Nur 2,00 Meter breit und 6,20 Meter lang – damit ist der Woelcke Autark Crafter C4 so kompakt wie ein klassischer Campingbus. Doch anders als viele Kastenwagen-Konzepte ist er nicht nur für den Sommerurlaub gedacht: Vollisolierung, Allradantrieb und autarke Ausstattung machen ihn fit für den Ganzjahreseinsatz – auch abseits der Wege.
Basis ist ein VW Crafter mit Allradantrieb, auf den Woelcke eine schmale Expeditions-Kabine setzt. Die Firma ist seit 30 Jahren spezialisiert auf Expeditionsmobile im kleinen und größeren Format. Der Koffer wird komplett aus 30 Millimeter dickem GFK-Verbundplatten gefertigt.
Autarkie ohne Kompromisse
Woelcke setzt konsequent auf Unabhängigkeit: Eine 200-Ah-Lithium-Batterie, zwei 100 Wp Solarpanels, ein 50-A-Ladebooster liefern elektrische Energie und ein Diesel-Boiler-Heizsystem (4 kW) die Wärme. Gekocht wird mit Gas (11 kg), gekühlt mit einem 90-Liter-Kompressorkühlschrank. Die eingebaute Trockentrenntoilette spart Wasser und Entsorgungsaufwand – ein klares Plus für längere Offroad-Aufenthalte.
Begrenzt sind die Wasserreserven mit 80 Liter Frisch- und 60 Liter fassendem Abwassertank. Zum Duschen hat es trotz Kombibads ausreichend Platz. Der Vorteil: hier stört kein Radkasten den Platz, wie es bei Campingbussen oft der Fall ist. Für einen angenehmen Zugang zur Toilette ist das Waschbecken darüber klappbar.
Flexible Schlaflösungen auf wenig Raum
Trotz des schmalen Grundrisses bietet der Crafter C4 ein beeindruckend variables Schlafsystem: Querschlafen auf 2,00 x 1,30 m, längs schlafen auf 2,15 oder 1,95 m, oder mit Umbau sogar ein XXL-Doppellängsbett – alles ohne komplizierte Klappmechanismen. Möglich macht dies der Sitz-Schlafbereich im Heck. Das große Querbett dient tagsüber zum relaxen. Gegessen wird quasi auch direkt im Bett mithilfe eines steckbaren Tischs. Unter dem Bett bleibt zudem barrierefreier Stauraum für sperrige Ausrüstung.
Wie man es aus Expeditionsmobilen kennt, ist der Ausbau relativ schlicht, dafür sehr funktional. Die Möbel sind durch kratzfeste und wasserresistente Oberflächen unterwegs gegen Staub und Schmutz gewappnet. Die Tür mit dreifachem verriegeltem Sicherheitsschloss sorgt für ein sicheres Gefühl in abgelegenen Gegenden.
Clever gebaut – innen wie außen
Die vollisolierte Wohnkabine hält im Winter warm, die doppelt belüftete Nasszelle verhindert Feuchtigkeitsstau. Praktisch: Eine Schiebetür trennt Wohnbereich und Fahrerhaus – das bringt mehr Ruhe, mehr Privatsphäre und besseren Wärmeschutz. Außerdem hat es weitere Vorteile für den Innenraum. Die Küche kann so ganz anders genutzt werden als bei einem offenen Wohnraum, wie im Campingbus. Ist die Tür zum Fahrerhaus verschlossen, verlängert ein klappbares Brett die Küche bis zum Bad. So entsteht ausreichend Platz zum Kochen.
Die offroadtaugliche Kabine bietet mit ihrer kubischen Form besonders viel Stauraum – trotz des geringen Gesamtgewichts von nur 3.500 kg.
Preis und Varianten
Ab 164.600 Euro startet der Autark Crafter C4 – ausgestattet mit allen Grundfunktionen. Das gezeigte Fahrzeug schlägt mit 203.500 Euro zu Buche und zeigt, was technisch möglich ist, wenn Komfort, Autarkie und Geländetauglichkeit aufeinandertreffen. Acht Grundrissvarianten bieten Raum für individuelle Anpassungen.