluminiumrahmen. Dach und Außenwände sind aus beschichteten Glasfaserplatten. Durch den holzfreien Aufbau sollen die Wohnkabinen besonders langlebig sein.
Scout Olympic
Das Olympic-Modell ist mit einem Gesamtgewicht von rund 514 kg für Mittelklasse-Pickups geeignet. Der Grundriss ist konventionell: Geschlafen wird im Doppelbett (1,38 x 1,83 Meter) in der Dachhaube, davor ist eine Sitzgruppe zu finden. Am Heck ist links die Küchenzeile und rechts Staufläche samt Kühlbox platziert. Als Badersatz dient im Olympic lediglich eine mobile Campingtoilette, die Aufpreis kostet.
Highlights des Ausbaus sind ein optionales Aufstelldach, das ermöglicht, dass bis zu sechs Personen im Scout schlafen können, und ein kleiner Feuerofen. Ja, richtig gehört. Dieser kleine, ebenso aufpreispflichtige Feuerofen wird mit Propangas betrieben und ermöglicht laut Scout ganzjähriges Camping.

Der Hersteller verfolgt bei Design und Ausstattung einen sparsamen Ansatz. Statt eines fest verbauten Wassertanks samt Wasserpumpe platziert Scout Camper einen tragbaren 18-Liter-Wasserkanister oberhalb des Hahns im Küchenbereich. "Gravity-fed" nennt der Hersteller das, bedeutet "mit Schwerkraft betrieben", oder "wir verzichten auf ein Pumpsystem". Damit man Wasser von (fast) jeder Quelle nutzen kann, ist der Tank serienmäßig mit einem Kohlefilter ausgestattet. Und zum Duschen draußen, nimmt man den Kanister einfach mit raus.
Strom zieht die Absetzkabine vom standardmäßigen 160-Watt-Solarpanel, das auf der Dachhaube platziert ist. Der Strom wird dann in einer tragbaren Lithium-Batterie samt Wechselrichter gespeichert.

Extra bezahlen lässt sich der Hersteller die Küchenausstattung mit dem tragbaren Zweiflammkocher und der 75-Liter-Kühlbox. Eine 280-Grad-Markise und einhängbare Stofftaschen für mehr Stauraum innen kosten ebenso Aufpreis.
Technische Daten Scout Olympic
Gewicht: 514 kg
Innenraumhöhe: 1,99 Meter
Außenlänge: 3,24 Meter
Außenhöhe (ohne Aufstelldach): 2,05 Meter
Außenbreite: 2,11 Meter
Preis: ab 17.159 Euro (19.980 US-Dollar)
Scout Yoho
Noch einen Ticken kleiner und rudimentärer gefällig? Dann ist das Yoho-Modell die richtige Wahl. Rund 5 Zentimeter kürzer und 15 Zentimeter schmaler ist diese Absetzkabine. Innen unterscheidet es sich dahingehend, dass der Sitzbereich anstelle von zwei gegenüberliegenden Sitzbänken aus einer langen Sitzbank vorm Bett und einer schmalen Sitzbank rechst besteht. Dieser Grundriss ermöglicht, dass im Heck der Absetzkabine weiterhin genug Platz zum Sitzen und für die Küchenzeile bleibt. Ansonsten ist die Ausstattung zum größeren Modell identisch.

Technische Daten Scout Yoho
Gewicht: 414 kg
Innenraumhöhe: 1,91 Meter
Außenlänge: k.A.
Außenhöhe: k.A.
Außenbreite: 1,90 Meter
Preis: 16.524 Euro (19.240 US-Dollar)
Fazit
Zum Vergleich: Die kleinsten, grundrissmäßig vergleichbaren Absetzkabinen vom deutschen Hersteller Tischer wiegen 542 Kilogramm. Da liegt Scout mit den Modellen Olympic und Yoho darunter. Allerdings ist der Innenausbau im Vergleich auch üppiger.
Im Kern ist die Idee mit der Variabilität super, wäre sie konsequenter umgesetzt. Schön wären beispielsweise auch mobilen Sitzbänke und ganze Möbelmodule. Während Aufstelldach und Propanofen nachvollziehbarerweise in der Aufpreisliste zu finden sind, wäre eine Serienküchenausstattung für den Preis wünschenswert.